WIR

Als die Stadt noch Geld hatte - nochmal, ganz langsam:
a-ls--d-i-e--S-t-a-d-t--n-o-c-h--G-e-l-d--h-a-t-t-e -
gab es sogar eine eigene Jugendzeitschrift, die 6 mal im Jahr erschien.
Und wie das manchmal so ist: der harte Kern der damaligen Redaktion ist samt und sonders im Journalismus gelandet. Ich eingeschlossen.

 

Diese wie andere Aktivitäten in den mittleren 60er und frühen 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als noch möglich war, wovon heute alle nur noch träumen, nämlich dass die Stadtverwaltung Kreativität und Initiative entwickelt und kulturell etwas auf die Beine stellt, diese Dinge sind im Bereich der Jugendarbeit dem damaligen Jugendpfleger Walter Rex zu verdanken. Ihm, der es mit seinen Ansichten und Handlungen innerhalb nie leicht hatte, kann gar nicht genug für solche Initiative gedankt werden. 

Legendär in diesen Heften war übrigens die Aufklärungsreihe: Darf man oder darf man nicht, also vor der Ehe? Ja, man darf. Vorausgesetzt, die Schwiegereltern sind einverstanden. So herrlich unkompliziert war Sex à la Sixtees.

links: Klischees: Contius
Satz+Druck: Knoche, Wald

unten: Herausgeber Förderverein "Wir Senioren in Solingen"
Druck: Weck GmbH, Solingen

Dass aus der ehemaligen Jugendzeitschrift nun eine Seniorenzeitschrift geworden ist, tut mir als ehemaligem Stamm-Autoren ja nun auch weh ... :-)

 

     

1967 gab es auf der Bühne des Theater- und Konzerthauses den ersten Solinger Talentwettbewerb, "Chance 67", daraus wurde später beginnend mit "show 68" eine lange Reihe alle zwei Jahre stattfindender Großereignisse mit in der Spitze 34 Rock-, Beat- und Punk-Bands in der Vorausscheidung. Und die meisten sah man dann wieder bei "Jugend tanzt", vorausgesetzt, das Orchester Hotte König spielte nicht unentwegt Tango, Walzer und Foxtrott.

Dort in diesen Shows erlebten die Lonestars ihren Durchbruch (Sieger mit 1 Punkt Vorsprung) und Kult-Bands wie S.Y.P.H. flogen gnadenlos raus - Drummer Ullip hatte die höchst zulässige Dezibel-Grenze innerhalb geschlossener Ortschaften überschritten.

Dorothea Rood war übrigens auch später als Sängerin aktiv, Brigitta "Britt" Malmkjell wurde Gesangsprofi und tingelte mit "Britt und die Triers", also Wolfang Trier durch die Weltgeschichte (heute führt er erfolgreich einen Weinladen Chateau Le Claire an der Wupperstraße) und von dem Herrn rechts lesen Sie gerade einer seiner Internet-Sites. 

 

 

Auch als Schriftsetzer kann man seine dritte Dimension erleben: Als Redakteur der WIR habe ich mich selbst interviewt, um dann als Schriftsetzer bei Knoche diese Seiten druckfertig zu umbrechen.