Ortschafts- und Straßennamen

Oft ist nicht klar, heißt eine Hofschaft nach dem Namen der Gründer oder heißen die Familien nach ihrer Herkunft aus der Ortschaft. Etliche Straßen- und Ortschaftsnamen sind klar deutbar, bei anderen liegt der Ursprung im Verborgenen. Und manche bieten ein echte Überraschung.

 

"Tom Geburdsdag"

(Fast) alle Solinger Flur- und Ortschaftsnamen in einem einzigen Gedicht (auf Solinger Platt) zusammengefasst

 


Die nachfolgende Auswahl ist eher zufällig. Auch mögen neue bzw. andere Arbeiten und Studien zu anderen Schlüssen kommen. Vieles aber wird wohl nicht aufklärbar sein und der Interpretation überlassen bleiben. Insofern: alle Angaben nach bestem Gewissen, aber ohne Gewähr.

 

Erste Erwährungen von Namen chronologisch geordnet:



 

Orts- und Straßennamen unterliegen einer Veränderung, sie gehen sprachlich oft "mit der Zeit" oder werden durch Zusätze "Auf, Am .." ergänzt bzw. verlieren diese. Eine amtliche Regelung der Schreibweise auch in offiziellen Urkunden ist keineswegs alt und war früher gänzlich unbekannt; jeder schrieb, wie er es verstand oder erzählt bekam. Von vielen heute offiziell "hochdeutschen" Namen existieren mundartliche Varianten oder sie werden mundartlich, im Solinger Platt, ausgesprochen. Die Liste solcher Rück-Vermundartlichungen reicht vom "Aulen Maat", Alter Markt, bis "Weejerhoff", Wegerhof

 

