Das war mal Anfang der Siebziger Jahre eine tolle Idee
des Bundesverbandes Druck und seiner Landesverbände, die Berufe der
grafischen Industrie als Trumpf in der Hand darzustellen. Zu dumm nur,
dass schon damals klar war, dass kaum einer der tradierten Berufe
überleben würde, schon gar nicht in dieser Form. Aber dass einst die
Computer bei der Text- und Bildverarbeitung, dem Seitenumbruch und dem
Druck alles regeln würden, Fachleute per Tastenanschlag und Mausklick
komplexe Operationen in Bruchteilen von Sekunden ausführen, wofür man
früher Stunden oder Tage brauchte, das hat in dieser Form kaum einer
vorausgesehen, der es versäumt hatte, sich außerhalb der Druckindustrie zu
orientieren. Obwohl sie eine HighTech-Branche ist, schafft es die
Printmedienindustrie bis heute nicht, ihre Leistungen zu substanziell
existenzsichernden Preisen zu verkaufen.
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Da werden die Augen feucht, die Herzen schwer und
die Erinnerungen wach; wenn jetzt Jünger Gutenbergs auf diese Seite
stoßen, wird ein solcher Seufzer, ein Stoßseufzer ihrem schwer atmenden
Brustkorb entfahren und sie in den sinnigen Spruch ausbrechen: "Ach ja,
früher!". Und sie werden zu träumen beginnen und dann zu erzählen, was
für Helden sie waren, was sie alles konnten und dass nichts und gar
nichts sie aus der Ruhe zu bringen vermochte. Dass sie immer alles im
Griff hatten und ohne sie überhaupt nichts gelaufen wäre. Kurzum, die
Menschheit verdankt den Gegautschten ihre industriell-kulturelle
Existenz. Und das Schönste daran ist: es ist nicht gelogen. Es ist wahr. |
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Bei diesem Verband hatte ich das Vergnügen, drei Jahre zu arbeiten. Um
mich dann selbständig zu machen. Denn die Asse, die sonst stechen, waren
beim Verband unbeschriebene Blätter - er konnte damit nichts
anfangen:
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