Das konnte man in der Tat noch bis vor rund 20 Jahren in
den jeweiligen Stadtteilen und der Solinger Innenstadt. Weiter
zurückgedacht - so um die vierzig Jahre -, war es noch selbstverständlich,
dass man sogar davon ausging, mitten in der Stadt oder der Einkaufsstraße
einen Parkplatz zu bekommen!
|
In den Siebzigern sah die Hauptstraße völlig anders
aus: zur Fußgängerzone umgestaltet glaubte man nun, das pralle
Leben würde Einzug halten. Man kann nicht sagen, dass es das nicht
versucht hat. Aber geschafft hat es nicht wirklich.
Informationsbroschüre des Amtes für Information und Wirtschäftsförderung
der Stadt Solingen; vermutlich um 1975 |
(Für Ortsfremde: das Bild oben schaut "von oben nach
unten" in den unteren Teil der Hauptstraße. Das untere, farbige Foto
zeigt die Gegenrichtung, vom Entenpfuhl in Richtung Mühlenplatz, durch
das Teleobjektiv unnatürlich verkürzt.) |
Panta rhei, alles fließt. Der Satz von Heraklit
hat über alle Zeiten hinweg Gültigkeit. Heute beklagen die
realitätsblinden Kommunalpolitiker zuweilen den raschen Wandel der City.
Heute ist kaum noch eins der Geschäfte, die vor 30 Jahren hier voll
Selbstbewusstsein ihre Firmenzeichen zeigen, existent. Der Wandel ist das
Beständige, alles fließt. Das ist nun mal so. Aber in Solingen, so ist
Solingen nun einmal, wird das Selbstverständliche beklagt. Vor allem von
denen, die sich um den Wandel kümmern sollten.
|
Einkaufen ja, Autos - wo? 1971 berauschte man sich
(noch, wieder mal?) an der Moderne. Je größer und imposanter ein Bau, für
desto wichtiger hielt man ihn. Der Mensch als geduldetes Beiwerk einer
City, die sich selbst (nicht den Bewohnern) genügt. So war das. War das?
Karstadt und Turmhotel am Graf-Wilhelm-Platz. Immerhin saß auf höhere
Etage lange Zeit die Betriebsprüfung des Finanzamtes Solingen-Ost. Die
Steuersünder stets fest und direkt im Blick.
Verlag Schöning, Lübeck
courtesy Peter Wilmanns |
|