Quelle: Verkehrsamt der Stadt Solingen, 1936, Autor Hans Brangs
Straße, Platz, Weg Bedeutung Lage
Adolf-Clarenbach-Str. Märtyer des Bergischen Landes, *1497 Lüttringhausen †1529 Melaten SG-Wald, an der Jahnkampfbahn
Alleestraße unsinniger Name: kurze Straße, war nie eine Allee Nahe Schlagbaum, Radio RSG, gegenüber Mercedes
Alte Heerstraße zweifelhaft: Marschweg 1813 der mit Preußen verbündeten Russen parallel zur Baverter Straße
Altenbau ca. 1800, ggf. früher ein Erz- oder Kohlgrube; Bau=Bergbau; kein Beweis; andere Deutung: Fabrikgebäude der Familie Alt (?) Fortsetzung Wupperstraße Richtung Papiermühle
Alter Markt Der ursprüngliche Marktplatz der Stadt  
Birkenweiher 1467, 1659, 1749; früher ein Weiher (knapp 30 Ruten groß), möglicherweise von Birken umstanden Zw. Kölner Str. und Birker Str. (altes Schwimmbad), Kieserling-Gebäude, Abzweigung zum alten Hauptbahnhof
Am Graben 1734 noch vorhanden; Teil der ehemaligen Gräfrather Ortsbefestigung (Wallgraben) Kl. Gasse westlich vom Gräfrather Markplatz
Heiliger Born Alte Sage einer Quelle mit Heilkräften schon in vorchristlicher Zeit Gräfrat; nördlich Brandteich, parallel zu Abteiweg
Hippergrund Wiesengelände, ehemalige Ziegentrift der Städter; nahebei auch "An der Hippe" und "Am Bock" Bereich Kannenhof / Kannenbrühl; Verläng. Baumstr./Pappelweg
Am Kannenhof Werner von Kann war ein Soldatenführer, der sich nach dem 30jähr. Krieg dort ansiedelte südöstlich von der Wupperstraße abgehend; heute größeres Siedlungsgebiet, u. a. SBV-Häuser
Am Lindenhof 1488 zor Lynden ;ein von Linden umgebener Hof Höhscheid, von der Neuenhofer- auf die Erfer Str. führend, intime Siedlung
 Am Rennpatt 1715  ;Renn von Rain, Feldrand; ähnlich Rennsteig in Thüringen; Verbindung des Wortes Rennpatt zu Renn=Schmelzfeuer unwahrscheinlich Ohligs, gegenüber Eisenbahnunterführung Casparstr./Hildener Str.
Am Stübchen Nicht von Stube, sondern wahrscheinlich von "Stubben", Stumpf (gerodete Bäume) Der gewichteten Mittelpunkt Solingens; auf dem Weg zwischen Innenstadt und Katternberg
Am Täppken Von "zapfen", "tappen"; hier befand sich ein alter Brunnen Von der Wuppertaler Straße auf den Marktplatz Gräfrath zulaufend
Amtstor östliches Stadttor (auch Kämpches Tor, Breidbacher Tor) Fronhof Richtung Goerdeler Straße
Am Wolfsfeld Nicht vom Tier, sondern uralter Flurname; Wolffert, Wolffart, Wollfraidt, Wulferts, Wolfertz kommen in Solingen vor. Zwischen Büloplatz und Ritterstraße
An der Katzbach Eher nicht von der Katze, sondern von Weidenkätzchen; aber zweifelhaft Nähe Brüherstraße / Wachtel-, Finken-, Lerchenstraße
Ankerstraße Nach einer früher dort gelegenen Wirtschaft "Im Anker" Merscheid/Ohligs, von Merscheider Straße nordwestlich abgehend (leicht unterhalb Cobra)
Auf dem Kamp 1488 "up me Kamp"; ein vor dem Stadttor gelegenes Feld (Champ, Campus) heute: Arbeitsamt
Auf der Börse Börse = Orte für Warengeschäfte; hier: Verkauf von Steinkohle aus dem Ruhrgebiet früher hieß ein Teil der oberen Hauptstraße so; heute Börsenstraße in Widder
August-Dicke-Straße Oberbürgermeister von Solingen 1896-1928; maßgeblicher Gestalter des industriell-modernen Solingens; *1859 Schwelm, †1929 Solingen; Ehrenbürger Zwischen Obi-Kreisel Mangeberger- und Kotterstraße
Bachtor Altes südöstliches Stadttor von Solingen Zwischen Unterer Haupt- und Goerdeler Straße
Badstraße früher dort alter Badeteich (1927) Ohligs, Nähe "Scholle", versteckt von Wiefeldicker-, Grillparzer Straße abgehend
Balkhausen Vermutlich von Balken = Steg (Brücke) über die Wupper; im 14. Jdt. als Gut erwähnt Balkhauser Kotten
Barl um 1125 bereits erwähnte Hofschaft westliches Ende der Viehbachtal-Autobahn
Bauermannskulle Eine Kuhle/Senke, die dem Bauern Bauermann gehörte Zwischen Höhscheid und Aufderhöhe
Bauskotten, Bausmühle 1715; Nach dem Eigentümernamen Baus Zwischen Wald und Haan; Bus-Endhaltestelle
Bavert vor 1300; Familienname, später Schwertschmiede; Ursprung wahrscheinlich Gut Baverode Wald, Baverter Straße
Bollenhäuschen Vermutlich nach dem Familiennamen Boll nicht mehr existent
Bech vor 1382 erwähnter Hofschaftsname zwischen Wald/Weyer und Merscheid/Ohligs im Lochbachtal
Beckmannstraße 1905 angelegt, durchschnitt das Grundstück der Brauerei Beckmann Von der Bismarckstraße abgehend
Bergerstraße 1840; Peter Daniel Berger, Scherenfabrikatn zu Kirschheide, 1849-73 Bürgermeister von Höhscheid Höhscheid, vom Peter-Höfer-Platz Richtung Kohlsberg
Bergstraße Familienname Berg; Einmündung B.str. in Kölner Straße hieß früher "Auf dem Ohlig" Graf-Wilhelm-Platz Richtung Friedrichstaße
Bertramsmühle Getreidemühle, schon um 1650, Besitzer Fam. Bertram abgelegenes Bachtal, z. B. von Burger Landstraße aus erreichbar
Bimerich Könnte von Bimer (Bihmer), Krammetsvogel (Wacholderdrosse) stammen, =merich könnte Ableitung aus =nberg sein, "Bihmerberg", Nördlich Bärenloch (auch Kleingartengelände)
Birken Die naheliegende Deutung nach dem Baum scheint falsch; wahrscheinlich Besitz einer Familie Birk Auf der Strecke Krahenhöhe—Burg; Höhe Radrennbahn
Birkendahl alter Hofschaftsname, 15. Jhdt Aufderhöhe, parallel zur Opladener Straße
Bleichstraße Bleiche = Wiese zum Wäschetrockenen (neben einem Waschteich) Zwischen Kasino- und Wupperstraße; heute Minigolfplatz
Blumenstraße In einer Gartengegend; ehamliger Fußweg zwischen Gärten, dort auch Gärtnereien Verbindung Kölner zu Kronprinzenstraße; Schule Vorspel
Bodlenberg Adelsgeschlecht Bodlenberg (Bottlenberg); Besitzer von Hackhausen, Caspersbroich und andern Ländereien; 1241 erwähnt schmaler Weg von L288 Bonnerstraße abzweigend, Nähe ehemaliges Freibad Tränke
Böckerhof 1715; zum Bucke/Bücke; 1500 Eigentum der Johanniterkommende zu Burg; Böcken ("Bööken") von Bucke, Buche Zwischen Innenstadt und Hästen; großes Siedlungsgebiet
Börkhaus Ortsbezeichnung seit 18. Jdt., von Birke? Aufderhöhe
Bogenstraße bogenförmiger Straßenverlauf Ohligs, Schule
Brachen 14. Jhdt. erwähnte Flurbezeichnung, Brachland zwischen Höhscheid und Aufderhöhe: Nähe Brücke (Straßenkreuzung)
Brauereistraße Alte Höhscheider Brauerei Höhscheid, von Neuenhofer Straße Richtung Platzhof (Backsteingebäude, Mivoc, Scharchhahn)
Breidbacher Tor 1488 (und früher) Breydbach Portzen; später "Aufm Kämpchen" Hautpstraße—Goerdeler Straße (Am "Dicken Stein")
