Schwertschmiede

Natürlich. Die Schwerter wurden nur gemacht, damit man an Sonn- und Feiertagen sich in der Ausgeh-Rüstung damit zeigen konnte. Im Ernst: Die Solinger Schwerter erlangten deshalb Weltruf, weil man mit ihnen den entscheidenden Augenblick länger und härter und erfolgreicher auf den Feind eindreschen- und stechen konnte und somit überlebender Sieger bliebe. Die letale Wirkung, will sagen: die Tötungskraft der Solinger Schwerter machte sie zu einem Markenartikel. Spätestens seit Ende des 1. Weltkrieges bemüht man sich, Schwerter als einen Deko-Artikel für lustige Operettenstimmungen darzustellen und zu verkaufen. Ehrensäbel und Paradeprunktstücke eingeschlossen.

 

Die Schwertherstellung (bzw. Werdegang eines Degens)

 

 

 

Die Klinge wird unter dem kleinen Reckhammer geschmiedet.

 

 

Merian-Heft "Das Bergische Land" 1/XII, 1959
Fotografin: Helga Stursberg

Werdegang eines Paradedegens für die US-Marine

Die Klinge wird geschliffen.

 

Zubehörteile werden poliert.

 

Der Ziseleur bringt durch Punzen Muster an.

 

Der Damaszierer trägt Lack auf, um zu ätzende und nicht zu ätzende Stellen zu trennen.

 

Zusammensetzen der Einzelteile

 

Endkontrolle

 

 

Und das ist, was heute -2004 - noch von einem stadtprägenden Handwerk übrig blieb: der letzte seiner Zunft. Juan Manuel Herrera, seit 32 Jahren (er ist jetzt 46 Jahre alt) Schwertschmied (Freiformschmied) in Solingen. 1472 wurde das Schwertschmiedeprivileg begründet. Da die Arbeit Krach macht, wurde sie ihm jetzt verboten.

 

Ausgabe vom 16. März 2004

Diese Figur, "Der tapfere Schmied von Solingen" ist eine wahrliche Gallionsfigur und wirft symbolisch nur noch seinen Schatten.

 

 

Schon seit alters her der "Verkaufsladen Solingens", der Handelsplatz für Solinger Stahlwaren: Felix Agrippina Nobilis Romanorum Colonia (1531)

 

Wie hier in Jagenberg sind früher viele Schmieden gewesen, "et Dengen hengerm Huus". Wohn- und Arbeitsstätte eng verbunden und über das ganze Stadtgebiet verstreut.