1952: Solingen stellt aus

Leistungsschau der Solinger Wirtschaft: alles, was Rang und Namen hatte in der Stadt, war hier vertreten. Viele der Unternehmen leben noch. Etliche sind schon längst nur noch Erinnerung. Und tröstlich zu wissen: die viel gepriesene moderne und "neue" «Solingen-Messe» ist, wieder einmal, wie vieles oder alles in der Werbung, ein "alter Hut". Nur vergessen die Generationen so leicht und feiern daher Uralt-Ideen gerne als Zündfunken der Gegenwart. Zu unrecht, wie oft bewiesen werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bezeichnung "Grashofplatz" erscheint heute rätselhaft. Es gab einst die heute nicht mehr existente Gasse namens Grashof, die nach heutiger Bebauung quer durch das Peek&Cloppenburg-Gebäude verlief. Also Ecke Brüder- (=Mumm-)straße und Kölner Straße, mit Richtung zum Klosterwall und dort auf den heute so benannten Fronhof zu, seinerzeit mit dem Namen Kirchplatz. Und in der Tat war die Ausstellung dort aufgebaut, wo heute das P&C-Gebäude steht. Ein Solingen-Experte kann erklären, wie es zum Namen Grashof kommt:



Ist nix los, meckern die Solinger.
Ist was los, geh'n sie nicht hin.
Gibt's nichts zu kaufen, fahren sie nach auswärts.
Gibt's was zu kaufen, kaufen sie nix.
So sind sie, nein: so waren sie schon immer.
Wie Werner Deichmann zu berichten weiß:

 

 






«Die Ausstellung fand in Zelten auf dem Grundstück statt, wo heute P&C liegt und bildete ein Rechteck über den heutigen Fronhof bis bald zum alten Markt,  Kölner Straße und Ohliger Tor (da war nämlich alles platt). Die Erfolge waren spärlich und die Aussteller wandelten "bete und arbeite" in "Arbeite für Bethe" um. Bethe ging einige Zeit später wegen der anhaltenden Flops bei seinen organisierten Messen mit Pauken und Trompeten pleite. Meine damalige Firma Robert Löhmer (Löhmers Kaffee), Rathausstrasse 24/26 (heute Wolff), hat dort ebenfalls ausgestellt und als junger Mann wurde Ich damals als "Verkaufstalent" von der Firmenleitung entdeckt. Mit dieser Ausstellung begann im Prinzip meine Verkäufer-Laufbahn. Was wäre wohl der Menschheit erspart geblieben ...?»

Da kann die Antwort doch nur lauten: Deichmann, bleib bei Deinen Bohnen
(aber da kümmert er sich, wie man weiß, nicht die Bohne drum :-).

 

Die damalige Doppelspitze der Verwaltung: der traurig aussehende, aber durchaus erfolgreiche Bürgermeister Eugen Maurer und  Stadtdirektor Gerhard Berting, der rein optisch als der Doppelgänger von Heinz Ehrhardt hätte arbeiten können. Nach beiden Nachkriegs-Pionieren ist heute ein Altersheim benannt Vergangenheitsbewältigung auf Solinger Art.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das "Who is who" der damaligen Industrie-Lobby in Solingen

Leistungsschau nach dem Krieg: Alles, was Rang und Namen hat in der Stadt - und viele Unternehmen mit Tradition -, präsentieren sich dem Publikum, um "die Wirtschaft anzukurbeln", was dann auch in den 50er und 60er Jahren mühelos gelang. Der Nachholbedarf war groß, größer oft als das Angebot, weshalb sich vor allem bei Solinger Unternehmen immer noch hartnäckig das Gerücht und der Glauben hält, Kunden seien froh und dankbar, wenn sie nur kaufen und bezahlen dürfen. Es fällt auf, dass um diese Zeit, nach dem Kriege, so gut wie nicht für Produkte geworben wird, sondern mehrheitlich mit dem prestigeträchtigen Namen den Unternehmens, Handwerkers, Geschäftes. Insofern hat sich heute, über 50 Jahre später, alles radikal gewendet: Die am meisten umworbene Schicht, die Jugendlichen, sind absolut produktnamen und -markentreu, wo gekauft wird, bestimmt der Geiz. Früher kaufte man beim Händler des Vertrauens, egal, was und welche Marke der anzubieten hatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Persönliche Verbindungen: das Heft wurde in meiner Lehrbude gedruckt - gerade mal 12 Jahre, bevor ich dort "den Ernst des Lebens" proben durfte. Viele der in dem Katalog verwendeten Handsatzschriften und Klischees waren dann das Material, mit dem ich die "Kunst" des Setzens erlernte.

