Richard Blasberg, Inhaber
1956 |
Die Enthone-OMI (Deutschland) GmbH
[früher mit dem Sitz in Solingen, Merscheider Busch, jetzt nur noch
Langenfeld] ist in den Jahren 1990 bis 1998 durch
sukzessive Übernahme bzw. Zusammenschlüsse
der traditionsreichen Firmen Blasberg, Langbein- Pfanhauser-Werke und Riedel sowie Wunsch und
Enthone-Imasa entstanden. Sie ist eine Tochter der
US-amerikanischen Firma Enthone-OMI Inc., New
Haven, die wiederum aus den Firmen Enthone Inc.,
Udylite Corporation, Sel-Rex und IMASA entstanden
ist. Seit dem Jahre 2000 gehört die Enthone-
OMI Inc. zur Firmengruppe Polyclad Technologies
des britischen Cookson-Konzerns.
Die bereits im Jahre 1885 in Solingen-Merscheid
gegründete Firma Friedr. Blasberg (FBM) verkaufte
ursprünglich Bedarfsmaterial für die ortsansässige
Industrie wie Polier- und Schleifpasten,
wandte sich aber bald dem Galvanikbedarf zu. Bis
zum Zweiten Weltkrieg war für Blasberg die
elektrolytische Verchromung in der damaligen
Chrom-Interessen-Gemeinschaft (CIG) ein besonderer
Schwerpunkt. Durch die Erfindung und
Markteinführung der Mischsäurebäder, besonders
zur technischen Hartverchromung konnten bereits
1940 große Automaten für mischsaures Hartchrom
an die Flugmotorenwerke BMW-Triebwerkbau
geliefert werden. Die Jahrzehnte ab 1950 waren
gekennzeichnet durch den Aufschwung der Automobilindustrie,
der funktionellen Galvanotechnik
und der Leiterplattenindustrie. Im Jahre 1982
wurde aus der Friedrich Blasberg GmbH & Co. KG
die Blasberg Oberflächentechnik GmbH, Solingen,
mit gleichzeitiger Abtrennung des Anlagenbereiches.
In die Blasberg Oberflächentechnik floss
1997 auch die Blasberg-GTL-Vertriebs- und Service
GmbH Leipzig ein, die 1990 mit der Galvanotechnik
Leipzig GmbH, gegründet worden war.
Anfang 1998 erfolgt die Vereinigung mit der
Enthone-Imasa (Deutschland) GmbH, Erkrath, zur
Blasberg-Enthone-OMI mit Sitz in Solingen,
wonach im Jahre 1998 die Enthone-OMI (Deutschland)
GmbH entstand.
Zu den herausragenden Entwicklungen der Firma
Blasberg gehören u. a. die Direktmetallisierung
von Leiterplatten, die elektrolytische Abscheidung
von Nickel-Siliciumkarbid-Dispersionsschichten, die
Einlagerung inerter Partikel in chemische Nickelschichten
und Glanzzinn-Legierungsbäder.
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Die amerikanischer Muttergesellschaft Enthone-
OMI, Inc., West Haven / Connecticut, begann ihre
Tätigkeit im Jahre 1930 zunächst mit der Entwicklung
und der Verkauf von Lösemittelreinigern und
Schwarzfärbeverfahren und wurde im Jahre 1953
unter der Firmierung Enthone Inc. durch die
Enstrip-Metallstripper-Reihe bekannt. Sie schloss
sich dann mit der amerikanischen OMI International
Corporation und der europäischen Imasa-
Gruppe zur Enthone-OMI, Inc., zusammen. Zu
OMI gehörten die Udylite Corporation und die
Sel-Rex-Corporation. Die Udylite Corporation,
Warren, Michigan, USA, war schon in den 20er
Jahren in Europa bekannt, besonders aber nach dem
Zweiten Weltkrieg durch ihr Hochglanznickel-
Verfahren, welches u.a. Blasberg in Lizenz vertrieb.
Die Sel-Rex Corporation, Nutley, N.J., USA, mit
Niederlassung in Genf war auf Edelmetallschichten
spezialisiert.
aus: der Zeitschrift Galvanotechnik, Eugen G. Leuze
Verlag, 2002
Artikel: "Aus den Anfängen der Galvanotechnik —
Ein Rückblick aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Fachzeitschrift
Galvanotechnik" |
(Unreproduzierbar) rot, oberflächengenarbter
Kunststoff, goldene Hochprägung, hochsatiniertes Kunstdruckpapier für
Buchdruck, Fadenheftung, auf Vorsatz geklebt: alles, was 1956
modern und drucktechnisch extravagant, gestaltungstechnisch
eigentlich ungeeignet war, wurde in diesem für Fachleute sicherlich
ungemein nützlichen und beeindruckend kompakten Lexikon angewandt.
Fortschritt hieß damals eben Kunststoff und Fortschritt hieß vor allem
Galvanotechnik, denn diese hat in der Tat vielen Solinger Firmen und
ihren Produkten zu einem ungemein intensiven Aufschwung verholfen. Nicht
umsonst blühte (und stank) in Solingen die chemische Zunft der
Oberflächen-Künstler, noch heute ist der Bundesinnungsverband der
Galvaniseure, Graveure und Metallbildner in Solingen ansässig. |
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Druck und Einband durch Eilers-Werke Fritz Eilers junr., Bielefeld |
Ohne diese Anlagen wäre vieles nicht gedruckt
worden: ob Katalog, Zeitschrift, Massenwerbung, Kunstbuch und Bildband -
kurzum, vieles, was vor allem bild- und qualitätsorientiert war, wurde
über Jahrzehnte im (rotativen) Tiefdruck hergestellt. Der freilich hatte
vor allem durch die Druckzylinderherstellung (jeder Zylinder wurde mit
den Druckmotiven geätzt) dermaßen immense Vorkosten, dass es sich nur für
ziemlich große Auflagen lohnte. Ein Grund, warum vor allem der
Offsetdruck in den 60er Jahren sich explosionsartig vermehrte. Er machte
kleinere Auflagen möglich und war gemessen am Tiefdruck blitzschnell
(heute wird ihm dieser Rang vom Digitaldruck streitig gemacht). Solche
Anlagen jedenfalls bereiteten die neuen oder gebrauchten
Tiefdruckzylinder wieder für den nächsten Druck auf. |
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Die Schleifer und Scherenmacher, Messerreider und
Klingenschmiede habe es verstanden, den Mythos des heiligen Handwerks
aufzubauen, durch das allein die Qualität zu Stande kommt. Dass zumindest
in den letzten 50 Jahren Schneidwarengeschichte (und anderen Branchen)
die Galvanik eine entscheidende Rolle spielt, haben die Chemiepanscher
nie als Image vermarkten können. Allenfalls ziehen sie sich auf den
typischen Solingen-esoterischen Standpunkt zurück: "Ich weït,
dat ich jout bin, do bruk ich nit dröwer kallen." |
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Auch heute schauen Blasberg-, sprich Enthone-OMI-Mitarbeiter
qualitätskritisch in die Welt ... ! |