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Friedhöfe 1 |
Es klingt wie Hohn und ist doch wahr: letztendlich sind
Friedhöfe lebendige Geschichte. Weil auf ihnen dank des toten Steins in
gegenwärtiger Erinnerung gehalten wird, wer in der Stadt welche Bedeutung
hatte oder Wertschätzung erfuhr. Wenn auch zuweilen erst nach dem Tode.
Namen erinnern an Geschichte und Geschlechter, die Würde des Ortes
entspricht verinnerlichter Kultur und die Ausstattung der Gräber gibt oft
direkten Aufschluss über Reichtum und Ansehen. Solinger sind ausgesprochen
intensive "Kirchhof-Gänger", die ein Grab noch immer als Ausdruck der
Familienehre betrachten.
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kat. Friedhof Cronenberger Straße
zur St.-Clemens-Kirchengemeinde gehörend
alle aktuellen Fotos: hgw |
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Carl Em.Pfeiffer
geb.8.Juli 1800,
gest. 18. Mai 1863.
Cath.Barb.Pfeifer
geb.Struller
geb.2.Aug.1800,
gest.11.Oct.1884.
Mathilde Pfeiffer
geb.Hendrichs
geb.17.Febr.1829,
gest.14.D3ezbr..1876.
Carl Ludwig
Peiffer
geb.16.Jan.1827,
gest.8.Dezebr.1901. |
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HIER RUHT DIE FREIFRAU AMALIE VON
DEM BUSSCHE=IPPENBURG GEBOHRNE
VON DEM BODLENBERG-KESSELL
GEBOHREN DEN 22TEN IUNII 1785
GESTORBEN DEN 28TEN IULII 1806 |
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DER HOCHWVRDIGE UND
HOCHWOHLGEBOHRNE
DOMHERR ZU MAGDEBURG
STEPHAN ADOLPH WILHELM
EBERHARD FREYHERR VON
BODLENBERG=KESSEL
DER HOCHWURDIGE UND
HOCHWOHLGEBOHRNE
DOMHERR ZU MINDEN
CARL ABRAHAM FRANZ
ALEXANDER FREYHERR VON
BODLENBERG=KESSEL
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Links: Blick vom Friedhof Cronenberger Straße
Richtung St. Clemens im Jahr 1944, rechts in etwa gleicher Standort
heute, 2004, also 60 Jahre später. Die Häuser im Vordergrund sind
erhalten geblieben, St. Clemens wurde um die eleganten Türme beraubt und
mit proportional überaus hässlichen Betonzipfeln bedacht.
Foto 1944: Gebr. Stöpfgeshoff
Foto 2004: hgw |
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Auch die blühensten Pflanzen können nicht über die
Tristesse des Todes hinweghelfen. |
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«
So sehr ich auch
Unendlichkeit beweine,
so sehr kommt die
Erinnerung zurück.
So leb den Tag
als wahrlich einzig Deine
unendlich große Chance
auf Frieden, Liebe, Glück.
» |
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Das Denkmal für die verstorbenen Pfarrer und
Dechanten der St.-Clemens-Kirche mit Blick auf das Rathaus der Stadt
Solingen. |
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Nomen est omen |
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Heldengedenken: Für die Gefallenen der Kriege wurde
in der Heimat stets ein Denkmal gebaut. Doch anstatt an den Widersinn
eines Krieges zu gemahnen, scheinen solche Ruhmesstelen in der
Vergangenheit zuweilen eher noch den Patriotismus angestachelt zu haben.
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Freund und Feind.
Im Tode sind sie vereint. |
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Unschuldig an manchem, an vielen Toten ist Solingen
wahrlich nicht. Waren doch Waffenfabriken einst Basis der Industrie,
Stolz der Stadt und Einkommen für Generationen. Wie hier die Waffenfabrik
Hörster an der Katternberger Straße. |
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Vorder- und Rückseite eines Steines auf dem Friedhof Casinostraße,
Familie Weyersberg, um 1850
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Friedhof Casinostraße, Blick zur
St.-Clemens-Kirche, Grabstele |
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Ebenfalls dort, rechts Ruhestätte Familie
Christians (Christians-Villen am Schlagbaum) |
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Bekannte Namen in Solingen, aber wer erinnert sich
schon an die Personen? |
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