Inserenten

Nachfolgend ausgewählte Insertionen aus dem Katalog. Es wurden diejenigen ausgewählt, die sicherlich für viele Solinger Klang und Erinnerung haben und manche auch von denen, die längst den Weg der Insolvenz oder der Geschäftsaufgabe aus anderen Gründen gegangen sind und früher in der Stadt eine große Rolle spielten.
 

Die Reihenfolge entspricht in etwa der im Ausstellungskatalog.
 

 

Hier noch stolz auf 50 Jahre, kurz nach dem 100jährigen in den Konkurs: Boos.

 

 

 

 

 

 

 

Für die, die nicht mehr deutsch lesen können: Artmeier

 

Superlativen waren in der Werbung schon immer ein Argument. Ob die älteste Druckerei in Ohligs oder das meist verbreitetste Bier Pilsener Brauart oder Alleinverkauf: Knappheit und Exklusivität war schon immer ein beliebtes Objekt der Werbung.

Gemeinschaftswerbung - auch das gab es. Wettbewerber, die sich zusammentun. Der Innungsgedanke macht's möglich, heute allerdings nur eher selten. Aber vielleicht seinerzeit auch.

Zweimal Papier, auf verschiedene Art. Brans & Heinrich Stuttgart wurde 2004 vom schweizer Papierhändler Antalis übernommen; wahrscheinlich geht heute niemand mehr mt dem Spaten daran, eine Papierrolle zerstören zu wollen.

Und trotz abnehmender Leseneigung sind die in den typischen Umschlägen gehefteten Zeitschriften nicht nur in Arzt- und Friseur-Wartezimmern beliebt.

Etliche alte Bekannte für die älteren Solinger unter den Surfern ...

 

 

 

 

 

 

... und Erinnerungen an die Kindheit (Wiesner) oder die Hochzeit (Arimont), als man sich einrichtete.

Auswahl, Preis und Qualität - das sind 3 Begriffe, die auch heute noch zählen. Und ein echter Knirps muss es auch heute noch für manche sein.

Wie bekannt früher Lokale und Geschäfte waren, sieht man an den nicht vorhandenen oder vagen Adressen: Hotel Central - wo? (Na, eben Central, direkt gegenüber dem Bahnhof) oder Brass Ohligs am Markt. Und bitte, beachten Sie wirklich alle 10 Schaufenster.

Was ein echter Unternehmer ist, der protzt mit dem, was er hat. Nämlich ein solides Wohnhaus. Und hinten, verschämt, den Kotten, die Fabrik. Doch was klein und unscheinbar aussieht: hier waren dutzende von Leute beschäftigt. Reich wird man nicht, reich ist man. Nicht nur am Dorperhof.

Ganz garantiert werden jetzt einige sagen: "Ach jaaaa! Die gab es ja auch!". Eckstein Käse, vor allem der Quark, eine echte Delikatesse.

Und als shopping noch nicht fun, Geiz noch nicht geil war, da ging man selbstbewusst-schüchtern zum sonntäglichen Schaufensterbummel. Ein Ritual, welches sich bis zum Ende des Ausverkaufs erhalten hat und heute freiwillig von ungezählten Frauen und Männern (Boris Becker ist bekennender Kleidungsraffer) bis zur Neurose gepflegt wird. Ansehen kostet nichts wurde zum Geflügelten Wort und stand früher gleichberechtigt neben "Fragen kostet nichts". Im Zeitalter überteurer 0180-Service-Nummern ist es längst überholt.

Sie erinnern sich noch, als Sie das erste Mal so richtig total besoffen waren? Die heute älteren hatten seinerzeit als unerfahrene Trinker eine gute Chance, dass sie von diesen edlen Getränken zur Ansicht verführt wurden, auf der Stelle sterben zu wollen. Alcopops sind alles andere als eine Erfindung der Neuzeit (auch wieder so ein Werbe-Lügenmärchen, dösig nachgeplappert von wissensfreien Journalisten): Beerenweine sind Alcopops in extremer Form: süß, verführen zum heftigen Trinken und erzeugen einen Kater, der auch als Foltermethode eingesetzt werden könnte. Und noch heute sieht man alte Mädchen, so ab 65, rundenweise ins Nirwana abgleiten, wenn das obligatorische Likörchen nach der viel zu fetten Buttercremetorte vonnöten geworden ist. Alcopops ein Problem der Jugend? Lachhaft. Die Altvorderen haben schon damit ihr Leben verkürzt oder verlängert, je nach Konstitution.

