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Werbung 2 |
Export, Export, Export. Über Stadt-, Bezirks-, Landes-
und Kontinentalgrenzen hinweg. Nur so ließ sich Solingen zu dem machen,
was es wurde. Ein industrieller Ballungsraum für Massenartikel. Und
deshalb war Werbung schon immer das Lebenselixier der Branche. Dumm nur,
dass so etwas Geld kostet. Das fuchst den kniepigen Solinger. |
Bremshey
Dinett und Knirps, die beiden ganz berühmten Marken von Bremshey
sorgten jahrlang dafür, dass dieses Unternehmen zu den renommierten
gehörte. Doch der Ruf hinderte es nicht an einem jämmerlichen Ruin.
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Der Solinger an sich
ist gerne eine dich
ter und deshalb reimt
er lieber als er schleimt.Henckels
Der Mercedes unter den Stahl- und Schneidwaren. |
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Punktal
Punktlandung bei Männern. Und bei Frauen, die auf glatt stehen.
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Punktal Rasierklingen sind aus schwedischem Stahl
hergestellt
0,08 mm
Ist Ihnen bekannt,
1. daß das PUNKTAL-Werk in
Solingen die größte Spezial-
fabrik für Rasierklingen im
ganzen Bundesgebiet ist ?
2. daß sich PUNKTAL-Klingen
durch besonders weiche Rasu-
ren auszeichnen u. darum das
Rasieren zur Freude machen ?
3. daß jährlich über 100 Millio-
nen PUNKTAL-Rasierklingen
in die Hände zufriedener Ver-
braucher gelangen ? |
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rechts: Screenshot am 13. 1. 2004
Mal sehen, wenn es sich verändert hat ... ?? !!!
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Werbung hatte in Solingen schon immer einen hohen
Stellenwert. Wie gesagt: hatte. Nachweislich, und das bestätigen
Fachleute, geht den immer mehr Solinger Firmen (resp. Ihren Inhabern oder
Führungskräften) der Sinn für Marketing verloren. "Kost jo jett" - will
sagen: das können wir uns sparen. Dass dabei das wenige, das gemacht
wird, auch noch zum Ekeln schlecht sein kann, beweist der Verband der
Schneid- und Haushaltwaren Solingens. Dessen Internet-Seiten gehören in
jedes Lehrbuch mit dem Titel: "Hilflosigkeit, Dein Name sei Homepage".
Zum Trost: es gibt auch gute, exzellente Seiten.
Aber man muss sie schon mühsam suchen.
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Keine Postkarte ohne Werbung? Was die vergangenheits-orientierungslosen
Marketing- und Werbefetischisten von heute als neue Erfindung des
1:1-Marketing, des Digitaldrucks, Sparte Transaction-Printing als
Neuentdeckung bejubeln (und eher wenig damit anfangen können), hat in
Solingen lange und fundierte Tradition. Merke: Sei misstrauisch gegenüber
allem Neuen in der Werbung. Es ist nichts anderes, als vergessene
Selbstverständlichkeit.Werber halten sich manchmal deshalb für schlau,
weil sie nicht wissen, was anderen bereits wussten.
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So bescheiden konnte Werbung einst sein. Ein kleines Heftchen, etwa 15 x
12 cm groß, schwarzweiß, 32 Seiten: der Katalog der Firma Walbusch, heute
einem der führenden Mode-Versandhäuser Deutschlands. Damals wollte man
Werbung noch nicht so sehr als solche genannt wissen und versteckte das
Befriedigen eines Konsumbegehrens hinter der schelmischen Vokabel der
Empfehlung, der "Einkaufswinke", eine typische Vokabel der damaligen
Zeit. Ob es denn ein Wink mit dem Zaunpfahl war, sei dahingestellt. |
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Und so bescheiden konnten Wünsche sein. Was heute eher nach Sonderangebot
klingt, war seinerzeit durchaus eine Investition, die sich nicht jeder
leisten konnte - der Stundenlohn lag 1951 irgendwie zwischen 1 und 2
Mark. Aber mit solcher Eleganz ausgestattet, trauten sich die Deutschen
alsbald, einige Jahre später, in und über die Alpen und wurden zu einem
Nomadenvolk. Erst sommers, dann winters. |
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Ein grandioser Entwurf wahrscheinlich aus Ende 30er, Anfang 40er Jahre und
nach dem Ende des 2. Weltkrieges weiterverwendet: Lutz Cavalier
Rasierklingen. Da spricht der ganze Gentleman. |
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Auf einem Briefumschlag,
Poststempel ohne Datum,
aber gelaufen während der "Besatzungszeit", erkennbar an diesem
rückseitigem Stempel, der vor der Gründung der Bundesrepublik bei
Geschäftspost (in deutsch) Pflicht war.
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