Orts- und Straßennamen:



 

Namen

Namen mögen ja Schall und Rauch ein. Allein, in Solingen haben sie eine zentrale Bedeutung. Marken, Namens-Marken, sind nämlich von Anfang an in der Besteck- und Waffenindustrie von größter Bedeutung. "Marken-Ware", dieser Begriff kommt nicht von ungefähr. Und wer will, darf das us-englische Marketing durchaus falsch mit Markenpflege (eigentlich engl. branding) übersetzen: In Solingen sind Namen, sei es für Personen, Hofschaften oder industrielle Herkünfte, gleichzusetzen mit einem tiefgründigen Kastenwesen: Sage mir, wie Du heißt (wo Du herkommst, für wen Du arbeitest, was Du herstellst) und ich weiß, wie ich Dich behandeln will.

 

"Allein Gott sei Ehre".
Die Solinger müssen von sich und ihren Werken schon immer sehr überzeugt gewesen sein, dass sie ihr Tun gewissermaßen dem Höchsten weihen.
Um so bemerkenswerter, als dass dieser sonst nicht übliche Wappenszusatz in einem kleinen Heft abgedruckt ist, dass 1937 voll unter dem Duktus nationalsozialistischer Denke entstand und am Jahrestag des Stadtprivilegs von Dr. Otto, dem von den Nationalsozialisten eingesetzten Bürgermeister der Öffentlichkeit übergeben wurde.

Herausgeber: Stadt Solingen
Presse- und Propagandaamt
Umschlag: Paul Woenne
Satz und Druck: M. Müller, Berlin

 

Wo die Wälder einst rauschten

"Wo die Wälder noch rauschen...", so beginnt das Solinger, das Bergische Heimatlied. Nicht umsonst, denn Wälder sind ein Charakteristikum dieser Landschaft. Sie haben vor der Besiedlung Urwaldcharakter gehabt und das Bergische Land mit seinen nicht selten schroffen Klippen, engen Tälern und dem "ewigen Auf und Ab" wird nicht gerade eine Einladung zum Wandern gewesen sein.

Der Ursprung des heutigen Namens Solingen hat jedoch nichs mit Wäldern zu tun. Unwidersprochen bleibt die in etlichen Varianten kolportierte These, dass "Sol", eine feuchte, morastige Stelle die Namenswurzel sei. "Sol" kommt in vielen Ortsnamen vor. Die Vermutung bleibt, dass es sich um eine Suhle gehandelt hat, die man irgendwo im Gebiet zwischen Florastraße und Entenpfuhl vermutet (Maltesergrund?).
Die Namensentwicklung ist Solagon, Solonchon, Solengen, Solingen.

Im Alemannischen (heutiger Südwesten Deutschlands, bis in den Schweiz reichend) wird die Endsilbe -ingen fest den uralten (germanischen) Stämmen zugeschrieben. Forscher sind sich einig, dass solche Namenswurzeln bis in die ersten Jahrhunderte nach Christus zurückreichen. Insofern kann -ingen ganz einfach eine bei allen germanischen Sub-Stämmen verbreitete Sprachgewohnheit zur Benennung von Orten sein und muss keine spezifische Bedeutung haben. Denn Orte auf -ingen endend finden sich praktisch im gesamten früheren Germanien (Alemannien). Es gibt zwar auch den Deutungsversuch, -ingen einer feuchten, sumpfigen Gegend zuzuschreiben, doch dies ist eher zweifelhaft. Realistisch dagegen dürfte die Annahme und Beweisführung sein, dass -ingen einen Besitz bzw. auf einen Führer hinweist; in dem Fall wurden die beiden Silben dem Namen angehangen. Wenkingen hieße also meine Stadt, so ich denn im 3., 4., oder 5. Jahrhundert n.Chr. ein "Dorffürst" oder "Freier" gewesen wäre.