 

Eine andere beliebte Bärenweinschenke war die Mahnertmühle, zwischen Haan und Hochdahl. Wie man sieht: schon immer versuchten die Haaner, sich die Solinger durch Verabreichung klebriger Getränke fern zu halten.

Das Handwerk in Solingen nach dem 2. Weltkrieg: 1949 arbeiteten 9.715 Personen in 2.839 Betrieben

"An der Versorgung der 150.000 Einwohner mit allem Bedarf des täglichen Lebens haben die handwerklichen Nahrungsmittel- und Bekleidungsbetriebe einen maßgebenden Anteil. Dabei sei besonders erwähnt die Vorliebe der Solinger Bevölkerung für Pferdefleisch. 15 Roßschlachterbetriebe sorgen dafür, daß dieses dem besonderen Geschmack des Käufers entspringende Bedürfnis einwandfrei gedeckt wird."

 

 

Auf überraschende Art und Weise liefert Hubert Mallmann, seinerzeit und lange DGB-Ortsausschuss-Vorsitzender in Solingen, eine Erklärung über das streitverträgliche Wesen des Solingers:

 

"Der Begriff ,bodenständig — auf eigner Scholle —' als Privileg für den Bauern, trifft noch in weit stärkerem Maße für den Schneidwarenarbeiter zu. Einen Bauern kann man als Einzelperson in ein anderes Land verpflanzen, man gibt ihm ein Stück Land und Vieh dazu, dann ist er wieder in seinem Element. Ein einzelner Arbeiter der Schneidwarenbranche kann sich nirgendwo allein seßhaft machen. Die Verbundenheit der Arbeitsgänge speziell bei den Schneidwarenerzeugnissen zwingt zur Notwendigkeit einer engen Gemeinschaft. Im Interesse einer volkswirtschaftlichen Gestaltung ist ... eine Ergänzung der gestaltenden Kräfte von Kapital und Arbeit erforderlich. Aus dieser Erkenntnis ersteht auch die Forderung der Arbeitnehmerschaft als gleichberechtigter Faktor in Staat und Wirtschaft gewertet zu werden:
- ,Von der politischen Demokratie zur Wirtschaftsdemokratie'
- ,Vom Staatsbürger zum Wirtschaftsbürger'
- ;Eine echte Mitbestimmung!'
... Sowenig das Kapital ohne die Arbeit, sowenig kann ie Arbeit ohne das Kapital bestehen. Es widerstreitet daher den Tatsachen, einem der beiden ... die alleine Ursächlichkeit an dem Ertrag des Zusammenwirkens zuzuschreiben."

Der Ausstellungsleiter (nach heutigem Sprachgebrauch: der Event-Veranstalter) Erich Bethe machte so seine Erfahrungen mit den Solingern:

",Pommerscher Dickkopf' sagen die Pommern von sich und sind stolz darauf. — ,Stahlharte Solinger' nenn sich mit Recht viele Einwohner der Klingenstadt. Das ist natürlich, denn Solingens weltberühmte Stahlwarenindustrie gibt auch vielen arbeitenden und denkenden Menschen der Klingenstadt das charakterliche Gepräge. Das habe ich in der Zeit monatelanger Vorbereitungsarbeiten wiederholt feststellen können. Für mich wie für meine Mitarbeiter war die Arbeit nicht immer leicht."

 

Zur Schau gestellt

Neben zahlreichen Firmen aus ganz Deutschland, sogar aus Holland und der Schweiz, haben diese Solinger Firmen und Geschäfte um die Käufergunst geworben (eingeteilt nach heute üblichen Begriffen wie B2B, also Business-to-Business, früher "gewerbsmäßig" genannt und Angebote für Verbraucher, sorry, Consumer)

Hier einige der auswärtigen Aussteller:

