380 Jahre gibt es zu diesem Jubiläumszeitpunkt, 1984,
Zeitungen. Die große Gründungswelle der Anzeiger, Depeschen, Neuesten
Nachrichten, Journale, Verkündiger und wie die Blätter alle hießen war in
der Tat das beginnende 19. Jahrhundert. Aus drei wichtigen Gründen: Die
Satz- und Drucktechnik machte seinerzeit Fortschritte Richtung
Leistungssteigerung, die Bevölkerung hatte eine pauschal gesehen
ausreichende Schulausbildung, um überhaupt lesen zu können. Und das
politische Selbst-Bewusstsein nahm deutlich zu. Es kam zum Gefühl des
Bürgertums, dass eben auch "der kleine Mann" kein Knecht, sondern ein
freier Mensch ist. Und das verlangte auch nach selbst bestimmter
Information. Freilich blieb das eine Illusion, denn jede Zeitung ist (und
muss sein !!!!) zugleich ein Filter, eine eigene Persönlichkeit mit
eigener Meinung.
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Bisher wurde die Geburt der Zeitung von der
Wissenschaft auf das Jahr 1609 datiert, dem Jahr der ersten erhalten
gebliebenen Ausgaben. Nunmehr wurde jedoch die „Geburtsurkunde“ der
Zeitung „Relation“ im Straßburger Stadtarchiv entdeckt. Straßburg gehörte
zu Beginn des 17. Jahrhunderts zum damaligen Deutschen Reich. Der
Verleger von „Relation“ sei Johann Carolus gewesen, der sich zu
Beginn des 17. Jahrhunderts seinen Lebensunterhalt mit der Herstellung
handschriftlicher Rundbriefe verdient habe, die er zu sehr hohen Preisen
an reiche Abnehmer verkaufte. Die verbreiteten Neuigkeiten habe er von
einem Netz werk bezahlter Korrespondenten erhalten.1605 stellte er die
Produktion auf den Druck seiner ... Zeitungen um, weil ihn die
Vervielfältigung per Hand ‚zuviel Zeit‘ kostete.“ Darüber hinaus habe
Carolus ausgerechnet, dass er wesentlich mehr verdienen könne, wenn er
„eine höhere Auflage zu einem niedrigeren Preis“ drucke. Im Oktober
desselben Jahres habe Carolus den Straßburger Stadtrat um den „Schutz vor
Nachdrucken durch andere Drucker“ ersucht. Heute lesen ca. 1 Milliarde
Menschen rund um den Globus täglich eine Zeitung. |
Der Antragsbrief / Quelle; Internet
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Erste Zeitung / Quelle: Internet
Heutige Zeitungen / Foto: hgw |
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Nicht jedes Unternehmen kann eine solche Historie erreichen. Und nicht
jedes Unternehmen hat den Einfluss, den ein lokaler Zeitungsverlag hat.
Grund genug, sich selbst darzustellen und zu reflektieren und vor allem
für alle Grund genug, darüber nachzudenken, wie denn Presse auch in
Zukunft aussehen soll. Zumal Bernhard Boll ja ganz richtig sinniert, dass
eine Lokalzeitung längst nicht nur beim Gedruckten bleiben kann und muss.
Inzwischen, wiederum sind 20 Jahre vergangen, wissen wir, dass seine
damals klar sich abzeichnenden vorausschauenden Gedanken richtig waren.
Längst ist der Verleger auch Hauptgesellschafter beim lokalen Rundfunk
RSG und dessen Geschäftsführer. Und begründet damit um so deutlicher den
Zweifel, ob es auf Dauer akzeptiert wird, dass die wesentlichen
Informationsmedien in einer "privaten" Hand vereint sind. Das Internet,
erst eigentlich in Anfängen realisiert, wird wahrscheinlich noch manche
Änderung bringen.
Aber wo wir schon bei Vor- und
Ausschau sind, begeben wir uns doch einfach einmal in die Vogelschau und
schauen uns an, wie Solingen zu diesem Zeitpunkt aussah. Für Zeitzeugen
lohnt sich der scrollende, detaillierte Blick: Was war damals schon oder
noch nicht gebaut, wie sah es vor gut 20 Jahren in der Klingenstadt aus?
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Ja, haben wir denn alle im Museum gelebt, möchte
man beim Anblick dieser erst 20 Jahre alten Bilder meinen. Der Fotograf
auf der Feuerwehrleiter (früher Hans Kiel, o.l. im Bild; heute Christian
Beier und Ulli Preuß) mag ja noch zeitlos sein, doch Redakteur Wolfgang
Koch vor dem Ungetüm von Schreibmaschine samt Manuskriptständer mutet
schon irgendwie "Jahrhundert her" an. Und der alte Fernschreiber ist in
heutigen Zeiten des Internets und der SMS ja fast schon unbegreiflich
geworden, ebenso wie der Bildtelegraf.
