Veronica Ferres

Gut, man muss nicht wissen, was am Donnerstag, dem 10. Juni 1965 geschah, vor allem in Solingen, Ich zum Beispiel hatte Berufsschule (Schriftsetzer) und beschäftigte mich gerade mit dem Unterschied von klassischer Antiqua eines Herrn Bodoni und Linear-Antiqua (das interessiert heute keine Sau mehr). In unmittelbarer Nähe, ich wusste es nur nicht, wurde da gerade ein Filmstar geboren. Veronica Ferres. Aber das interessiert, ich sagte es ja bereits ....

 

Das ist sie, die Veronic Ferres der deutschen Film- und Fernseh-Unterhaltung. Die Ikone der neuen deutschen Weiblichkeit. Das Superweib, die Schtonk-Frau und die, die Mario Adorf  den Johannistrieb  in die Lenden schießen lässt. Die immer noch als die Tochter des Kartoffelhändlers gehandelt wird und auch als Mutter nicht zu medialem Stillschweigen neigt.

Wenn man mehr über VF erfahren will und nicht aufs Niveau von Klatischillustrierten abgleiten möchte, dann ist  dieser Link interessant:



 

 

Ein Fanclub mit seriöser Intention:



Veronica Ferres, Geboren am 10. Juni 1965 in Solingen

"Newsweek" bezeichnet sie als deutsches Äquivalent zu Sharon Stone. Obwohl in Solingen nie Star-Rummel um sie gemacht wird, haben noch viele in Erinnerung, dass sie Ihren Eltern auf dem Marktstand aushalf, Kartoffeln zu erkaufen (Ferres ist ein etablierter Kartoffelhändler mit großer Stammkundschaft). Nach dem Abitur geht sie nach München und studiert Germanistik und Theaterwissenschaft. Ihre nicht gerade zur Dürrheit neigende Figur bringt ihr die üblichen Ausgrenzungen ein: sie wird von vermeintlichen Freunden teilweise gemieden, worauf sie, wie eine Zeitschrift schreibt, mit „Sturheit, Trotz und Wut“ reagiert. Und sich in ihrer Traumwelt wohlfült, in die Welt der Literatur: Schiller, Goethe, Kleist, Büchner, Camus. „Doch sie will Schauspielerin werden, das setzt sie sich in den Kopf“. Es gelingt ihr bei Professor Margret Langen am Max-Reinhardt-Seminar bis zur staatlichen Prüfung Unterricht zu nehmen. August Everding ist der erste, der sie nach bestandener Schauspielprüfung engagiert. bei den Münchner Kammerspielen gibt. Mehrere Filme, unter anderem „Geierwally“ machen sie bekannt. Und dann kommt, Glück der Tüchtigen, eine kleine, aber wichtige Schlüsselrolle in einem „Knaller“, nämlich „Sschtonk“, die Verfilmung um den Skandal der vom Stern veröffentlichten angeblich echten Hitler-Tagebücher. Vernoica spielt mit einer „prallen Weiblichkeit“, die Aufmerksamkeit weckt. Es folgen viele Fernsehrollen, 1996 ist sie die Hauptrolle in „Das Superweib“, eine Hera-Lind-Verfilmung. Und dann „Schneewittchen“, nicht das vom Märchen, sondern die raffinierte Unschuldige in Rossini, einem Film, der zu den zentralen deutschen Filmen der 90er Jahre gehört. Mario Adorf gibt den in sie verliebten Mann im besten Johannistrieb und seit Rossini weiß ganz Deutschland, wie die Münchener Schickimicki-Szene funktioniert. Veronika Ferres hat spätestens da den Durchbruch geschafft. Viele Filme und Fernsehrollen, auch in Serien, folgen, und mit Frankreichs Kinostar Gérard Depardieu drehte sie 2000 "Les Misérables - Gefangene des Schicksals".

2001 heiratete sie Martin Krug kurz vor der Geburt ihres gemeinsamen Kindes.

 

 

Wer ein wenig älter ist, kennt Lurchi. Den Salamender, der für Salamander-Schuhe steht und wirbt. Ein solches Heft besaß auch Veronic Ferres. Wie es der Zufall so will, wurde dieses Heft eines Tages in ebay zum Kauf angeboten. Und nun, wie es der Zufall so will, steht es im Internet.

Die frühe Veronica Ferres. Ihr handschrifticher Eintrag auf Seite 29 des Heftes bezieht sich das, wa eine Fau so schön macht, nämlich die Füße.

 

 

Seite 12 im Originaltext.

Das Achten auf die Füße hat sich gelohnt:

 

Lurchis geammelte Abentuer
Das lustige Salamanderbuch
Band I
Herausgegeben von der Salamander AG, Kornwestheim, Mai 1969
Herstellung Vereinigte Kunstanstalten AG, Kaufbeuren

Klein-Veronica legt in diesem frühen Werk die Weltordnung definitiv fest. Was einst dem Bruder gehörte, gehört jetzt ihr. Will sagen: der stolze Besitz aller Männer geht in die Verfügungsgewalt der Veronica Ferres über. Ganz pauschal. Basta. Wie sie uns wissen lässt.

 

 

Das wahrscheinlich älteste öffentlich zugängliche Autogramm der Grande Dame Veronika Ferres.

Rechnen wir nach: Juni 65 geboren heißt, Frühjahr 71 eingeschult; Klasse 3 müsste dann 1973 sein. Und dokumentiert augenscheinlich einen Wechsel von der Klasse b nach c.

 

Graphologisch höchst interessant übrigens der querliegende i-Punkt der 8jährigen Schülerin plus der betonende Punkt hinter ihrem Namen. Wenn das mal nicht auf damals schon vorhandenes  Selbstbewusstsein hindeutet! Warum VF in der heutigen Schreibweise zur Verstümmelung des Nachnamens neigt, bleibt ihrer eigenen Erklärung vorbehalten. Erhalten blieb der querliegende i-Punkt. Und das verspieltere V, von ihr ab Klasse 5 benutzt (siehe unten).

 

links: frühes Autogramm
unten: heutiges Autogramm

Stolz dokumentiert sich die Dreihäsehochin der Nachwelt per Beleistift-Notiz.

Die Wiedergabe ist aus verständlichen Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes von der Kenntlichkeit der im Original erhaltenden und auf die Seiten des Buches eingeschriebenen Adresse befreit.

 

 

Und dann gibt es natürlich im Buch auch noch eine Sensation. Biographen, Psychologien und Hellseher dürfen herausfinden, welche der zwei folgenden Versionen wahr ist:

1. Die Familie flog nach Fuerteventura in Urlaub. Klein-Veronika hörte aber immer nur im Solinger Slang "Feuerwentura"

2. Es handelt sich bei Lurchi um einen Feuersalamander. Also erfand dieser (der Schuh weist ja genau auf den richtigen Punkt!) die Insel Feuerwentura, die Menschen fälschlich Fuerteventura nennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es kann sich nicht um einen zufälligen Schreibfehler handeln, denn auf einer anderen Seite besätigte Veronika Ferres die Richtigkeit der Schreibweise.

Und im Übrigen stammt Lurchi , wie Veronika Ferres auch, aus Solinger. Siehe eindeutigen Beleg: Ritter Lurchi von Schloss Burg, frei von Schleim und Tadel.