Breite Straße unauffindbar, warum sie so heißt, denn breit ist sie nicht Höhscheid, von Bergerstraße abgehend
Broßhauser Straße Hofschaft Broßhaus seit 16. Jhdt. irgendwie mitten versteckt irgendwo in Ohligs
Brücke Brücke über den Nacker Bach Höhscheid—Aufderhöhe, Abzweigung nach Haasenmühle, Leichlingen
Brühl feuchte, mit Buschwerk bestandene Niederung Auf dem Wege Innenstadt—Widdert; östl. Ende Weegerhof
Brunnenstraße Nähe Mankhauser Brunnen (Pött) Merscheid
Bungenhütte Nach einem Familiennamen Bongen, 17. Jhdt., Schwertschmied 1637; Hütte, Hötte = Wohnhausgruppe nicht mehr existent; ehemals zwischen Eiland und Haupt-/Kaiserstraße
Bussche-Kessel-Weg Freiherr bzw. Graf Friedrich Wilhelm Julius von dem Bussche-Kessel zu Hackhausen; 1836-1850 Landrat des Kreises Solingen in Opladen Verlängerung (schmaler Weg) des westlichen Endes des Viehbachtal-Autobahnfragmentes
Caspersbroich 1472 von Baspar von Perdsdorf (Portzdorf) erbaut; jedoch ältere Siedlung, Bauerngut Krauthausen Ohligs, am Bahndamm, Ende des Ittertals vor dem Bahndamm
De-Leuw-Straße Friedrich de Leuw, Augenarzt und Geheimer Hofradt, bis 1861 in Gräfrath lebend und dort lange praktizierend; machte Gräfrath zum "Kurort" Gräfrath; östlich vom Klingenmuserum, Süßwarenfachschule
Devarannestraße Gastwirt und Eisenhändler aus Wald, 1813 in Düsseldorf von französischen Truppen auf Befehl Napoleons erschossen; Freiheitskämpfer Wald; zwischen Friedrich-Ebert- und Altenhofer Straße
Dingshauser Straße Nach dem Hofschaftsnamen Dingshus; Vermutung einer Verbindung zum Gerichtshaus in Dahl oder Gönrath; Ding = Gericht (germanisch Thing); Dinger = Richter; in Gönrath kommt der Familienname Dinger seit Jahrhunderten vor. Von der Beethovenstraße abgehend Richtung Mittelgönrath
Dönhoffstraße Landrat des Kreises Solingen 1894 bis 1900; Initiator Verbesserung Gesundheitsschutz; Mitbegründer Metallfachschule  
Dornsiepen 1488 Dorensyffen, 1715 Thorsieben; Siefen / Siepen = feuchte Wiese (Solinger Platt: "siepenaat", total nass); Sumpf mit Dornbüschen umstanden (?); auch Familienname Dornseifer Verlängerung der Grünbaumstraße Richtung Pfaffenberger Weg über Meisenburger Weg hinweg
Dorperhof 1488: Dorph, zom Dorph; größe Hofstätte, gab der Stadt Dorp (1809, franz. Besatzung) den Namen (später zu Solingen eingemeidet) Siedlung östlich Burger Landstraße (zwischen Krahenhöhe und Jagenberg)
Dorper Straße Bis 1890 Hipperstraße, führte von Solingen Richtung Dorp, dort stand das erste Dorper Rathaus jetzt östlich von Goerdeler Straße abgehend (am Finanzamt, Haus der Jugend vorbei); die Verlängerung ist die Klingenstraße
Dültgenstal Fabrikantenfamilie Dültgen Wald, zwischen Eigener Berg und Scheider Mühle, südlich Frankfurter Damme
Dunkelnberger Straße Hofschaft Dunkelnberg, 1715 Duncklenberg; kleiner Berg zum "Kiesbuckel" hin Ohligs, inzwischen abgebunden durch Bahnlinie, früher dort Schranke, anderes Ende Richtung Schützenplatz
Dyck, Dycker Feld Dyck = Teich, 1715 Dieck heute Gewerbegebiet; Gräfrath, Zufahrt u. a. vom Museum Baden (altes Gräfr. Rathaus) oder Nähe Haribo
Eckstumpf 1715: Ecstump; evtl. früher Eickstumpf = Eichenstumpf (?) Wald, von Heresbach-/Fuhrstraße abgtehend, Hofschaft
Ehren 14. Jhdt.; 1715 Gr. Irren (Großen Ehren), Gut "Zur Ehren" gehörte zum Kloster Gräfrath; Ehrener Bach Gräfrath, westlich Nümmen
Eigen 1715: Eichen; Herkunft wahrscheinlich Eigen = Eigentum (im Gegensatz zu Lehen) Südlich Frankfurther Damm, gegenüber dem Botanischen Garten (durch Bahnlinie getrennt)
Eiland 1684/86 auf dem Eilandt; von Eigenland Solinger Innenstadt; u. a. heute IGMetall-Büro und Solinger Morgenpost
Elsterbusch Na, welche Vögel wohnten hier wohl? Stimmt aber nicht, hieß "Zum Busch" (1750) und wurde 1935 umbenannt, um Verwechselungen zu vermeiden Richtung Widdert, direkt neben Vockert
Engelsberger Hof Anfang 19. Jhdt siedelte Familie Engels dort, auf Hackhausenschem Besitz, schuf aus Ödland ein blühendes Bauerngut Ohligs, in der "Heide" (die heute keine Heide mehr ist), Zufahrt u. a. an Stadtverwlatung (Solvay-Gebäude) vorbei, Landhanssstraße
Erbenhäuschen Der Beweis des ersten Anscheins könnte trügen: kein zu vererbendes Haus? ggf. von Familienname; Ortschaft im 18. Jhdt. erwähnt Gebiet Hasselstraße
Erbslöhstraße Bergischer Pionier der Luftschiffahrt; stürzte über Leichlingen ab (dort bedeutende Montagehalle für frühe Luftschiffe; Leichlingen wäre ggf. Luftfahrtstadt geworden) Wald, von Fr.-Ebert-Str. abgehend
Erf 1488 zom Erff; 1642 zu Merff, 1715 Morf; Name wahrscheinlich von Erbe Höhscheid
Erholungstraße Auf Vorschlag der "Kasino Merscheid"-Gesellschaft Fürstentum Merscheid
Ernst-Moritz-Arndt-Weg Weegerhof
Ernst-Moritz-Franzen-Straße 1866-1956, Walder Bürger, Beigeordneter, Ehrenbürgermeister Wald, am Halfenweiherplatz
Eulswaag 1488 Uwelswaeges, 1715 Eulswagen; möglicherweise Familienname Eul - oder Weg an Wäldern mit Eulen ??? In Müngsten
I. II. III. IV. Feld 1363 erste Erwähnung; 1488 Velde, 1715 Foldt; Hofschaften auf verhältnismäßig großen Feldern, Felder vor der Stadt; auch Mttelfeld, Mittleres Feld, Obenfeld usw. Richtung Südstadt (Klingenstraße), an der Zietenstraße noch Flurnamen Feld, ansonsten Felder Straße Richtung Meigen
Felsenkeller früherer Kühlstollen einer Brauerei Straße von Krahenhöhe nach Müngsten, 180-Grad-Kurve vor Mü.
Flachsberg vor 1715 Flaxberg, schon 1482 bestanden; entweder von Pflanze oder - da Betonung auf Berg - auch "flacher Berg" Zwischen Zentral und Grärfaht, von Haribo Richtung Nümmen
Fleußmühle 1750 "Friesenmühle", mehrfache Namensänderung, Fleuß wie fließen, Fluss In der Kohlfurht (neben Schrodtberg)
Florastraße nach einem privaten Gartenhäuschen "In der Flora" östlich der Goedeler Straße, zwischen Polizeiwache und Parkhaus
Flurstraße früher "Kämpchenstraße", Kamp = Feld (engl. Camp, franz. Champs), später Birkerstraße II., danach Flurstraße nach dem Gelände "in der Flur" parallel zur Birker Straße, von Postparkplatz Richtung Birkenweiher
Foche 1715 Foggen; Wind ausgesetzte Stelle (Foche = auch Ofenrohr) Central, Richtung Wald (früher Krups, heute Bauhaus)
Friedrich-Albert-Lange-Straße Philosoph, *1828 in Wald † 1975 Marburg Wald, zwischen Wieden- und Altenhofer Straße (gleichnamige Schule angrenzend)
