BBB - Verlage 2

Bücher waren einst kostbar (sie sind es immer noch, es nimmt nur keiner mehr wahr). Die Kostbarkeit konnte man physisch greifen - oder eben: nicht greifen. Heute sind wir gewohnt, auch von Büchern zu Billigpreisen überschwemmt zu werden. Bücherschwemme war früher nicht, Billigpreis teilweise schon. Aber ein Buch war, bevor das Internet in Zyklongeschwindigkeit unsere Lese- und Lebensgewohnheiten änderte, etwas, was es zu hüten galt. Bibliophile, Bücherfreunde, tun dies heute noch. Auch wenn sie dafür belächelt werden. Das sind ihnen die Bücher mindestens wert.

 

So kostbar waren manche Bücher so manchem, dass man die Umschläge selbst schrieb oder gestaltete, wenn sie "durch viele Hände gegangen waren" oder so oft gelesen wurde, bis sie gelitten hatten.

In beiden Fällen verbergen sich hinter den selbstgestalteten Umschlägen Reclam-Hefte.

 

In ein Buch schrieb man seinen Namen als Besitz-Anspruch oder eine Widmung an jemanden, dem man mit dem Buch eine besondere Freud machen wollte. Wie hier zum Trost Mörikes Gedichte in den oft trostlosen RAD, Reichs-Arbeits-Dienst.

 

Gerade in Kriegszeiten, da viele Güter knapp waren, wurden dennoch Drucksachen in großer Menge hergestellt - sie waren zur moralischen Unterstützung der Truppe wohl unverzichtbar. Die Tradition hat sich in allen Armeen bis heute fortgesetzt - auch wenn sie per Funk und Internet digitalisiert wurde.

 

 

Und wenn das Papier noch so knapp war, von einem klassischen Satzspiegel hat man nicht gelassen - auch in solch profanen Werken.

 

Ein anderer großer Verlag, der auch im Bereich Schule / Erziehung prägend war, Teubner, Leipzig und Berlin.

Selten so dargestellt: Sprachmelodien.

 

Auch ein Schulbuchverlag, Diesterweg, Frankfurt a. M.

Als Bilder noch nicht Standard waren, half man sich mit Illustrationen, die das Salz in der Suppe des Büchermachens waren.