Nachkriegs-Solingen

Der zweite Weltkrieg hat durch die beiden Bombennächte im November 1944 in dieser Stadt einschneidendete Veränderungen des Stadtbildes gebracht. Aber auch in den 50er und 60er Jahren wurden viele Partien noch einmal gründlich umgestaltet.

 

Obere Hauptstraße, heute Konrad-Adenauer-Straße, zwischen Einmündung Potsdamer Straße (am Pavillion vorne links) und Mühlenhof (hellen Haus am Straßenende). Die neue ev. Stadtkirche ist bereits gebaut, die Clemenskirche hat ihre bis heute erhaltenen Betonspitzen. Möbel C.R. Schmidt ist schon lange am Schlagbaum mit einem großen Gebäude vertreten. Die Häuser vorne links stehen nicht mehr, dort ist heute der "Rathausparkplatz" (seit wann kann man ein Rathaus parken?) und vielleicht - wenn sich ein Investor findet - bald ein neuer Problembau, der mit Hoffnung begann und im Leerstand endet ...

Cramer Kunstanstalt KG, Dortmund
Poststempel 7. 9. 57

 

Rush-hour vom Mühlenhof zum Dreieck. So jedenfalls kurz nach dem Kriege, als die Trümmer weggeräumt, aber kaum noch ein Haus neu gebaut war.

 

 

Verstopfte Straßen sind in Solingen weder ein Symptom der neuen Zeit noch zu vermeiden: Ganz Solingen ist so geplant und so gebaut, dass es zwangsläufig Staus geben muss. Gegen den Weiterbau der Viehbachtalstraße, die einzig "glatte" in Solingen, sind genügend Protestler erfolgreich zu Felde gezogen und so bleibt Solingen nichts anderes übrig, als mit Verkehrsstau zu leben, auch wenn sie nerven. Aber Durchgangsstraßen, nee, das wäre wohl das letzte.
Das einzig seinerzeitige einigermaßen gerade Stück in der Innenstadt, der vor Jahren freie Mühlenplatz, wurde dank Clemensgalerien ja auch wieder zur Winkelstraße zurückgebaut.

Damit alles wieder so ist wie nach dem Krieg: lieber schlängelt man sich durch. Das muss den Solingern in den Genen liegen: Warum einfach, wo's umständlich doch so viel mehr zu meckern gibt.