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Perfektion, Meisterschaft |
Den Schwaben sagt man nach, sie seien Tüftler, Bastler,
Qualitätsfanatiker. So gesehen sind die Solinger Oberschwaben. Denn
Solinger sind Qualitätsfetischisten. Das Wort Qualität erregt sie
geradezu. Sie streben nach Perfektion, Meisterschaft, wollen sich selbst -
und andere - möglichst bei jeder Gelegenheit übertreffen. Und sind
zutiefst getroffen, wenn sie selbst deklassiert wurden. Das stachelt ihren
Ehrgeiz an. Heraus kamen Arbeiten von einer Güte, die Solinger Stahlwaren
über Jahrhunderte zu Weltruhm verhalf - in der jeweils belieferten Welt.
Doch die Welt von heute achtet mehr auf Preis als auf Qualität. Traurige
Zeiten für Solingen.
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Jubiläumsdegen des Grafen Hindenburgs,
gefertigt von der Firma Alexander Coppel, entworfen
und in Stahl geschnitten von F. Otto Hoppe, Solingen |
Zierdolche
Jagdmesser mit geschnittener und tauschierter
Klinge. |
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Bilder aus "Solingenund sein Industriebezirk", 1922 |
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Logenschwert, Stahlklinge mit Elfenbeingriff und
Silbermontierung |
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Bei aller Wertschätzung für die zweifelsohne
bewundernswerte Meisterschaft, mit der Solinger diese Gegenstände
fertigten, die "gewöhnlichen", nicht zu Zier und Ehre gefertigten Waffen
waren letztendlich Tötungswaffen. Das war ihr Sinn. Mit Solinger Waffen
wurden Kriege geführt, gewonnen, verloren - und verloren ungezählt viele
tausend Menschen ihr Leben. Im wahrsten Sinne des Wortes als ein
"zweischneidiges Schwert". |
Mit solchen Ausstellungsscheren - nicht zum
praktischen Gebrauch geeignet - dokumentierten Hersteller, mit welcher
Kunstfertigkeit und Präzision auch die Normalware gefertigt wird.
Links ein Exemplar der Firma Gebr Grah, 1873.
Rechts von der Firma P.D. Lüneschloss für eine Ausstellung 1855 in Paris. |
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Schmuckstücke, gefertigt in Solingen. Sie konnten also nicht nur mit
Eisen und Stahl umgehen, die Solinger Meister, sondern auch mit edleren
Metallen oder kostbaren Materialien, wie beispielsweise Elfenbein. |
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Ein Dolch in der Größe und zum Gebrauch als
Brieföffner. Mit solchen "Miniaturen" wurden Angehörige der königlichen
Marine belohnt und beschenkt - in der Zeit um den Ersten Weltkrieg. In
der Nazizeit wurde dann mit Ehrendegen und -dolchen ein regelrechter Kult
getrieben. Und wenn man kritisch und genau hinschaut, hat sich dieser
Kult bis heute fortgesetzt. |
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Sog. Storchenschere, von meiner Oma in ihrer Jugend
benutzt. |
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