Friedrichstal Frederschtal, nach Namen Frieder; auch Flurname Friedrichshöhe an der Wupper, Richtung Glüder
Fronhof vor 1363 "freye Hoff", danach "Vroynhoff"; Fro / Vro = Herr; ein Gut, das lehnspflichtig ist; Keimzelle von Solingen
[Fronarbeit = für die Herrschaft arbeiten]
Mitte Solinger Altstadt; direkt neben Kirchplatz (ev. Stadtkirche)
Fürk 1645 existent, auch als Vorck in Urkunden erwähnt Ecke Merscheider Straße / Bebelallee
Fürkeltrath alte Hofschaft als Walder Kirchengut, 1671 existent, auch "Forkelrath"; Fork; im mhdt. Fürk für den Föhrenbaum benutzt Gräfrath, Nähe Eipaß
Fuhr 1492 "up der Voeren", 1594 "uf der Vhor", von Fahren, Fahrweg? nördl. Wald, Richtung Eschbachtal / Haan
Graf-Wilhelm-Platz Wilhelm I., Graf von Berg; Regierungszeit 1296-1308 (andere Angaben 1297) im Volksmund "Dreieck", auch Gleisdreieck; der heutige Graf-Wilhelm-Platz ist weiter nördlich, historisch unkorrekt gelegen
Garnisonstraße Nach der Sekularisierung des Gräfrather Klosters 1803 wurde eine preußische Garnison dort stationiert (Landwehrbataillon); siehe auch "Exerzierplatz" Gräfrath, Wuppertaler Str. Richtung Brandteich (Parkplatz)
Gazellenstraße Die ersten Häuser wurden durch die Firma Gebr. Krusius errichtet, die als Wortmarke u.a. "Gazelle" führt (wes Haus ich bin, des Straße heiß ich) Kl. Straße von Kreuzwegerstraße, die von Beethovenstraße abzweigt (in Höhe der Autobahnüberführung südl. Busbahnhof)
Geilenberg Nein, nicht was Sie denken. 1488 zom Geydenbergh, 1715 Geyndenbergh; von Geido, aldtdeutscher Personenname von Mangenberger Straße abgehend
Gerichtstraße bis 1875 Amtsgericht Nähe Werwolf
Gesundheitstraße Am Krankenhaus Bethanien Aufderhöhe
Gläßnerstraße Louis Gläßner, Bürgermeister von Höhscheid 1881-1911 Nähe Stübchen, Richtung Katternberg
Goerdler Straße Karl Friedrich G., 1884-1945 (von Nazis hingerichtet); 1913-1920 Beigeordneter in Solingen, 1930 OB von Leipzig, einer der Führer des Widerstandes gegen Hitler innerstädtische ampelgeregelte Rennstrecke zwischen Mühlenplätzchen und Entenpfuhl
Goldberger Weg Solingen ist Patenstadt von Goldberg in Schlesien (Polen) Aufderhöhe, von der Nußbaum- zur Löhdorfer Straße
Gottlieb-Heinrich-Straße 1888-1920 Bürgermeister von Wald Verbindung Altenhofer- zur Weyerstraße
Gosse 1488 "zor Gossen", Abwasserrinne Landwehr
Graf-Engelbert-Str. Graf von Berg, Erzbischof von Köln, Reichsverweser, *um 1185, ermordert 7.11.1225 von Graf Friedrich von Isenburg; Erzieher des Sohnes Heinrich des Kaiser Friedrichs II.; die Straße hieß früher Schulstraße und bis 1878 Armenhäusergasse Hinter dem Postamt Solingen; früher Volkshochschule, davor Sparkasse Solingen-Hauptstelle
Grashof Inmitten der Stadt eine grasbewachsene Fläche, Bleichwiese
Anm.: Diese Deutung ist möglicherweise grundfalsch. Nach authentischen Recherchen von E.-Fr. Breuhaus handelt es sich um das Anwesen einer Familie Grah, also Grah's Hof. Die später falsche/kuriose Schreibweise (Gras..) führte dann zu jener Falschdeutung.
nicht mehr existent; nähe Mühlenplätzchen
Greuel im 18. Jhdt. erwähnte Flurbezeichnung Bei An den Eichen
Grundstraße führt in den Heidberger Grund (Grund = Tal) von Katternberger Sraße abgehend; früher Tanzschule Waluga
Grünewalder Straße Bis um 1850 "Weeg"; die Gegend um Grünewald wurde auch "am grünen Esel" genannt; Benennung der Straße nach dem errichteten großen Restaurant "Zum Grünewald" Zwischen Innenstadt und Höhscheid; Einkaufszentrum
Grunenburg Von Cronenburg; der Sage nach uralter Platz einer Wallburg Müngsten; früher war dort das E- und Wasserwerk
Haalsiepen Von hahl oder hael = trocken Aufderhöhe, von Nußbaumstraße abgehend
Hacketäuer Straße Hacketäuer sind Angehörigen des Infantrie-Regiments Nr. 16, in dem viele Solinger dienten Meigen
Hackhausen 1259 Hachusen; Hach von Hagen, Waldstück Ohligs
Hästen 1488 Heesten, Hersten, 1715: Hasten; verkrüppelte Bäume heißen "Heister"; dies passt zur Lage: windumtobt; oder künstlich zurückgeschnittene Bäume für den Vogelfang am Ende der Welt, Solingens südliche Kuppe
Halfenweiherplatz Ein Halfe bewirtschaftete ein Gut gegen Abgabe der Hälfte der Erträge Wald, gut versteckt
Halfeshof dto Krahenhöhe, östlich Meigen, Richtung Müngsten
Hasseldelle Hassel = Haselstrauch; Senke Richtung Kohlfurth, nordöstlich des Klauberges (die Siedlung Hasseldelle müsste eigentlich "auf dem Klauberg" heißen) Solingens interessantes Siedlung zwischen Innenstadt und Kohlfurth
Haumannstraße Friedrich H., 1894-1896 Bürgermeister, danach erster Oberbürgermeister von  Solingen von Potsdamer Straße abgehend, Nähe Rathaus / Schlagbaum
Hohenscheid Ritersitz, früher Wallburg und Gerichtssstätte; Rittergeschlecht nach dem Burgnamen benannt; Ursprungsname wahrscheinlich 1488 und fürher Honschot; um 1715 Hunscheidt; Scheid = Grenze, auch Wasserscheid Zwischen Hästen und Balkhausen und Wupperhof
Heidberg möglicherweise früher mit Heidekraut bewachsener Hang, 1488: Heytbergh südl. Kotter Str., an der Bahnlinie, Nacker Bachtal
Heiliger Born Alle Chronisten folgen der möglichen Mär, hier sei eine vorchristliche Kultstätte gewesen; die naheliegende Bedeutung von heilig = gesund oder (gleicher Wortstamm) heilig = ganz/vollständig/in Ordnung, wird nie in Betracht gezogen; erst 1935 offiziell so benannt Gräfrath
Heeresbachstraße Konrad von Heresbach, *1496, Staatsmann am Hof der berg. Herzöge, +1576 Wald/Foche, vom Hallenbad Vogelsang Richtung Eckstumpf/Fuhr (Krups Verwaltung)
Hintenmeiswinkel 1303 Meyschwinkele; lehnfreies Erbgut; Meis von Meise? Widdert, Richtung Wipperaue
Höhscheider Hof einer der älteste Höfe, namensgebend für den Stadtteil; 1363 bereits erwähnt, 1488 mehrere Höhscheider Höfe zu Altenberg gehörend Wohnsiedlung mit Ein-/Zweifamilienhäuser, zwischen Höhscheid Denkmal und Brücke, gegenüber Bauermannskulle, am früheren Bleibergwerk
Hofstraße Zufahrt zum Merscheider Hof Mitten im Fürstentum Merscheid
Hohlenpuhler Weg 1683: "Kotten am Hollenstein", Hohlweg; hohl steht für hoch aufragend (steile Felswände); Puhl = Stauteich (auch Pfuhl; mdl. Pölchen, Entenpölchen) Zwischen Wippe/Wipperaue und Friedrichstal/Rüden; Solingens schönste Straße längs der Wupper
