Annoncen

Annoncen, Werbung, Reklame. Heute eine Domaine der Werbeagenturen, die es in dieser Form jedoch erst seit ca. 1920 in den USA und nach dem zweiten Weltkrieg auch bei uns gibt. Während Werbung heute als emotionale Botschaft gesehen und gehandhabt wird, waren die Annoncen früherer Zeiten oftmals der direkte und unmittelbare Weg, auszudrücken, was man wirklich meinte.

 

 

 

Deutsche Sprache, schwere Sprache. Vielleicht wäre die "Frau, die flickt" besser als "Frau zum Flicken" gewesen, nicht nur der peinlichen Tippfehler wegen. Auch ein "sauberes Zweitmädchen" könnte missverstanden werden, heute jedenfalls. Obwohl es doch wohl nie dirty girls gegeben hat.

 

 

Was heute der Wein, waren früher die Gurken: man wies auf den Jahrgang hin.

Und was früher "Arme-Leute-Essen" war, Salzheringe, ist heute Delikatesse mit selbstbewusstem Preisniveau. Der eingelegte Hering als "Solinger Sushi" ist unter Hausmannskost-Freunden noch heute ein Genuss.

 

 

 

 

 

 

 

 

A pro pos Genuss und Essen:

 

 

Rezeptempfehlung:
7 Gänge Bergisch

Wie wäre es, Sie nehmen alles, was es "früher" gab und kochen es nach heutigem Gourmet-Verständnis ? ! :

(Übrigens, ich behaupte mal, wenn Sie nebenstehende Rezepte nicht ernst nehmen, verstehen Sie nichts von gutem  Essen.)

Amuse geule: eine Mokkatasse Magerquark (Schichtkäse), dazu Apfelmus und Pumpernickel-Taler

Vorspeise: Carpaccio von der Rheinischen Blutwurst mit Raspeln der saftigen Ölk und Düsseldorfer Senfdressing, dazu hauchdünne Minischeiben Gouda-Käse

Suppe: Sahne-Sauerkraut-Riesling-Suppe mit Würfeln von frischer Kottenwurst und geröstetem Schwarzbrot

Fischgericht: Tranchen vom gerollten Bismarckhering auf einer Melange aus Feld- und Kopfsalat mit klassischer Vinaigrette, dazu eine Löffelportion rheinischer Kartoffelsalat

alternativ Zwischengericht: Mini-Speckpfannekuchen mit Salatblume, Vinaigrette und Streuseln vom hartgekochten Ei

Zwischengang: Sorbet von schwarzen Johannisbeeren mit Rhabarbersirup und deftigem Bruchhauser Korn

Hauptgang: Rheinischer Sauerbraten in Blätterteigtaschen mit Rosinen-Rübenkraut-Rotweinsauce, Knuserpchips von den rheinischen Mölln, Gemüsemix der Saison

alternativ Geflügel-Hauptgang: mit Käse überbackenes kaperngewürztes Frikassee vom Suppenhuhn in Blätterteig-Pastete, Holländische Sauce, Blumenkohl und Möhren-Juliennes

Dessert: Schnitten vom kaltgebackenen Drei-Schichten-Kuchen aus Schokoladen-, Vanille- und Mandelpudding, mit frischem Früchtemark nach Saison oder Geschmack

Finale: Bergisch starker Kaffee mit gezoppten Burger Brezeln und/oder Bergischem Zwieback;
dazu nach Wahl Eierlikör oder Aufgesetzter mit heimischen Obstsorten oder Doppelkorn

Fortsetzung: Doppelkorn - Bier/Wein - Doppelkorn - Bier/Wein - Doppelkorn - Bier/Wein - Dopplekorn - Bier/Wien - Dpoplkeorn - Brie/eiWn - Dpplkoonr - Bein/Wier - Dlpokpkno - Wirw/iBen -- Dllvvvwei/knWirnko--

 

Alternativrezept: Pferdewürstchen von Heinzmann

Zum Trinken gab es ...
gibt es aber nicht mehr.

 

 

Berauschen wir uns lieber an Annoncierungen aus den 60er Jahren:

 

 

Köhnen, Küthe, Schmitz (Bergisch Land Reisen) und Wiedenhoff waren die etablierten Autobusbetriebe in der Stadt.

 

 

War mal ein Traum der Stadt: das moderne Theatergebäude sollte zum Kongress-Center werden. Ist es aber nie.

 

 

 

 

 

411 war der Versuch von VW, das Buckel-Image des Käfers los zu werden. Auto Flocke ist kürzlich von Auto Nouvertné übernommen worden. Porsche hat am Schlagbaum rundgebaut.

 

 

Hier campierten schon die Leute, als die Wupper noch stank wie verrückt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Solingen gab es schon Freizeit- und Fun-Parks, da waren sie selbst durch Hollywood noch nicht erfunden. Ehrlich.