 

Ortsnamen, die auf Wald und Rodungen hinweisen:
Wald, Busch, Holz, Stöcken, Loh.
Solch ein Gestrüpp musste erst gerodet werden, was sich ebenfalls in Ortsnamen erkennen lässt:
Gräfrath (Geverode), Widdert (Widerode), Gönrath, Demmeltrath, Rathaus :-)

Frühe Namen

 

Typischer Wegweiser auf Solinger Gebiet: man schleicht sich durch die Büsche an

 

Das Stadtgebiet des heutigen Solingen existiert seit etwa 1.000 Jahren in Form einzelner Höfe, die sich punktuell zu Hofschaften entwickelten. Von den Höfen (mehr als nur Bauernhöfe) ist heute keiner mehr in Nachfolge des Ursprungs übrig geblieben, lediglich die Namen, die sie trugen. Wenige dieser Bezeichnungen - wie Fronhof - lassen den Ursprung als Landgut ahnen.

Auffallend ist jedoch, dass die meisten Solinger Flurbezeichnungen "sprechend" sind. Sie haben in irgendeiner Art und Weise mit dem Charakter der Lokalität zu tun: ....tal, ....berg, ...scheid (Höhe), ....rat(h) (Rodung); später gesellten sich dann die "Funktionsbezeichnungen" hinzu, in erster Linie ...hof

 

Alle Namen der Hofschaften?
In diesem Gedicht zu finden:



Die Ursprungsfassung wurde von Wolfgang Trier kolportiert. Es enthielt rund drei dutzend Namen. Ich habe sie mit Hilfe des aktuellen Stadtplanes vervollständigt. Aber möglicherweise wurde ja auch noch ein Name übersehen. Hinsichtlich der Aussprache gibt es natürlich je nach Stadtteil und "Reinheitsgrad" der reinen Lehre über die Solinger Sprache ggf. erhebliche Unterschiede.

1579

 

Vorweg: diese Karte ist nicht, wie heute üblich, "genordet" (Dazu müsste man die Karte fast 90° nach rechts kippen).
Und: die Flüsse sind nicht ihrem wirklichen Lauf nach eingezeichnet.
Darüber hinaus ist sie nicht maßstäblich.

Zu erkennen sind Ortsnamen, die auch heute noch existieren:

Gommersbach (Gummersbach)
Ruyndesrayd (Ründeroth)
Breckerfeldt (Breckerfeld)
Wypperfurt (Wipperfürth)
Over Rayd (Overrath)
Lintlaw (Lindlar)
Multvorwaldt (Radevormwald)
Hakensgow (Hückeswagen)
Lennp
Biggeburg (Biggenburg)
Wermeß (Wermelskirchen)
Aldenberg (Altenberg)
Croneburg (Cronenberg)
Dieburg (Burg a.d.W.)
Soelinge (Solingen)
Ervefelde (Elberfeld)
Wulfenryd (Wülfrath)
Metmen (Mettmann)
Duyseldorp (Düsseldorf)
Heydorp (Hitdorf)
Ryndorp (Rheindorf)
Zoens (Zons)
Doersmager (Dormagen)
Nettessem (Nettetal)
Rayd (Rheydt)
Woeringe (Worringen)
Coelln (Köln)
Rodenkirchen
Kerpen

Namenswandel bzw. früheste Nennung des Namens

Hier sind einige Beispiele aufgeführt. Es ist anzunehmen, dass sämtliche Hofschaften, Höfe, Flure, Orte, geografische Namen im Laufe der Jahrhunderte einen Wandel erfahren haben, der vor allem auch durch die Entwicklung der Sprache bedingt ist ("offizielles Hochdeutsch" gibt es noch gar nicht so lange)

Die Daten sind aus verschiedenen Werken zusammengetragen. Da auch diese zum Teil auf vorigen Quellen beruhen, sind Irrtümer nicht ausgeschlossen.