Hoppenböcken Böken = Buchen; Im Besitz der Fam. Hoppe Vom Pfaffenberger Weg / Thalesweg abzweigend, Richtung Hästen
Horn Spitze, Ecke, Winkl; Hofschaftsnamen seit 15. Jhd. Aufderhöhe / Grenze zu Leichlingen
Im Ohligs Alte Hofbezeichnung; Ursprung des Stadtnamens Am unteren Ende der Düsseldorfer Straße
Im Wöll vermutlich früher eine Wallanlage (Schutz- oder Stauwall) zwischen Neuenkamper und Berger Straße (Höhscheider Sportplatz)
In der Freiheit Gräfrather wurde 1325 zur Freiheit erhoben; d. h. es hatte städtische Rechte, allerdings ohne Gerichtswesen; jedoch weitgehend "frei von Abgaben" Gräfrath, Wuppertaler Straße Richtung Marktplatz (lange abschüssige Straße)
Irlen von Erle; früher hießen auch außerhalb der Städte gelegene Schutthalden Irlen, weil zugleich oft Erlenbäume im Sumpf angepflanzt wurden Brühler Straße Ecke Gabelsberger Straße; winziger Weg, aber Haltestelle
Jagenberg 1488 Jaembech, danach Jamborg, Jambrich; wahrscheinllich von "jäher Berg", steiler Berg Zwischen Krahenhöhe und Burg, zur Wupper hin
Kanalstraße einst schmaler Weg zur Ortschaft Hof; wurde 1890 im Zuge eines Kanalbaus ausgebaut, daher der Name Grünewalder Straße Richtung Brühl
Kannenhof 1658 nach dem Besitzer Kapitän-Leutnant "von Kann" (ließ sich nach 30j. Krieg hier nieder); im 18. Jhdt. Kann-Klobrich, Kannen-Klauberg; der Kannenhof war ein Sattelgut, d. h. es musste auf Anordnung des Landesherren Roß und Reiter stellen östlich der Solinger Innenstadt, Richtung Papiermühle
Kannenbrühl Zum Kannenhof gehörendes Gebiet führt zum Hippergrund
Karl-Ruß-Straße geb. 1838 in Wald, späterer Mitinhaber der schwizer Schokoladenfabrik Suchard; Eheleute-Ruß-Stiftung als bedeutende Bürgerstiftung in Solingen; Ehrenbürger Walds Wald
Kasernenstraße Ende des 19. Jhdts. befand sich hier eine Kaserne Vom Graf-Wilhelm-Platz abgehend
Kasparstraße Nach Kaspar von Perdsdorf, Erbauer Schloss Caspersbroich Ohligs; Hildener- zur Weyerstraße
Katternberg 1303: Katterinberg, 1312: Katerenberg, 1715 Caternberg (wie in Wuppertal); wahrscheinlich von Frauenname Katarina südwestlich der Innenstadt, Richtung Brücke, von dort Wupper oder Aufderhöhe
Keldersstraße Theodor K., 1863-1869 Bürgermeister von Merscheid Ohligs, Nähe Bahnhof
Ketzberg 1218 "Kicenberch" Solingen, Richtung Gräfrath
Kirchtreppe Klostertreppe Gräfrath Gräfrath am Markt
Klauberg vor 1300: Cloberg, 1488: Cloubergh; später auch Klobrich; massiver Berg(rücken) [Kloben, Klumpen : grosse Masse, Menge] Ortschaft und Berg östlich der Solinger Innenstadt, weitläufiges Gesamtgelände
Klemens-Horn-Straße einer der kunstfertigsten Schwertschmiede um 1600; Meisterzeichen Einhorn (ursprüngliche Schreibweise Clemens) Konrad-Adenauer-Str. Richtung Vorspel
Klosterwall Kein Teil des Stadtwalles, sondern bis 1780 Stadtgraben (Hagen); dieser wurde zugeschüttet, 1793 darauf eine Schule und Pfaffhaus gebaut, das Gebäude hieß im Volksmund Kloster Kölner Straße Richtung Fronhof, Ecke McDonalds
Knynsbusch nach dem Familienname (Fabrikanten) Knyns Gräfrath, Kotzerter Straße (Eschbach Richtung Haarn, Ostermann)
Königsmühle früher "Mehlmühle", nach dem Besitzer König Zwischen Weegerhof und Platzhofstraße
Kohlfurt 1363: Kohlferter bruggen", 1715: Colfert; eben nicht eine Brücke eines Kohleweges, da der Ort und sein Name älter sind als die Kohlentransporte nach Solingen; wahrscheinlich die Furt (Wupperübergang an flacher Stelle) nahe der höher gelegenen  Hofschaft Külf oder weil dort der Külfer Bach mündet. Verbindung zwischen Solingen und (Wuppertal-) Cronenberg; jetzt auch Zufahrt zur L 74; berühmt-berüchtigt durch "Cafè Hubraum"
Kohlsberg 1715 Kuhlsberg, vermutlich nach Familienname Kohl zwischen Höscheid und Haasenmühle; auf dem Bergrücken
Kotzert Endsilbe deutet auf uralte Sprachform für Ackerland Gräfrath an der Grenze zu Haan
Krahenhöhe 1715: Cronhöh; vermutlich wirklich von Krähe (oder Familienname?) zwischen Solingen-Innenstadt und Burg
Krausen vermutlich das frühere Crauhausen (1638 und später) Wald, von Altenhofer Straße / Rubensstraße abgehend
Krüdersheide von Krüder = Kräuter; ein Krüder ist ein Spezereihändler, früher auch Apotheker Ohligs, Nähe Schwanenmühle
Kuller Straße "op der Kullen", deutet auf (Lehm-) Grube hin zwischen Schlagbaum und Kohlfurth
Kurze Straße kurze Straße, angeblich Scherzname, weil beim Ausbau gemeint worden ist, eine so kurze Straße brauche keinen Namen, so worde es die Kurzestraße zwischen Schillerstraße und Ritaweg, Nähe Margaretenstraße / Klauberg
Kyllmannweg Otto Adam Kyllmann 1674-1677 Richter des Amtes Solingen von Merscheider Straße abgehend; nahe Gesenkschmiede Hendrichs
Lache Teich; oder ein Grenzzeichen mit Teich-Symbol zwischen Widdert und Wipperaue
Landwehr frühere militärische Befestigung dort wo alle Bemühungen enden, auf die Autobahn zu gelangen
Langhansstraße Dr. Wilhelm Langhans war 1921-28 Beigeordneter der Stadt Ohligs  
Limminghofen 1312: Lymmelingchoven; 1488: Lymmelkoven, 1715: Lümeckhofen; Ursprung Eigenname Limilo (-choven für hof) zwischen Solingen und Merscheid, Industriegebiet Scheuren
Linkgasse ursprüngliche Form "Lindgasse", von Linde Solingen-Innenstadt, vom Alten Markt zur Hauptstraße
Lucasstraße Dr. Adolf L, 1900-1928 Landrat des Kreises Solingen (auch Wanderweg an der Wupper: Lucasweg) Nähe städt. Klinikum, von Frankenstraße abgehend
Lüneschloßstraße Johannes Lüneschloß, Pfarrer der reformierten Kirchengemeinde in Solingen während des 30jährigen Krieges südwestliche Innenstadt; zwischen Gasstraße und Rathausstraße
Malteserstraße Malteserorden seit 1530, hatte in Solingen Besitzungen "de Woyste hoeve" (Wüste Hofe) unterhalb der "Breydbach Portzen" am Entenpfuhl
Mangenberger Straße Hofschaftsname Mangenberg, früher Mandenberg, 1512 erwähnt; wahrscheinlich von Mande = Gemeinschaft, Gemeingut oberhalb Weyersberg, westlich von Schlagbaum
Margaretenstraße bis 1910 schmaler Feldweg, Namensgebung "aus Lust und Laune" zwischen Klauberg und Hasselstraße
Meigen 1488 "zom Meygen", 3 Höfe; Schreibweise auch aufm Eigen, zum Eigen östlich der Innenstadt
Meisenburg nach einem Lehrer Meisenburg aus Kettwig a.d.Ruhr, der dort als erster ein Haus baute vom Pfaffenberger Weg (Richtung Hästen) abgehend
Melbeckstraße Karl Friedrich M., Landrat des Kreises Solingen 1851-1886 Hinter der Feuerwehr an der Katternberger Straße
