Überall auf der Welt gibt es Toten- und Ahnenkulte. Sind
sie möglicherweise, mehr noch als andere Riten, Zeichen von
"Zivilisation", von "Kultur", oder von "Religion", von "Bewusstsein", von
"gesellschaftlicher Moral" oder ein unbegründbares, weil archaisches und
in seiner Entstehung undeutbares primäres Bedürfnis? Doch auch dieser sehr
ernste, tief gehende und wahrlich ergreifende Kult kann schnell in Prunk
und bizarres Gehabe umkippen, wenn statt der Trauer Macht ausgedrückt und
in Stein gehauen wird. Und manchmal rührt es sehr an, wenn man sieht, was
selbst auf einem Friedhof noch übrig bleibt, wenn keiner mehr übrig
geblieben ist, der sich um das Grab und seine Würde kümmert. |