Erwähnung früherer Name jetziger Name
965 Solagon Solingen
1105 Barle, Borle Barl
1135 Grevenrode Gräfrath
1218 Unradesberg Unnersberg
1218 Kicenberch Ketzberg
1227 Winthuvele Windfeln
1193 Bockenau Buchenhofen
1189   Höhscheider Hof
13. Jhdt.   Demmeltrath
13. Jhdt.   Hohenscheid
13. Jhdt.   Jagenberg
13. Jhdt.   Lehn
13. Jhdt.   Schaberg
13. Jhdt.   Steinbeck
13. Jhdt. Widerode Widdert
1231 Gunrode Gönrath
1231 Lene Lehn
1231 Unradesberg Unnersberg
1231 Stenbeke Steinbeck
1231 Widerode Widdert
1244 Cloberg Klauberg
1250 Jambecke Jagenberg
1259 Hachusen Hackhausen
14. Jhdt.   Balkhausen
14. Jhdt.   Ehren
14. Jhdt.   Bünkenberg
14. Jhdt.   Klauberg
14. Jhdt.   Kohlfurth
14. Jhdt.   Kotzert
14. Jhdt.   Obenpilghausen
1301 Baverdt, Bauerdt Bavert
1300   Nümmen
1300 Cloberg Klauberg
1300 Snittert Schnittert
1303 Meysewinkele Meiswinkel
1303 Vorspole Vorspel
1303 Katterinberg Katternberg
1312 Lymmelinchoven Limminghofen
1312 Kicenberg Ketzberg
1312   Löhdorf
1363 Balchusen Balkhausen
1363 Kolferter Bruggen Kohlfurth
1363 Yter Itter
1363 Robeltroyde Rupelrath
1363 Kolferder bruggen Kohlfurt, Kohlfurther Brücke/Furt
1363 Loydorp Löhdorf
1363 Strazen Straßen
1363   II./II. Feld
1374 Schraedtberch Schrodtberg
1471 Uwelswag, Ewelswaagh Eulswaag
1374 Schraedtbergh Schrodtberg
1374 Pilchuyen Pilghausen
1382 in der bech Bech
1383 Hof zu der Eren Ehren
1388 Bodelenberg Boddlenberg
15. Jhdt.   Birkendahl
15. Jhdt.   Dahl
15. Jhdt.   Dornsiepen
15. Jhdt.   Dorp
15. Jhdt.   Dyck
15. Jhdt.   Eigen
15. Jhdt.   Eschbach
15. Jhdt.   Fuhr
15. Jhdt.   Glüder
15. Jhdt.   Gosse
15. Jhdt.   Horn
15. Jhdt.   Igelsforst
15. Jhdt.   Kirberg
15. Jhdt.   Kotten
15. Jhdt.   Külf
15. Jhdt.   Linde
15. Jhdt.   Mankhaus
15. Jhdt.   Nacken
15. Jhdt.   Platzhof
15. Jhdt.   Pfaffenberg
15. Jhdt.   Scharfhausen
15. Jhdt.   Schellberg
15. Jhdt.   Schirpenbruch
15. Jhdt.   Steinsiepen
15. Jhdt.   Theegarten
15. Jhdt.   Weeg
15. Jhdt.   Weinsberg
15. Jhdt.   Wieden
15. Jhdt. Weveldich Wiefeldick
15. Jhdt.   Wipperaue
15. Jhdt.   Wittkuhle
1400   Steines
1402   "In der Freiheit" Gräfrath
1471 in der Kolve Külf
1482 Numen Nümmen
1484 Wydkulle Wittkulle
1484 Weydenhoff Wiedehof
1487 Friederichsthal Friedrichstal
1487 Vorickelrath Fürkelt
1487 Heesten Hästen
1487 Tegarden Theegarten
1479 Schirpenbroich Schirpenbruch
1487 Hassenguyt in der Mollen Haasenmühle
1487 Vorickelradt Fürkelrath
1487 Byrkendarl Birkendahl
1488 Benckendaill Birkendahl
1488 up me Kamp Auf dem Kamp
1488 Breydbach Portzen Breidbacher Tor
1488 Dorensyffen Dornseifen
1488 zum Daill Dahl
1488 zom Erff Erf
1488 zom Dorph Dorp
1488 zom Geydenbergh Geilenberg
1488 zom Heytbergh Heidberg
1488 zor Huben Hübben
1488 Kryßboym Kirschbaumer Hof
1488 Monckhuyß, Mankhaus
1488 Platzbergh Platzhof
1488 Scharpeselen Scharfhausen
1488 Skyrpenbergh Schirpenberg
1488 Steynsieffen Steinsiepen
1488 Busche Vockerter Busch
1488 Wynantzbergh Weinsberg
1488 Hoff zor Wyppen Wippe
1488 zom Geydenbergh Geilenberg
1488 zom Heytbergh Heidberg
1488 zor Huben Hübben
1488 Kyrbach, Kyrbaich Kirberg
1488 zur Lynden Linde
1488 zom Meygen Meigen
1488 Ulendaill Odenthal
1488 Schaffmoilen Schaafenmühle
1488 Schelbergh Schellberg