Merianstraße nach dem Kupferstecher Matthäus Merian (1593-1650); früher Hofschaft "am Höffchen", 1715: Grülshöfchen von Konrad-Adenauer-Straße am Rathausparkplatz abbiegend zur Cronenberger Straße
Meves-Berns-Str. Meves (=Barthlomäus) Berns = Solinger Schwertschmied um 1600, wegen durchbrochenenen Klingen berühmt; Meisterzeichen stehender Hirsch von Kronprinzenstraße Richtung Berufskolleg
Monhof vor 1715 erwähnt, 1715 falsch als Nunhof angegeben Gebiet hinter Firmengelände Kronprinz
Montanushof Pseudonym des bergischen Schriftstellers und Heimatforschers Vincenz von Zuccalmaglio (1806-1876; "Kein schöner Land in dieser Zeit") Nähe Schmalzgrube zw. Solingen und Aufderhöhe
Morgenstraße Alte Landbezeichnung "Auf den fünf Morgen"; später Abend- und Mittagstraße hinzubenannt Höhscheid
Müngsten Ende des 16. Jahrhhunderts wohnte an der Mündung des Morsbachs ein Schwertschmied Andreas Munsten (=Mungsten, Müngsten) zwischen Solingen und Remscheid
Mummenscheid nach der niederrheinischen Adelsfamilie "Mumm von Schwarzenstein" Frau von Mumm wohnte zu Scheid, daher Mummenscheid. Teil des Gutes Scheid bei Wald Wald, an der Zeppelinstraße, Scheider Bachtal
Mummstraße Schwerschmiede-Familie Mumm (Schreibweisen auch Momm, Moum, Mum); z. B. auch Bürgermeister Peter Mumm 1736; früher Brüderstraße an der Clemensgallerie, Verbindung Kölner Straße - Adenauerstraße
Neutor Zuletzt gebautes Solinger Stadttor, um 1500 Durchgang bei H&M, obere Hauptstraße
Nippesstraße Nicht von "Kitsch" abgeleitet; Otto N 1881-1911 ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt Ohligs, Ehrenbürger Ohligs, gegenüber Bahnhof (ehem. Ohligser Post)
Ohliger Tor früher auch Ohliger Pforte, Anfang vorigen Jdts. auch "Auf'm Ohligs" [Ollich]; das Stadttor hieß ganz früher Ober Pforte; es gibt eine Sippe Ohlig, Ohlig, Ollich, Allich, möglicherweise nach deren Besitz benannt; ansonstigen Ohlig egal in welche Schreibweise Hinweis auf Ölmühle Graf-Wilhelm-Platz, etwas nördlich vom Hedderich-Pavillion
Papiermühle Heißt, was sie war, 1618 erwähnt, 1683: "Hermann Soter auff der Papiermühlen" Ende der Wupperstraße
Peter-Hahn-Weg *1720 in Jakobshäuschen, Gabelschmied, durch Simorcks Gedicht "Der Schmied von Solingen" bekannt geworden; Denkmal auf dem alten Markt Gr.-Wilh.-Platz Richtung Friedrichstraße, steile Einbahnstraße abwärts
Peter-Knecht-Straße *1798, +1852, Waffenfabrikant der das Trucksystem (Entlohnung mit Waren) bekämpfte; früher Poststraße Gr.-Wilh.-Platz Richtung Kölner Straße (Sparkassen-Parkplatz)
Peter-Raßpe-Straße *1866 +1932 Teilhaber der Firma P. D. Raßpe Söhne, Solingen-Stöcken Richtung Kohlfurth
Pfaffenberg Gehörte zum Wiedenhof, schon 1488 erwähnt; wahrscheinlich dem Kloster Altenberg tributpflichtig Richtung Hästen
Platzhof 1488 Platzbergh, vermutlich mit Familienname Platz verbunden (Hof nach Familie oder Familie nach Lokalität?); Ursprung Fam. Henckels / Zwillingswerk Höhscheid
Potshaus nicht Pott, Pütt (Brunnen), sondern Familienname Pott in der Flurbezeichnung Am Holzenweiher Von Cronenberger Straße Richtung Schlagbaum (Schlachthofstraße)
Rathland 1715 Radland; = Rodeland, gerodetes Land (Gräf-rath usw.) Ketzberg, Richtung Külf
Reiderstraße Beruf, machte Messer fertig Kotter Str./Schreinerstraße
Rosenkamper Straße 1713 erwähnt; wahrscheinlich von Roß/Ross, Pferd; Pferdeweide Wald, von der Rembrandtstraße abgehend
Rudolf-Kronenberg-Weg Generaldirektor von Kronprinz, 1917 Ehrendoktorwürde Hinter dem Michelin-Kronprinz-Gelände
Rupelrath 1715: Rubelrad, Rodung Landwehr, Richtung Leichlingen
Carl-Ruß-Straße *1838, +1925, Ehrenbürger von Wald, Sohn des Hauptlehrere Karl Adolf Theodor Gisbert Ruß, Mithinhaber der Schokoladenfabrik Suchard (heute Kraft-Foods), Schweiz; Wohltäter mit zahlreichen Stiftungen Neues Verbindungsstrück von Ernst-Barlach-Str./Frankfurter Damm zu Focher Straße (an der Mulchanlage; passt ja hervorragend zu Schokolade)
Sandstraße hieß bis 1902 Ziegelstraße; wahrscheinlich sind diese zu Sand zerbröselt Mangenberg, Zufahrt zur Müllverbrennung
Schaberg 1250: Die Johanniterkommende bezog eine Holzkohlenrente aus dem Hofe Schaberg; früher auch Schadeberg, Schadberg = Schattenberg Solingen-Krahenhöhe, Richtung Müngstener Brücke; belebte Bahnstation
Schaltkotten 1715 ohne Namen erwähnt; Deutungen, nach denen der Kotten den Namen vom Schalt hat, dem Brett, mit dem man die Wasserzufuhr reguliert, könnten falsch sein; eher von der lokalen Kuriosität, dass im Berghang oberhalb Echos zu hören sind [steile Felshänge]; früher auch Schaulkosten, Schaul = Schall Müngsten
Schellberg 1488: Schelbergh; Schell = Zuchthengst; oder Schelch = Hirsch (Nibelungenlied); aber auch Deutung von "scheel" = schief, falsch möglich ("scheel Sick" für rechtsrheinisches Köln) Freibad; Hästen, unterhalb des Sattelsberges
Scheuren 1715 Schüren, Schür = Scheune von Merscheider Straße abgehend; Nähe Industriegebiet Scheuren
Schimmelbuschweg Die Sippe Schimmelbusch (Simmelbusch, Simmelbus, Simmelpuß) mit zahlreichen Schwertschmiedemeister im 17. u. 18. Jhdt. Wald, von Dültgenstaler Straße abgehend
Schirpenbruch schon vor 1488 freiadeliges Lehen (Rittersitz); Anfang des 15. Jhdts. war Caspar von Pertzdorf Besitzer (Gründer Caspersbroich); diverse Besitzerwechsel; Schirp ursprünglich wahrscheinlich Familienname Aufderhöhe, an der Leichlinger Straße
Schlachthofstraße Ein solcher war hier früher angesiedelt Schlagbaum
Schlagbaum Zollstation für Wegegeld (Maut) wahrscheinlich nicht, doch eher eine Landwehr (militärischer Sperrposten), um 1680 noch belegbar (bei den Hofstätten Scheidt und Stockdum) nördliche Innenstadt, Verkehrsknoten
Schlicken 1488 Schadelicken, Schade = Schatten Nähe Unnersberger Allee, Ritterstraße
Schloßstraße Ein solches stand hier nie; ehemaliges Land der Familie Schloss, ca. 1900 Wald
Schmalzgrube Schmalz = "fettes", gutes Land zwischen Solingen und Aufderhöhe
Schnittert vor 1300: Herren von Schnittert; Sitz des Hofgerichts der Honnschaft gleichen Namens; Schnitter = Mäher, Kornschneider Ohligs, Bahndamm nach Haan/Gruiten, vom Caspersbroicher Weg abgehend
Schnitzlerstraße Bedeutende Kaufmannsfamilie aus Gräfrath; im 17. und 18. Jdt. stellte sie 6 Bürgermeister Gräfrath
