Ohligs

O je, hätten wir nicht Ohligs, Solingen wäre um einiges ärmer. Das Dürpelfest, den IC-Bahnhof, die herrliche naturgeschützte Heide mit einem Freibad mittendrin, eine wunderschöne fachgeschäfts-orientierte Einkaufsmeile - und die Ohligser selbst, die so selbstbewusst wie eh und jeh mit sich selbst und Welt zufrieden sind.

 

Im Mittelpunkt: der Bahnhof

Der Platz vor dem Ohligser Bahnhof - heute "Solingen Hauptbahnhof"war schon immer ein Verkehrsknoten. Von hier fuhren früher die Straßenbahnen, heute die Obusse (im Ring nach Hästen und Höhscheid / Brockenberg), die Busse nach Hilden, Benrath, Monheim und in verschiedene Solinger Stadtteile.

Ohligs hat das geflügelte Eisenbahnrad im Stadtwappen. 1897 wurde die Strecke Köln-Elberfeld in Betrieb genommen, was dem Ort Ohligs als Zwischenstation mit dem Abzweig nach Solingen einen beträchtlichen Aufschwung brachte.

 

Hotel Kaiserhof ...

... mit schönen Grüßen vom Kanzler, Rudolf Kanzler, dem ehemaligen Besitzer.

 

Verlag Jos. Bach Wwe, Bonn a. Rh.

Kaiserliches Postamt

Heute würde man sich ja schon freuen, wenn die Post wenigstens den Kunden als König - und nicht als Beuteobjekt - betrachten würde.

Verlag Hans Teuber, Ohligs

 

 

 

 

 

 

 

Übrigens hielt sich das Postamt schon damals Bodyguards, Türwächter, die - ähnlich wie heute in Diskotheken - nur reinließen, der schalterfähig und stempelwürdig aussah .... ;.)

 

Hotel Central

Einst (bis nach dem 2. WK) wirklich ein zentrales Hotel in Ohligs. Hier fanden viele Veranstaltungen und Treffen statt. Und wirklich zentral gegelegen, gleich gegenüber dem Bahnhof und dem Kraftmietdroschken-Halteplatz, plus Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Haustüre. Mehr Mobilität kann keiner verlangen. Es ist in Solingen logisch, dass ein so günstiger Standort heute nicht mehr als Hotel genutzt wird, obwohl es nach wie vor der zentralste Punkt mit öffentlichen Nah- und Fernverkehrsmitteln ist.

Kunstverlag Max Biegel, Wuppertal-Elberfeld
Poststempel 3. Juli 1942

 

Ohligs um ca. 1900-1905; es zeigt Wilhelmstraße mit dem Kontorgebäude Gebr.  Weyersberg. Rechts ist
die Zweibrücker Straße zu erkennen. In dem Park steht heute das Ärztehaus.

(Für diese Informationen Dank an Günter Schumacher)

Wilh. Hülle, Barmen

Karte ohne identifizierbaren Poststempel

 

Ohligs in seiner ganzen Vielfalt, etwa 60er Jahre:
 

o.l: Bahnhofsgebäude
o.m.: Schloss Caspersbroich
o.r.: Düsseldorfer Straße
m.l.: Schloss Hackhausen
m.r.: Keldersplatz, Düsseldorfer Straße
u.l.: Restaurant Engelsberger Hof
u.m.: Heidebad
u.r.: St.-Lucas-Klinik

 

 

 

 

 

 

... und in den Fünfzigern ...

 

Das muss man sich heute auf der Zunge zergehen lassen: "Einsame Weg in der Heide", wobei die Heide noch wirklich eine Heide war. Heute ist es ein riesiges Waldgebiet, der Name ist geblieben, vom einstigen Heideland der Sand - aber sonst nichts.

 

Verlag : Hans Teuber, Ohligs

Poststempel:
Cöln-Remscheid Bahnpost
12. 7. 1917

Ohligs
Brunnen-Anlage i. Städt.
Parkrestaurant
"Engelsberger Hof"

 

Heiss & Co., Graph. Kunstanstalt, Cöln-Sülz 1913

Der Zustand in den 50er Jahren: Die einst freistehende Kaskade überwuchert und fast nur schwer zu erkennen.

Cramers Kunstanstalt, Dortmund

Poststempel 29. Juli 1953

 

Eines der beliebten Ohligser Ausflugsziele, die Schwanenmühle mit ihrem Gondelteich.

Und jetzt raten Sie mal, warum die Schwanenmühle Schwanenmühle heißt?
Na seh'nse, war doch gar nicht so schwer ... !

 

 

Verlag Hans Teuber, Ohligs

 

Poststempel 29. Mai 1922

Der Engelsberger Hof, in der Ohligser Heide, seit Jahrzehnten bis heute beliebtes Ausflugsziel mit einem wunderschönen Park, einem herrlichen Kinderspielplatz und der Gelegenheit, einzukehren.

Hier fanden schon immer Familienfeiern statt und ich erinnere mich an die eigene Hochzeitsfeier vor "ewig langer Zeit" dort.

 

 

Original: Bernhard Riepke, 1950

Ohligs, gegenüber dem Bahnhof: so autoleer war es auch hier noch in den 60er Jahren, der heutige Busbahnhof war noch nicht einmal in der Planung.

 

 

 

 

 

 

Und in die Düsseldorfer Straße fuhr man ganz einfach so hinein oder parkte ungeniert an der Ecke.

 

Echte Agfa Fotografie (Karte)

Jakob Krapohl-Verlag, Schloß Hülchrath über Neuß 2

Der Charme des Einkaufs-Boulevards Düsseldorfer Straße zu einer Zeit, da Bescheidenheit noch eine Tugend war. 

 

Schoening & Co, Lübeck

Die Düsseldorfer Straße als Autostraße. Da musste man sich noch nicht um die Brötchentaste an der Parkuhr streiten. Man fuhr ganz einfach vors Geschäft vor - und alle waren zufrieden.

Bahnhofsbuchhandlung Weine

 

Ganz Ohligs sei ein Bahnhof, möchte man fast meinen. Aus der Luft schaut man bis ins Niederbergische, Richtung Mettmann.

Verlag Schoening & Schmidt

Übrigens: Ohligser sind aufgeschlossene und wissbegierige Menschen. Als einmal in Galkhausen, im benachbarten Langenfeld, in der dortigen Geschlossenen Anstalt Tag der Offenen Tür (und anschließend kein Patient mehr auffindbar) war ....

 

 


 

... fragt ein Besucher aus Ohligs den Direktor, wie denn festgestellt werden könne, ob jemand behandlungsbedürfig sei oder nicht. Mit anderen Worten: wie man denn in eine Irrenanstalt käme.
   Der Direktor sagt: "Nun, wir füllen eine Badewanne mit Wasser, geben dem zu prüfenden Kandidaten drei Gegenstände. Nämlich  einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne auszuleeren.
   Der Besucher aus Ohligs: "Ah, ich verstehe, ein normaler Mensch würde den Eimer nehmen, damit es schneller geht,  nicht wahr?"
   Der Direktor schaut ihn lächelnd an: "Nein, ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen .......... wünschen Sie ein Zimmer mit oder ohne Balkon??"