Frage ich mich selbst, obwohl ich das alles noch
selbst mit dieser Technik gelernt habe: ging das früher überhaupt? Und
wie! (Jedenfalls stürzten Schreibmaschinen nicht ab wie Computerprogramme
*grins*) |
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Auch die beste Prognose kann mal irren. Das Internet war noch nicht
erfunden, mit einem gewaltigen Werbeaufwand versuchte die (damals noch
einheitliche) Deutsche Bundespost BTX den Leuten schmackhaft zu machen.
Viele Verlage sprangen logischerweise auf den Zug auf, aus damaliger
Sicht vollkommen zu recht. Dass es dann eine teure Fehlinvestition wurde,
konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen, denn es gibt keinen Menschen
auf der Welt, der den Erfolg des Internets auch nur annähernd
vorausgesagt hat. Erst als es sich zu etablieren begann, begannen die
Propheten zu reden.
Probeweise dafür mal eine im Internet
veröffentlichte Prognose. Prüfen Sie selbst, wie wahr sie ist (Achtung,
sie stammt noch aus der Zeit, als man die Welt optimistisch betrachtete). |
Das Internet. In den sechziger Jahren interessierte sich vor allem
die US-Armee für den Aufbau sogenannter dezentraler Netzwerke und einer
paketorientierten Datenübermittlung. Gefragt war ein Netzwerk, in dem
einzelne Rechner mit mehreren Verbindungen gleichzeitig an andere
Computer angeschlossen werden, so dass eine Art Maschendrahtstrukur
entstand. Die Datenübertragung sollte so erfolgen, dass eine Information,
in verschiedene Datenpakete zerlegt, auch auf unterschiedlichem Weg von
einem Rechner zum anderen gelangen konnte. So erhoffte man sich unter
militärstrategischen Gesichtspunkten, dass das Netzwerk gegenüber äußeren
Störungen, z.B. der atomaren Zerstörung einzelner Rechner im Falle eines
Krieges, nicht entscheidend geschwächt zu werden. Die US-Armee ging aber
schließlich seine eigenen Wege. Was blieb war die Idee des dezentralen
Netzwerkes und der paketorientierten Datenübermittlung, die danach in
zivile Netzprojekte Eingang gefunden haben (ARPANet). Ein wachsendes
Wissenschafts- und Forschungsnetz entstand, das sich auf bestimmte
Standards der Übertragungstechnik verständigte, um die fehlerfreie
Paketübetragung zu gewährleisten. Das sogenannte TCP (Transmission
Control Protocol) und das seit 1980 für die Adressierung im Netz als
Ergänzung fungierende IP (Internet Protocol) sorgen heute dafür, dass die
Datenpakete auf ihrer Reise durch das Netz überwacht und fehlerfrei
übertragen werden. Immer mehr Dienste wie FTP (File Transfer Protocol),
E-Mail und das IRC (Internet Relay Chat) kamen nach und nach hinzu und
steigerten die Bedeutung des Internets für die Kommunikation, das aber
noch immer - verglichen mit heute - von vergleichsweise wenigen Personen
und Institutionen genutzt werden konnte. Den Weg frei für die breite
Öffentlichkeit machte ein neuer Dienst, der etwa seit 1989 am
Europäischen Institut für Teilchenphysik CERN in Genf entwickelt wurde:
das WWW (World Wide Web). Die neuartige Verknüpfung von Daten auf der
Basis eines Hypertextsystems und die ausgeklügelte graphische
Bedieneroberfläche, die mit speziellen Softwareprogrammen, den
sogenannten Browsern dargestellt werden kann, sowie die Fähigkeit des WWW
mit seinem Übertragungsprotokoll "http" (Hypertext Transfer Protocol)
Daten multimedial zu präsentieren, war der Schlüssel zum Erfolg. Mit dem
WWW wurde das Internet bunt, laut und sogar bewegt, gelangten Text,
Bilder, Töne und Videos aus dem Netz auf den Bildschirm. Und mit den
sogenannten Hyperlinks kann im WWW darüber hinaus von jedem Dokument zu
einem anderen im Cyberspace verwiesen werden. Seit März 1991 "boomt" das
WWW,
2006
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Bauelemente wie Chips erfahren eine 300fache Verkleinerung und werden
damit vielseitiger und billiger. Fahrzeuge fahren vollautomatisch.