Schrodtberg 1374 als "Schraedtberch" erwähnt Kohlfurth
Schützenstraße 19. Jhd. lag die Schützenhalle der Sebastianer hier (jetzt August-Dicke-Schule) Innenstadt Richtung Krahenhöhe
Schwartze Pfähle Beim Bau der Eisenbahnstrecke Ohligs-Solingen wurde hier eine Straßenbefestigung errichtet, die mit alten teerbestrichenen Eisenbahnschwellen gestützt war; mundartlich "schwatte Pöhl" Merscheid; gegenüber Bebelallee
Schwertstraße früher Hipperbanden, danach Zollernstraße Werwolf Richtung Wupperstraße
Schwesternstraße gegenüber lag die Brüderstraße (jetzt Mummstraße) Stummelstraße an der Deutschen Bank in Solingen-Innenstadt (Straße breiter als lang)
Severinstraße früher ein Gut, dass dem Kölner Severin-Stift tributpflichtig war Widdert
Siepchen Quelle, die nach Klauberg abfloss; Siepen = nass, Morast ("siepenaht", durchnässt) um Bleichstraße
Siepen   Höhscheid, von Neuenkamper Straße abgehend (gegenüber Sportgelände)
Sonnenschein Zur Sonnenseite/Süden gelegenes Feld; Zufahrt: Widerschein oberhalb Itteral, zur Haaner Grenze
Sonnenstraße Bierbrauer Sonnenschein als Besitzer der angrenzenden Ländereien; die Straße ist eine der schattigsten in Solingen Zwischen Mumm- und Augustastraße
Soterweg Buchdrucker- und Papiermacherfamilie; zahlreiche Bürgermeister Zufahrt zu Papiermühle, unterhalb Sturmsloch
Spielbruch 1715: Spillbruck; Spel = frischer Quell, Bruch = sumpfiges Gelände Krahenhöhe, hinter Friedhof Grünbaumstraße (Spielbrucher Bach)
Stahlstraße bis 1930 war an der Kotterstraße das Siegen-Solinger-Gussstahlwerk; früher auch Flußweg genannt Verbindung Mangenberger zu Kotter Straße
Stammweg ale Solinger Schwertschmiede-Familie Mummstraße, neben ST-Gebäude zur Blumenstraße
Stockdum 1715: 2 Höfe Stocktum; von Stockden, Wurzelstock (in Remscheid: Stockden); im Zusammenhang mit Rodung nördlich Schlagbaum, I. und II. Stockdum links und rechts der Sudetenstraße
Stöcken Wuzelstöcke; Rodungen (jeweils immer eng begrenzte lokale Bezeichnungen für das Rodeland einer Siedlung) Richtung Kohlfurth
Stübben wie Stübchen, von Stubben = Wuzelstümpfe, Rodungen Wald, Stübbener Straße
Sturmsloch wahrscheinlich nach dem Wetterphänomen des steil abfallenden Tales Richtung Papiermühle
Tiefendick 1715: Tewendiek; nicht unbedingt logisch, dass es von tiefer Teich kommt; es könnte von Tewe = Hündin abgeleitet sein Weyer; Richtung Merscheider Straße
Tränke vermutlich früher Ort einer Pferdetränke (Gelände früheres Schwimmbad) Ohligs / Landwehr
Ufergarten Ufer/Uwer = Böschung; 1374 erwähnt Gr.-Wilh.-Pl. Richtung Entenpfuhl
Unnersberg 1218: Unradesberg, 1715 Onersberg; Rückdeutungen wie "ongerm Berg" unter dem Berg nicht zulässig; wahrscheinlich wirklich von Unrad im Sinne von Übel, Verderben, Gefahren; spekulativ: von ungerodet, bewaldet gelassen Richtung Widdert, Nähe Brühl
van-MeenenStraße Bürgermeister von Solingen 1870-1894 Nähe Schlagbaum
Vereinsstraße um 1885 wollte der Gemeinnützige Bauverein dort Gelände erwerben, woraus nichts wurde Von Cronenberger Straße abgehend (schräg gegenüber Kuller Straße)
Vorländerstraße Dr. Karl V., 1887-1919 Oberlehrer / Professor am Gymnasium Schwertstraße, später Provinzial-Schulrat in Münster parallel zur Schützenstraße / Krahenhöhe
Walter-Dodde-Straße Der Laienmönch Walter Dodde führte die Bergischen Bauern in der Schlacht von Worringen 1288 gegen den Erzbischof von Köln und half somit, das Bergische als Grafschaft zu gründen Von Grünewalder Straße abgehend, Zufahrt zum Einkaufszentrum
Weinsberg 1488: Wynantzbergh; also kein Rebhang; wahrscheinlich von Name Wienand Höhscheid, von der Regerstraße abgehend; Weinsberger Bach ziemlich langes Tal
Westersburg Keine Burg im eigentlichen Sinne, sondern Haus (mit burgähnlichem Aussehen), das möglicherweise einmal einer Familie Wester gehört hat; dahinter "Burger Grund" Wald, Richtung Ittertal bzw. Eschbach
Weyersberg 1488: in Urkunden als Ursprung Weiher (Wyle) deutbar; unklar, ob Flur namensgebend für verschiedene Weyersberg-Familien waren oder umgekehrt zwischen Innenstadt und Mangenberg (heute Park- und Kirmesplatz, Klingenhalle) [kurios: der Weyersberg ist eine Talsenke, eigentlich heißt der Berg zum Mangenberg Weyersberg]
Widdert 1218: Widerode; also Rodung südlicher Bergrücken
Wieden 1488: Wyden, von Weiden (Bäume) an der Burger Landstraße
Wiedenhofer Straße Nach dem Wiedenhof, Wiedenhof ist der Pfarrhof, das Wittum = Brautgabe und Widmung (wideme); hier steht das älteste Walder Pfarrhaus Wald, vom Deutzer Hof Richtung Westen
Wiedenkamper Straße befriedetes Feld mit Weiden Wald, von Rembrandtstraße Richtung Wald Kirche
Wilhelmstraße nach Caspar W. Bremshey, Firmengründer Ohligs
Windfeln 1227 Winthuvels, 1296 Wynthovele, 1312: Winthouel, später Windhövel; um 1500 war der Hof Eigentum der Johanniterkommende zu Burg; Name kann von Wind, aber auch von Erzschmelze kommen (Wind = Esse, Ofen) Krahenhöhe Richtung Müngsten, unterhalb Halfeshof
Winfriedstraße Winfried, Apostel der Deutschen (693 im engl. Credition geb.), auch Bonifatius; an der Suitbertuskirche (Weeger Kirche), Suitbert ist Apostel des Bergischen Gründewalder Straße/Glockenstraße
Wippe 1488: Hoff zor Wyppen und "Wypper Hoeve", 1715: Wiepen; Vermutung ableitungen vom "springenden" Weinsbergtaler Bach (Wippe ist im Bergischen Allgemeinname für schnell fließenden, unruhigen Bach) südwestlicher Austritt der Wupper aus den Tälern des Bergischen in die rheinische Tiefebene, die letztendlich im Atlantik versinkt
Wipperaue 1478: Auw gelegen lanx die Wypper beneden der Wypper Hoeve"; Aue an der Wupper unterhalb Wupperhof; Wupper im Oberlauf auch Wipper, Wipper als munterer wippender Bach Richtung Leichlingen
(Ernst-) Woltmannstraße Ernst W., *1868 †1932 jeweils in Solingen; Mitbegründer der Zeitung "Volksblatt" (SPD-Organ), Aufrichtsratsvorsitzender des Solinger Spar- und Bauvereins Weyersberg
Wüstenhof 1488 Woyste hoeve, seit 1303 Eigentum der Johanniterkommende zu Burg; Name wahrscheinlich nach Familie Woeste - oder umgekehrt? Wupperhof
Zentral, Central 1850: Zentralpunkt; Treffpunkt der Straßen von Solingen, Wald und Gräfrath nördlich Schlagbaum/Wasserturm
Zweigstraße von der Gasstraße abzweigend, einst Sackgasse zwischen Gas- und Kanalstraße, Weeg

