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Burg an der Wupper |
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Eigentlich weniger als eine Stadt (formal ein Stadtteil), durch die Burg jedoch über Jahrhunderte Entwicklungsmotor des Bergischen Landes, weil Stammsitz der ehemaligen Landesherrn. Und in Seiner Lage plus mit seinen erhaltenden Häusern und seinem authentischen Flair ein deutsches Kleinod.
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Es war einmal ein Prinz. Dem war ein liebliches Ländlein geschenket. Darin tummelte sich gar fröhlich Volk zu Lande, Fischlein zu Wasser und Burgen zur Höh. Und so war es gut und die Leute fleißig und die Legende leider nie geschrieben ... :-( Burg, einst für einige Zeit, "Hauptstadt des Bergischen" war nach der Blüte seiner Jahre über lange Zeit ein "kleines Nest", das in einigen Quellen durchaus als ein Fischerörtchen bezeichnet wird, in dem das Tuch weben und später das Brezel backen neben einigem Schmiedehandwerk seine Heimat und die Leute damit ihr Auskommen hatten. Ob's immer so fröhlich-romantisch war wie auf diesem Stich, wer weiß?! Verhas pinx (=Maler)
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Um 1910 hatte sich eigentlich noch nicht viel verändert, das Städtchen war und blieb in Unterburg und Oberburg geteilt. Verlag des Schloßbauvereins
Eine andere Darstellung zeigt die im oberen Bild links über dem Teich zu erkennende Chaussee als "Burger Flaniermeile". um 1912 |
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Wunderschön eingebettet in die herrlichen Wupperberge - in der Tat ist diese trutzig erscheinende Ritterbug zumindestens heute ein Postkartenidyll. Im blauen Dunst der Ferne Remscheid, ganz links an der Horizontlinie ist recht gut die Müngster Brücke zu erkennen. Die Siedlung auf der Bergkuppe in der Mitte ist Solingen-Hästen. Die Häuser im Vordergrund gehören zum "neuen Unterburg", eine Straßensiedlung außerhalb des historischen Ortskerns. Rechs neben der Burg der Ortsteil "Oberburg" mit seinen zahlreichen historischen und beliebten Gasthöfen. Postkarte ohne Verlagsangaben
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Ob denn diese Sicht jemals so gewesen sein kann, darf (wieder einmal) bezweifelt werden. Hier haben phantasievolle Lithografen wieder einmal die Ansicht schöner gemacht, als sie je sein könnte. Denn Teleobjektive waren zwar schon 1851 erfunden, aber es bleibt zu zweifeln, wie man solch ein Foto hinbekommen soll. Cramers Kunstanstalt, Dortmund, 1953
Und wenn man solche ketzerischen Bemerkungen aufstellt, dann wird man natürlich von manchen Menschen angezweifelt, was es denn solle, so an der Ehre, Treue und Gewissenhaftigkeit der Lithografen und Retuscheure zu zweifeln. Kommissar Zufall half wieder mal weiter. Eine andere Postkarte mit gleicher Perspektive. Die Göße der Burg ist im Verhältnis exakt gleich - nur Remscheid viel weiter entfernt und die abgebildeten Gebäude entsprechend wesentlich kleiner. Was beweist: oben wurde gelogen. Verlag Paul Sprenger, Bergisch Gladbach. BRAVO. |
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Schloss Burg, wie es sich selbst gerne sieht: als eine typische Ritterburg, deren Knuffigkeit in jedes Märchenbuch passt. Oder in einen Märchenfilm: hier wurde in den 50er Jahren "Der gestiefelte Kater" gedreht. |
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So nicht! Von wegen das Remscheider Wappen auf die Karte drucken! Burg gehört uns, den Solingern! Und so etwas druckt auch noch ein Wuppertaler: Eugen Huth, Wuppertal-Vohwinkel (Aber zu einem Lokalkrieg wird dies nicht führen. Denn Burg als Stadt hatte ebenso wie Remscheid noch heute den Bergischen Löwen im Wappen. Insofern ist also alles korrekt.) |
Nur damit auch jedem klar wird, um was es sich bei Burg a. d. W. handelt, nämlich die Perle des Bergischen Landes. Wenn dieses Attrbut auch aus dem Dritten Reich stammt, so gilt es heimlich auch noch heute. Jedenfalls sehen es die Burger so. |
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An klaren Tagen kann man weit sehen: vom Altenberger Dom über Unter- und Oberburg bis hin zum Kölner Dom. Einheimische Solinger behaupten allerdings auch, bereits eine Flasche Korn würde genügen, um ähnliche Effekte zu erzeugen. |
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aus: Bergische Phantasien |
Die Eschbachstraße um 1905, auch heute hat sich eigentlich nichts geändert. |
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Verlag des Schloßbau-Vereins zu Burg a. d. Wupper; Nieder-Rheinischer Verlag, Burg an der Wupper |
Der Eschbach tut meistens unschuldig und hat es doch knietief hinter den Wehren. Wie hier im Jahre 1957 erlaubt er sich gelegentlich, das ihm zugewiesene Bett zu verlassen und für reichlich Unannehmlichkeiten zu sorgen. Ein Klick auf die
heutige Internetseite des Restaurants Striepen zeigt deutlich, wie
hoch das Wasser stand. Dramatisch einerseits für die, die betroffen sind,
aber für so eine Pfütze würden sie an der Mosel noch nicht einmal die
Gaststätte schließen. |
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Das kuschelige Städtchen Burg (Unterburg), einst ein Fischerdorf, als die Wupper noch rein war. Sicherlich haben die Burger gut daran verdient, als Nahversorger die Burg zu versorgen. |
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W. Fülle, Barmen Poststempel 14. September 1904 |
So mächtig wurde die Burg selten fotografiert oder gemalt. Eine ungewöhnliche Perspektive, heute nicht möglich, da die hoch gewachsenen Bäume den Blick versperren.
Ein wenig sieht Burg aus wie das Panorama einer Spielzeugeisenbahn oder die Kulisse für das Land der Trolle. Die wohl knuffigste Stadt im Bergischen, bis heute so geblieben: |
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