Sie haben keinen Strom, was dann? Es kommt kein Wasser
aus der Leitung, was nun? Sie müssen mit Petroleum leuchten - oder Kerzen,
wie geht das? Keine Waschmaschine, kein Fernseher, kein Kühlschrank, keine
Dusche. Es geht nicht ums Mittelalter, es geht um Solingen vor genau
100 Jahren, 4 Generationen. Was heute unvorstellbar erscheint, war damals
Normalität. Der Brunnen im Hof, in der Hofschaft. Das Plumpsklo. Wäsche
waschen im Zuber, das mit Holz beheizt wurde. Einkochen, salzen oder
säuern als einzige Methoden der Haltbarmachung von Lebensmittel.
Badewasser, das für ein halbes dutzend Menschen - und mehr - reichen
musste. In den Fabriken keine Motoren, die Mitarbeiter mussten
Heizmaterial selbst mitbringen. Was uns heute als "Menschenrecht"
erscheint, als die völlige Normalität, war vor 100 Jahren Fortschritt pur
und ist für mehr als zwei Drittel aller heute lebenden Menschen immer noch
ein Ziel, das unerreichbar scheint.
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Einige Aspekte der damaligen Energieversorgung
herausgegriffen und im folgenden als Faksimile wiedergegeben. Es bedarf
kaum einer ergänzenden Bemerkung.
Da die Bilder relativ groß sind, sorry für eventuell
aufgetretene längere Ladezeiten. |
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Druck von Alb. Pfeiffer, Solingen. |
"Der höchste Jahresverbrauch des besten Lichtabnehmers
betrug 7971 Kilowattstunden."
"Die Zahl der bis zum 31. März 1906 ausgeführten
Hausanschlüsse beträgt: 528, davon zu Lichtzwecken 345."
"Es wurden 69 neue Hausanschlüsse hergestellt."
"Die öffentliche Beleuchtung besteht nach wie vor aus 10
Flammenbogenlampen."
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