 

Am 5. Juni 1890 wird auf der Brunnenstraße in Alt-Solingen ein Brunnen niedergelegt, der 1821 errichtet wurde. Also denkt sich der normale Mensche, Brunnenstraße heißt sie, weil dort ein Brunnen war. Weit gefehlt. Denn erstens hätte dann jede Straße in Solingen Brunnenstraße heißen können und müssen - schließlich waren Brunnen, nicht Leitungen, normale Versorgung - und zweitens, Solingen wäre nicht Solingen, hieße die Brunnenstraße aus anderem Grunde so.  1688 ist sie in einer Urkunde als Braunstraße genannt, abgeleitet von einem Familiennamen Broun (um 1500). Im Volksmund hieß die Brunnenstraße Klotschgasse.

 

 

 

 

 

 

Von der Goldstraße (heute Ohliger Tor) zur Kaiserstraße (heute Obere Hauptstraße) führte die Brunnenstraße. Ein Verlauf, der in etwa heute durch einen Wirtschaftsweg angedeutet ist. Geht man den, es sind wirklich nur ein paar Schritte und vergleicht ihn mit den Grundstücksgrenzen auf diesem Plan, dann bekommt man eine Vorstellung davon, wie eng die Solinger Altstadt war. Selbst die Fotografien täuschen noch.

 

 

 

Sinnigerweise hieß um 1780 ein hier ansässige Arzt Dr. med. Johann Christoph Spiritus. Ob dies auf Behandlungsweise oder Verschreibungen hinweist, ist nicht überliefert. Aber auch viele andere Ärzte wohnten (auch später) hier und vor allem Rechtsanwälte und Notare, Buchhändler und Kaufleute. Ebenfalls mangelte es nicht an Wein- und Wirtshäusern, auch die Schützenbruderschaft residierte dort. Ergo konnte auch ein Pfarrhaus nicht fehlen, möglicherweise war es das älteste katholische in Solingen, ein Haus der Jesuiten-Mission. Und, nicht zu vergessen, eine Expedition des Solinger Kreis-Intelligenzblattes nahm hier Platz.

 

Die Heimat
Beilage zum Solinger Tageblatt
Mitteilungsblatt des Bergischen Geschichstsvereins, Abtl. Solingen
März 1958
Jahrgang 24 — Nummer 3

 

Straßen- und Personennamen im Weegerhof
Poststationen und geänderte Straßennamen 1935


Orte im Landkreis Solingen