Aul Solig

Em aul Solig wor et früöher schön, sëiten de Aulen un meinden dat ouch su. Also schauen wir uns einemal um in dieser Altstadt von Solingen, von der nach dem Bombenangriff im November 1944 nur noch wenige Reste übrig geblieben sind.

 

Der Ostwall. Sein Verlauf ist im heutigen Stadtbildt nicht mehr unmittelbar auszumachen und am besten wohl mit dem Wirtschaftsweg (Anwohner-Weg) zwischen Untere Hauptstraße und Goerdeler Straße zu beschreiben. In jedem Fall waren die Wälle eng - und wahrscheinlich laut, denn man kann sich gut vorstellen, wie es gedröhnt hat, wenn ein Pferdefuhrwerk hier über das Kopfsteinpflaster holperte. 

Schwert-Verlag, Solingen

Poststempepel 21. Febr. 1938

Bis zur Bombardierung 1944 sah so die Bebauung auf dem ehemaligen Mühlenplätzchen aus: in der Mittel das Kaufhaus Tietz, heute Kaufhof / Saturn. Die Häuser rechts stehen dort, wo heute die Clemens-Gallerie ist, man schaut gewissermaßen von der Piazza (Clemens-Kirche im Rücken) auf die Untere Hauptstraße (links). Die Straßenbahn fährt in einer schmalen Gasse, die heute durch die Passagen zwischen Clemens-Gallerie und dem Kaufhof-Gebäude noch erhalten ist.

 

 

 

Die Kaiserstraße, heute Untere Hauptstraße, vom Entenpfuhl aus gesehen.

 

 

 

 

 

 

Hier einige interessante Details:

 

Das exakte Datum der Aufnahmen ist unbekannt.
Viele Details deuten darauf hin, dass sie zwischen 1935 und 1940 entstanden sind.

 

 

 

 

Alle Bilder: Original-Fotos,
entwickelt durch Foto Neeff

Die Flotte der modernsten Autos fährt vor. Augen- und Zeitzeugen sagen: das ist er der berühmte Hanomag:
Ein Kilo Blech,
ein Kilo Lack,
fertig ist der Hanomag.

 

Das Original: Kaiser's Kaffee-Geschäft mit der berühmten Kanne; eine Uralt-Marke, die alle Zeiten überdauert hat.

 

 

Für dat Tottern op'm Dürpel war immer Zeit.

 

 

Und macher lief, als wäre er auf der Flucht.

 

Kölner Straße, das Ensemble von Gewerkschaftshaus, Spar- und Bauverein und AOK. Das dunkle Gebäude in der Bildmitte steht nicht mehr, an seiner Stelle ist der Parkplatz an der Peter-Knecht-Straße, das Helle in der Bildmitte existiert in geänderter Form noch heute. Das Gebäude hinter der Person rechts unten ist zerbomt, es ist nun der Platz des Parkplatzes Graf-Engelbert-Straße, dahinter (rechts) steht heute der Neubau der Paketpost.

 

 

Die Kölner Straße; rechts bog die Goldstraße zum Alten Markt ab; links in Höhe des Pferdefuhrwerks das Hotel Deutsches Haus, in etwa dort, wo jetzt der Hendrichs-Pavillon steht

 

Diese Art der Dreiräder fuhren auch noch bis nach dem Krieg.
Hier ein Borgward Goliath, wie er seit 1924 in Bremen gebaut wurde.