Anker-Werke, Bielefeld, Registrierkassen
Die Welt, Hamburg, Zeitung
Doppel-Flitzer, Wuppertal, Liköre
Frenzel, Düsseldorf, Senf
• Fixi, Stuttgart, Universal-Reiniger
Henkel & Cie, Düsseldorf, Waschmittel
Konradin, Suttgart, Verlag
Luhn & Co, Wuppertal, Seifen- und Glyzerin-Fabrik
Münsterländer Margarinewerke, Osterwick
Pollok, Dillingen, Perlon-Bekleidung
Ründeroth, Luftkurort
Siepmann, Dortmund, Westfälische Fleisch- und Wurstwaren
Süddeutsche Zelluloid-Manufaktor, München, Buttergarniergerät "Fix"
Stuttgarter Hausbücherei
Vorwerk, Wuppertal, Kobolt-Haushalt-Geräte
 

Einzelhänder, Ladengeschäfte:

Unternehmen, Produzenten


Arimont, Solingen, Haushaltwaren
Artmeier, Solingen, Bekleidung
Bäumker, Solingen, Blumen
Beier, Gerhard, Mühlenhof, Uhren
Böhle, Gräfrath, Uhren
Bohnen, Solingen, Feinkost, Wein
Bohnenberger, Solingen, Schmuck
Boos, Katternberg, Baustoffe
Born, Solingen, Möbel+Betten
Brass, Ohligs, Kleidung
Bürgel, Solingen, Kinderwagen
Buschhaus, Solingen, Bier
Capocci, Solingen, Eis
Clauberg, Solingen, Lederwaren
Cronenberg, Wald, Uhren
Deutsche Bundespost, Solingen, Briefmarken
Deutscher Gewerkschaftsbund, Solingen, Arbeitnehmervertretung
Diederich, Wald, Blumen
Dietrich, Schlagbaum, Nähmaschinen, Haushaltwaren
Dreinhöfer, Ohligs, Uhren
Eckertz, Mühlenhof, Schuhe
Elektro-Speck, Ohligs, Beleuchtungskörper
Ensslen, Neumarkt, Textilien
Fondermann, Höhscheid, Karteikarten
Freies Volk, Solingen, Werktätigenzeitung
Gosejacob, Merscheid, Santako-Kaffee
Heede, vom, Ohligs, Uhren
Hein, Weyer, Uhren
Heischer, Solingen, Tabakwaren
Helff, Solingen, Schmuck
Herkersdorf, Mühlenplatz, Uhren
Heß, Solingen, Schmuck
Hillner, Gräfrath, Uhren
Ihlenfeld, Solingen, Uhrmacher
Kaufhof, Solingen, Gardinen, Teppiche, Kleinmöbel, Keks- und Süßwaren
Kirschbaum, Solingen, Süßwaren
Kleingartenvereine-Stadtverband, Solingen, Selbstversorgung
Koch, Schlagbaum, Radios+Schallplatten
Konsumgenossenschaft, Ohligs, Lebensmittel
Kreidel, Schlagbaum+Ohligs, Schuhe
Kröber, Solingen, Maßmieder
Kunz, Ohligs, Bausparkasse
Langer, Wald, Uhren
Leiber, Solingen, Uhren
Lohner, Katternberg, Baumschule
Merholz, Gräfrath, Gartenbau
Mertgen, Solingen, Parfümerei+Reiseartikel
Moers, Solingen, Modeschmuck
Möllerfriedrich, Ohligs, Wohnungseinrichtungen
Möllmann&Zons, Weegerhof, Krawatten und Schaals
Müller, Kohlfurt, Bock- und Bratwurst
Müller, Widdert, Konditorei
Pelzhaus Schößler Inh. Kliemchen, Solingen, Pelzwaren
Pesch, Solingen, Kunstgewerbe
Peschel, Höhscheid, Tabakwaren
Pohlig, Solingen, Uhren
Pütz, Solingen, Feinkost
Schauerte, Ohligs, Uhren
Schmitz, Central, Bekleidung
Senger, Solingen, Stoffe
Simmel, Solingen, Gold- und Silberwaren
Specht, Solingen, Elektro- und Radio-Geräte
Speck, Ohligs, Elektrogeräte, Beleuchtung
Spitzer, Solingen, Schmuck
Städtische Straßenbahn, Solingen, Omnibus
Stadtwerke, Solingen, Gas-Strom-Wasser
Staude, Solingen, Liköre
Stolze, Solingen, Uhren
Teschen, Wald, Uhren
Tönnies, Ohligs, Uhren
Vieth, Mangenberg, Lebens- und Genussmittel-Großhandlung
Vieth, Solingen, Handarbeitshaus
Völzke, Ohligs, Uhren
Voss, Mühlenhof, Sportartikel
Weck, Ohligs, Uhren
Weller, Solingen, Uhren
Wiesner, Solingen, Spielwahren
Wilamowitz, Solingen, Lederwaren
Wimmer, Ohligs, Metzgerei
Zimmermann, Solingen, Uhren