1488 Schadelicken Schlicken
1488   (Vockerter) Busch
1488 zor Wirde Waardt
1488 zo Wyden Wieden
1492 eschbacher Hoyff Eschbach
1492 vor der Trappen Kirchtreppe
1492 moelen buysch Mühlenbusch
1492 zom Dych Dyck
1492 ytterbroich Itterbruch
1492 moelen buysch Mühlenbusch
16. Jhdt.   Altenufer
16. Jhdt.   Broßhaus
16. Jhdt.   Delle
16. Jhdt.   Eick
16. Jhdt.   Heidberg
16. Jhdt.   Heide
16. Jhdt.   Heipertz
16. Jhdt.   Höfchen
16. Jhdt.   Holzhof
16. Jhdt.   Keusenhof
16. Jhdt.   Krüdersheide
16. Jhdt.   Kuckesberg
16. Jhdt.   Lache
16. Jhdt. Mandenberg Mangenberg
16. Jhdt.   Neuenhaus
16. Jhdt.   Rathland
16. Jhdt.   Riefnacken
16. Jhdt.   Rölscheid
16. Jhdt.   Scharrenberg
16. Jhdt.   Siebels
1500 Brounstraße Auf dem Brunnen
1500 zum Holz Holz
1591 Robelradt Ruppelrath
1500 an der Newerporten Am Neutor
1500 zur Hecke Hecken
1591 Robelradt Ruppelrath
17. Jhdt.   Breidbach
17. Jhdt.   Brühl
17. Jhdt.   Buxhaus
17. Jhdt.   Eickenberg
17. Jhdt.   Eiland
17. Jhdt.   Foche
17. Jhdt.   Fürk, Fürkeltrath
17. Jhdt.   Garzenhaus
17. Jhdt.   Häuschen
17. Jhdt.   Hahnenhaus
17. Jhdt.   Hensberg
17. Jhdt.   Herberg
17. Jhdt.   Höhe
17. Jhdt.   Hohlenpuhler Kotten
17. Jhdt.   Holz
17. Jhdt.   Hülsen
17. Jhdt.   Im Ohligs
17. Jhdt.   Kennenbrühl
17. Jhdt.   Königsmühle
17. Jhdt.   Kulle
17. Jhdt.   Landwehr
17. Jhdt.   Maubes
17. Jhdt.   Monhof
17. Jhdt.   (Nacker) Küllenberg
17. Jhdt.   Neuenhof
17. Jhdt.   Flachsberg
17. Jhdt.   Obenrüden
17. Jhdt.   Paashaus
17. Jhdt.   Poschheide
17. Jhdt.   Scheuren
17. Jhdt.   Sonnenschein
17. Jhdt.   Sorgenhaus
17. Jhdt.   Steinendorf
17. Jhdt.   Strauch
17. Jhdt.   Suppenheide
17. Jhdt.   Tiefendick
17. Jhdt.   Tränke
17. Jhdt.   Wipperaue
17. Jhdt.   Wittkuhle
17. Jhdt.   Eyersberg
17. Jhdt.   Wüstenhof
1605   Heiler Kotten
1605 Kotten Inn der Wüster Auen Auer Kotten
1648   Locher Kotten
1690 in der Bech Bech
18. Jhdt.   Altenhof
18. Jhdt.   Backesheide
18. Jhdt.   Börkhaus
18. Jhdt.   Deusberg
18. Jhdt.   Dipenbruch
18. Jhdt.   Dingshaus
18. Jhdt.   Dunkelnberg
18. Jhdt.   Eipaß
18. Jhdt.   Erbenhäuschen
18. Jhdt.   Fleußmühle
18. Jhdt.   Flockertsberg
18. Jhdt.   Greuel
18. Jhdt.   Heiligenstock
18. Jhdt.   Hingenberg
18. Jhdt.   Höhmannsberg
18. Jhdt.   Irlen
18. Jhdt.   Johänntgesbruch
18. Jhdt.   Junkernhäuschen
18. Jhdt.   Kohlsberg
18. Jhdt.   Krausen
18. Jhdt.   Mittelgönrath
18. Jhdt.   Mummenscheid
18. Jhdt.   Obenitter
18. Jhdt.   Oben zum Holz
18. Jhdt.   Obenscheidt
18. Jhdt.   Rauenhaus
18. Jhdt.   Ringelshäuschen
18. Jhdt.   Auf dem Rosenkamp
18. Jhdt.   Schlagbaum
18. Jhdt.   Stockdum
18. Jhdt.   Stöcken
18. Jhdt.   Stöckerberg
1715 zur Bucke, zur Bücke Böckerhof
1715 Bracken Brachen
1715 Dieck Dyck
1715 Ecstump Eckstumpf
1715 Cronhü Krahenhöhe
1715 Eichen Eigen
1715   Scheidt, Untenscheid
1715   Brockenberg
1715   Holzkamp
1715   Neuenkamp
1715   Siepen
1715   Jammertal
1715   Mankhausen
1715   Becher Mühle
1718   Buckert
1754   Mühlenplätzchen
1754 Bohrmanns Kuhlen Bauermannskulle (Buhrmanns Kull)
1752   Buscher Feld
1766   Bausmühle
19. Jhdt.   Schorberg
1800   Brücke (zw. Höhscheid + Aufderh.)
1800   Mittelkatternberg
1800   Altenbau
1811   Westersburg
1870   Widerschein
1871   Neuen Kotten
     