Bordcomputer steuern sämtliche Bewegungen. Intel präsentiert eine CPU
mit insgesamt 350 Millionen Transistoren. |
2007
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Computer übersetzen vollautomatisch Texte in wichtige Sprachen. INTEL
fertigt seine Prozessoren mit der 45 nm - Technologie. |
2008
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Computer errechnen die Molekularstruktur neuer Substanzen nach
Vorgabe der gewünschten Eigenschaften. Computer können Bücher und
Dokumente selbständig auswerten und zusammenfassen Forscher gewinnen
Klarheit, welche Einflüsse Krebs verursachen. Das ist nur durch
aufwendige Berechnungen an Supercomputern möglich. Intelligente
Gebrauchsgeräte tauschen untereinander Informationen aus und steuern
und/oder beeinflussen sich gegenseitig. |
2009
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Künstliche Muskeln und Gelenke lassen sich durch das körpereigene
Nervensystem steuern. Mit Helium gefüllte High-Tech-Zeppeline
schweben in 20000 Metern Höhe über Ballungszentren und dienen mit den
solargetriebenen Hochleistungsservern als Relaisstationen für
Internet und Telefonie. INTEL fertigt seine Prozessoren mit der 32 nm
- Technologie. |
2010
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Elektroautos fahren mit Solarstrom, getankt wird an Solartankstellen.
Augenersatzgeräte mit Anschluss an das Nervensystem. Die meisten
Blinden sehen wieder. Kleidung mit Chips und leitenden Fasern
ersetzen Notebooks, Handys und Organizer. |
2011
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Prozessoren arbeiten mit Taktfrequenzen bis zu 10 GHz. Möglich wird
dies durch eine 0,07 Mikron- Technik. Die Spannung wird wegen
Hitzeproblemen bei ca. 1 Volt liegen müssen. |
2012
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Mit Supraleitern lässt sich Strom ohne Energieverlust über lange Wege
transportieren. Bei den Silizium-Chips gelangen die Strukturen in den
Nanobereich. |
2013
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Die Miniaturisierung geht weiter: Schalter (Transistoren) in
Atomgröße finden allgemeine Verwendung. Vorsorge gegen Krebs ist
möglich. Die Bevölkerung wird computerberechnet und individuell
geimpft. |
2014
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Magnetschwebebahnen fahren 1000 Kilometer pro Stunde. Das Klimagift
Kohlendioxid wird aus der Atmosphäre abgesaugt und umweltneutral
gelagert. |
2015
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Dreidimensionale Datenspeicher arbeiten nach holografischen
Verfahren. Der optische Computer auf Basis von Farbstoffen (Fluoreszensfarbstoffe)
wird Taktraten von 500000 Gigahertz erreichen. |
2016
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Konsumgüter werden immer langlebiger. Sie werden durch Fernwartung
(Updates) ständig auf dem neuesten Stand gehalten. Lagerung großer
Strommengen in Energiespeichern mit Supraleittechnik. Ein Holophone
setzt einen virtuellen Gesprächspartner direkt an den eigenen
Schreibtisch. |
2017
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Ideenfindung lässt sich mit Stimulatoren und Präparaten künstlich
anregen. Mikroprozessoren nutzen lebende Zellen, um sich über lange
Zeit selbständig mit Energie zu versorgen. Die erste virtuelle
öffentliche Bücherei verleiht rund um die Uhr Literatur per Mausklick
Vorläufer ist das Internet-Projekt „Gutenberg" mit seinen Klassikern. |
2018
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Weltweit wird mit Photovoltaik Wasserstoff erzeugt und zum
wichtigsten Energieträger. Raumschiffe fliegen mit
Magnet-Rückstoßbetrieb. Entfernte Planeten sind nun in überschaubaren
Zeiten erreichbar. |
2019
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Umstellung auf Solarenergie: Strom aus der Wüste wird über
Supraleitung in die Industriezentren transportierbar. |
2020
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Solarkraftwerke im Weltraum versorgen uns mit Strom, der durch
elektromagnetische Wellen zur Erde gelangt. Bill Gates, inzwischen
rund 70 Jahre alt, hat es endlich geschafft, seine Vision vom
papierlosen Büro verwirklicht zu haben. Es gibt keine
handschriftlichen Dokumente mehr. Silizium ist in den Computern nicht
mehr die Grundsubstanz der Chips. Es ist durch Polymere und
Biopolymere abgelöst worden. |
2023
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Mediziner arbeiten mit so genannten Tricodern, wie schon bei
Star-Trek gezeigt (Pille), um die biologischen Funktionen eines
Menschen abscannen zu können. |
2030
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Nanomaschinen, die Atom für Atom aufgebaut sind, beginnen zu
arbeiten. |
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