me fecit solingen

"Made in Germany", auf diesen Slogan war man, ist man stolz. Dabei haben ihn die Engländer erzwungen, um seinerzeit "billige", sprich schlechtere deutsche Waren von den für höherwertig gehaltenen englischen zu unterscheiden. Dieser Schuss ging also nach hinten los. Älter, und unangefochten, ist ein Claim, der sich wie ein Wappen-, Wahl- und Zauberspruch durch die Solinger Industriegeschichte zieht: "me fecit solingen", ich wurde in Solingen gemacht. Schwerter, die diese Inschrift trugen, waren heiß begehrt, weil für Kämpfer so etwas wie eine Überlebensversicherung.

 

Gerda Melcher
"Solingen im Bergischen Land"
aufnahmen Inga Eickhorn
Hans Putty Verlag, Wuppertal, 1956

Dieses wunderschöne kleine Buch wurde im wesentlichen als Geschenk der Stahlwarenfirmen vertrieben. Diese konnten eigene Eindrucke haben. Insgesamt erzählt das Buch auf unterhaltsame, informative Art und Weise über die Solinger Industrie und spart fotografisch nicht mit bemerkenswert dichten und dokumentatorischen Aufnahmen. Ein wahres Schatzkästlein.

 


 

Ein Schwertfeger; diese Fachleute setzten die Säbel (und andere Waffen) aus verschiedenen Einzelteilen zusammen.

 

 

In einem Schleifkotten an der Wupper aufgenommen wurde dieser Schleifer. Zu dieser Zeit, 1955, waren in der Schneidwaren- und Besteckindustrie 12.500 Personen in 250 Betrieben beschäftigt - in Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten. Folglich ist die Anzahl etwa um den Faktor 2 größer.

 

 

Mittagspause, Feierabend, Rente? Jedenfalls hat dieser Arbeiter die Blotschen mit den Pantoffeln getauscht und sonnt sich zufrieden in der seltenen Solinger Sonne.

 

 

Bergisches Idylle, wie es solingerischer / bergischers nicht geht.

 

 

 

Die mit Sicherheit meist wiedergegebenen und somit bekannteste Aufnahme einer Solinger Lewerfrau.

 

 

Entenpfuhl, in die Kaiserstraße (Hauptstraße) hinein gesehen; der Turm der ev. Stadtkirche lugt noch hervor

 

Alter Markt

 
 

 

 

Das Schöffenhaus neben dem Richterhaus in Dahl ist nicht mit Schieferplatten, sondern mit Holzschindeln bedeckt.

 

 

Zwischen Ursprünglichkeit und Verfall, der Balkhauser Kotten. Der eingestürzte Fußsteg über die Wupper ist noch zu erkennen, der Flusslauf selbst hat noch eine gewisse Auen-Charakteristik.

 

 

... und Kahnfahren auf der Wupper war zu dieser Zeit noch einigermaßen normal. Von Balkhausen aus Richtung Burg Hohenscheid gesehen.