Anker-Schule, Weyer, Kleinstahlwaren
Becker, Brühl, Coca-Cola
Becker&Pickshaus, Merscheid, Propangas
Beicken, Neumarkt, Waagen
Bergische Dampfziegelei, Merscheid, Ziegeln
Bergisch Haus, Südstadt, Uhrenfabrik
Bergische Heimat, Solingen., Lesezirkel
Bergische Schilderfabrik Dinsing, Solingen, Reklame
Beutgen, Solingen, Sanitär
Böhle, Gräfrath, Glasbläserei
Braun, Dorperhof, Lederwarenfabrik
Broch, Merscheid, Waagen, Kaffeemaschinen
Bühnen Wuppertal-Solingen, Theater
Elka-Kühlung, Stöcken, Kühlmöbel
Farrenkotten, Solingen, Maschinen
Franz, Solingen, Schweißtechnik
Gerlach, Krahenhöhe, Gartenbau
Gerling, Solingen, Bausparkasse
Glaser, Grünewald, Schleif- und Poliergeräte
Havemann, Merscheid, Laden-Einrichtungen
Hinz, Wald, Heimsyphon
• Hoffmann, Solingen, Kartonagen
Küpper, Solingen, Klischees
Knipper, Solingen, Büromaschinen
Krick, Solingen, Registrierkassen
Lang, Wald, Schleif- und Poliermittel
Löhmer, Solingen, Lebensmittelgroßhandel, Kaffeerösterei
May&vom Hau, Ohligs, Stahlwaren
Meyerhardt, Landwehr, Bürsten und Schwämme
Mengel, Solingen, Lederwaren
Möckel, Landwehr Maßstäbe, Holzwaren
Moll, Merscheid, Fix-Rammer,
Mollier, Höhscheid, Putz- und Poliertücher
Neef, Solingen, Bolzen
Paashaus&Schrick, Solingen, Zubehörteile+Lampen
Patria, Solingen, Fahrräder
Prager, Schlagbaum, Gerüste
Roggenkämpfer, Solingen, Hotelsilber, Tafelgeräte
Siepmann, Solingen, Werkzeugmaschinen
Stadtvewaltung Solingen, Schulen+Klingenmuseum, Kulturamt
Schäfer, Solingen, Reklame
Schmid, Merscheid, Industrieöfen
Schumann, Solingen, Stahlwaren
Stracke, Solingen, Werkzeuge
Thaler, Solingen, Bürsten
Wibbing, Schlagbaum, Metzgerei- und Ladenbedarf

 

     

Grah's Hof = Graßhof

Ernst-Friedrich Breuhaus, fundierter Solingen-Kenner, hat mir freundlicherweise diesen aufklärenden Text zur Verfügung gestellt. Recht herzlichen Dank dafür.

« Der Graßhof war etwa dort, wo heute das Gebäude Kölner Straße 133 (Volksbank) liegt. Dort stand bis zum 05.11.1944 das im 19. Jahrhundert errichtete Rathaus der Stadt Solingen, in dem zuletzt unter anderem das Katasteramt der Stadt Solingen untergebracht war.
Die Bezeichnung müsste eigentlich heißen: Der Grah’s Hof. - (Grahshof) -  Es ist anzunehmen, dass etwa an dieser Stelle ein Besitztum der Familie Grah gelegen hat, die schon vor dem 30-Jährigen Krieg in der Stadt als Bürger, Stadtschöffen und Schwertschmiede auftreten.
Der Name Grah, Grahe oder Krahe taucht aber auch an anderen Stellen Solingens schon und noch in Ortsbezeichnungen auf, so in der Krahenhöhe und dem Grahenscheid (unterste Scheid) im Kirchspiel Wald. Es handelt sich also um eine Familie, in der sich ein Familienname schon sehr früh verfestigt hat.
Nach der Bedeutung ist als ziemlich sicher anzunehmen, dass der Stammvater ein Mann mit grauen Haaren (früh ergraut?) war, der in seinem Umfeld als „der Graue“ bezeichnet wurde.
Arndt Grah war der Grah, dem wahrscheinlich der Grah’s-Hof am damaligen Stadtrand von Solingen gehört hat, da keine anderen Grah als Bürger der Stadt Solingen bekannt sind.»