|
"Printed in
Solingen": Tüten |
|
„Kommt mir nicht in die Tüte“ ist ein geflügeltes Wort. Was es nicht wert
ist, eingetütet zu werden, will es wohl sagen. Wahrscheinlich waren die
Solinger früher so arm, dass es ihnen sogar an Tüten mangelte. Dann aber
mutierte die Tüte doch noch zum Maß vieler Dinge. ‘ne Tüte Brötchen holen
oder auch ‘ne Tüte Milch war Mengenmaß genug, damit jeder Bescheid wusste.
|
Kronprinz ist eines der renommiertesten Unternehmen Solingens. Lange Zeit
im Mannesmann-Konzern, heute Tochterunternehmen der französischen
Michelin-Gruppe. |
|
Am beliebtesten
natürlich waren die Lohntüten, deretwegen Festivitäten veranstaltet
wurden: die berühmten Lohntütenbälle. Jene freitäglichen (und früher
samstäglichen) Besäufnisse, mit denen die Malocher den Frust der Woche
ebenso runterspülten wie auch wenigstens einmal nach aller Schufterei
bewiesen werden sollte, dass man Geld genug hatte. Tütenweise,
gewissermaßen. |
Quabeck am „Dreieck“ gehört zu den ältesten und renommiertesten
inhaber-geführten Einzelhandelsunternehmen und ist als Fotofachgeschäft
für Generationen ein Begriff.
|
|
Manche Traditionen halten sich, weil sie sich eben bewähren. Jeder, der
mit den museal-einfachen Fotoapparaten und den entsetzlich kleinen
Schwarzweiß-Fotos angefangen hat, wird sich an die „Wundertüten“ erinnern,
wenn man voller Erwartung die Bilder vom Fotogeschäft abholte.
|
Dieses Geschäft existierte nach dem Kriege nicht
mehr.
Dafür aber Agfa. Bis heute.
um 1935
|
|
Dafür was dieses lange Zeit DAS Fotofachgeschäft in
Solingen. Früher an der Potsdamer Str. (vor WW2), danach auf der oberen
Hauptstraße.
1938
|
|
Das Atelier Weyerstahl zählte zu den führenden
Lichtbildnern der Stadt. Zahlreiche dokumentarische Aufnahmen sind von
Paul Weyerstahl im Archiv und in Büchern über Solingen erhalten.
Und damit es alle wirklich wissen: es heißt weder
Mühlenhof noch Mühlenplatz, einzig Mühlenplätzchen ist die richtige
Bezeichnung. |
|
"Bahnamtliche Preise". Und Auswanderungsberatung.
Nebst Gepäckvesicherung. Da fühlte sich der Reisende doch gut aufgehoben
und schritt eiligst zum - na ja, der Solinger Hauptbahnhof jedenfalls ist
es nicht, den die Stadt-Sparkasse Solingen mit Bezug auf die Reisechecks
auf der Rückseite präsentiert. Bevor Sie nun rätseln, was den ein Triptyk
sei, hier einen Einblick ist das Bundesbürgerleben der 50er Jahre:
"Wer mit dem Kraftwagen oder Motorrad ins Ausland reist,
kann von jetzt an neben dem Jahreshöchstbetrag zur Deckung von
Betriebskosten, insbesondere Treibstoff, zusätzlich Devisen bis zu 100 DM
je Fahrzeug einmal im Kalenderjahr erwerben. Voraussetzung ist nach
Mitteilung der Bank Deutscher Länder die Vorlage eines gültigen Triptyks."
(1953)
Das Triptyk ("Dreiteiler", Triptichon) ist eine
Genehmigung für das zeitweise Aus- bzw. Einführen von Fahrzeugen. Das
Carnet ist eine Zollbescheinigung, um vorrübergehend (z. B. beruflich
benötigtes) Gut oder Waren ins Ausland zu bringen (und natürlich wieder
zurück).
|
Verlag Industrie- und Handelswerbung, München, 1957 |
Als es noch richtiges Geld gab, zum DM-Zeiten, rollte man das Ersparte in
solche Banderolen, legte es unters Kopfkissen und schlief beruhigt darauf. |
|
Und damals gab es auch noch die Bank für
Gemeinwirtschaft, eine gewerkschaftsnahe Bank, die wie alle
Industrie-, Handels- und Vermögensgesellschaften der Gewerkschaften
im Null und Nichts endete. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|