     
     
 

Solingen 1788

 

Kann man das Heute in diesem Plan erkennen? In jedem Fall erkennt man, was verloren gegangen ist: die Wälle, die einst Solingen umzogen haben. Westwall, Ostwall, Nordwall, Südwall, Klosterwall, Breidbacher Tor, Kamper Tor, Neutor, Ohliger Tor sind noch heute erhaltende Namen. Von der Ringstraße sind nur noch alte Fotos oder Zeichnungen übrig sind. Deutlich ist der Fronhof mit der Kirche zu erkennen, die gerade Querstraße entspricht der heutigen Kölner Straße, rechts nach außen die Konr.-Adenauer-Str.; der Bogen links ist Ufergarten, er mündet am Entenpfuhl; das rechte Bogenviertel entspricht der heutigen Goerdeler Straße.

 

Solingen 1781

Modell, das die Stadtsparkasse Solingen zum Jubiläumsjahr 1974 anfertigen ließ.
Bild veröffentlicht im Kalender der Stadt Solingen 1975.

Was man erkennt, ist die ev. Stadtkirche - das ist aber auch schon alles. Das System der Wälle (Nord-, Süd-, West- und Ostwall) ist durch die Bombennächte im November 1944 endgültig zerstört worden. Sie wurden in ihrem Verlauf nicht wiederaufgebaut oder als Straße nachgebaut. So verlief der Ostwall etwa in Höhe der heutigen Ladestraße zwischen Goerdeler- und Unterer Hauptstraße, der Südwall parallel zum Ufergarten (in etwa, wo heute eine Treppe vom Eiland zur Hauptstraße führt), der Westwall verlief am Hang hinter dem Karstadt-Hochhaus. Einzig die Kölner Straße ist in etwa noch ähnlich wie frühere Straßenverläufe und einige "wegführende" Straßen wie (heutige) Klingenstraße oder Schützenstraße (und andere).

 

Für manchen mag überraschend sein, wie klein Solingen damals war. Lediglich der Maltesergrund (an die heutige Goerdeler Straße grenzend) ist noch als ein Stück Grün unbebaut geblieben.

 

Dieburg - so wird auf der alten Karte Burg genannt. Es muss sich also im ausgehenden Mittelalter wirklich um eine Burg von zentraler Bedeutung gehandelt haben, eben "der" Burg schlechthin.

#