Hasseldelle - 5

Nirgendwo in Solingen sind die Abende mystischer und farbenintensiver als in der Hasseldelle. Astronomen, Physiker und Coloristen können dieses Phänomen klar und eindeutig definieren: Die Hasseldelle liegt 5° geneigt hinter der Bergkuppe der Süd-Nord-Achse der Luminanzebene des azimutischen Merdian-Tangenten der nördlichen hemnisshärischen Coloroionosphäre - und das heißt nichts anderes, als dass hier die Abendstimmungen von besonderer Intensität sind. Einige Originalaufnahmen und Schnappschüsse der oft nur sekundenlangen Lichtstimmungen sind nachfolgend dokumentiert.

 

Ein ganz normale Abendhimmel - im Sommer strahlt oft die Abendsonne, die letztendlich über der Nordsee "untergeht" und letzte Lichtstrahlen "in die Wolken" schickt. Dann glühen die Cumulus- und Strato-Wolken über der Hasseldelle in einem unwirklichen Rot und reflektieren jenen Schein der Sonne, der zu dieser Zeit über den unendlichen Weiten der kanadischen Tundra im Zenit steht.

 

Mit jeder Sekunde intensiviert sich das Licht und nur, wer in dieser kurzen Zeitspanne auf den Horizont gen Süden schaut, erkennt, mit welch gigantischer Kraft die Sonne die letzten abziehenden Wolken eines Tiefdruckgebiets beleuchtet.

 

Oft sind es nur Sekunden, in denen die Wolken in dieser Farbkraft und Intensität über der Hasseldelle leuchten und das ganze Gebiet in ein unwirkliches Licht tauchen. 

 

An wenigen Tagen im Jahr - vor allem zwischen Sommer und Herbst - leuchten die Wolken gegen 21 Uhr in einer intensiven Rotstimmung, die durch mehrfacher Reflektionen in der oberen Ionosphäre erzeugt werden. Nur wenn die Kumuluswolken in einer bestimmten Höhe - nicht weniger als 2.000 Meter, nicht höher als 2.400 Meter stehen - sind diese farbintensiven Wolken zu beobachten. 

 

Der Gegensatz zu den Abendrotwolken sind die frühmorgendlichen Gewitterwolken. Wenn westöstliche Strömungen Warmluft über die Biskaya bis nach uns, zu Solingen, in die Hasseldelle tragen, sind "zwischen Tag und Traum", frühmorgens um fünf, solche Lichtstimmungen zu sehen, die an das elfenhafte Licht der Mittsommernachtszeit in Norwegen erinnern.

 

Isolierte Gewitterwolken gehören zu den seltensten Phänomenen in der Meteophysik. An der "Rückseite", sprich "hinter" Gewitterfronten bilden sich oft einzelne Wolkengebilde, die genügend Kraft für eine kräftige Schauer, jedoch selten die Energie für Blitze haben. Weil die Hasseldelle an eine "decent-edge" ist, eine Landschaftslinie, in der nach einem langen Anstieg (von der Rheinebene) plötzlich die Berge wieder abfallen, lösen sich Wolkenfronten recht abrupt auf und isolieren lokale Gebiete intensiver Regenaktivität von klaren Flächen regenerierter Kaltluft - dann kommt es zu solchen dramatischen Wolkenformationen, die aussehen, als würde gleich ein Regenguss niedergehen, die aber in aller Regel ohne lokale Einwirkung Richtung Bergisches Land "enttfleuchen".

 

"Feuerwolken", wie der Volksmund sie nennt, werden schon seit Jahrhunderten berichtet und sind im Bereich der Hasseldelle zwar nicht selten, aber kaum dokumentiert. Isolierte Cumuluswolken schwenken mit großer Geschwindigkeit von einer Südost-Strömung auf einen Nordkurs und nehmen dabei innert Sekunden an Leuchtkraft zu, um dann - ebenfalls in Sekunden - in eine graue, unauffällige Alltageswolke zu zu zerstieben. Nur wer intensiv und genau hinschaut, entdeckt dieses sekundenlange Phänomen.

 

Im Zenit des Sommers, dann, wenn extrem warme Luft den Charakter der Abende prägt, sind solche Wolkenbildungen normal.

 

Während eines Wintergewitters am späten Abend ließen sich diese punktuellen Wolkeneruptionen beobachten: Aus den an sich "kalten" Wolken schießen binnen Sekunden heißen Turbulenzen hervor, die vergleichbar mit einem Gewitter durch elektrische Spannungen in der Atmosphäre zu glühen binnen. Solche Phänomene sind allenfalls drei- bis viermal im Jahr zu beobachten.

 

"gateway to rain"

 

 

Glühende Sonne nach einem Gewittersturm.

 

 

Lichtgruen