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Peripherie: Berlin |
Als Deutschland geteilt war, war Berlin Symbol der
Einheit. Nun ist Deutschland geeint, und Berlin entzweit das Land: mit
Hoffnungen überschüttet von den einen, skeptisch ob seiner neun Rolle
beäugt von den anderen. Aber das ist Gott sei Dank nichts, nur eine
übermütige Laune des Volkes angesichts der realen politischen
Zwangssituation, in der beide Seiten Berlins, West wie Ost, über
Jahrzehnte aushalten mussten. Solinger übten Solidarität: jährlich
mindestens einmal nach Berlin war für viele keineswegs Pflicht, sondern
geliebte Kür.
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Die Goldene Freiheit: Das (noch) geöffnete
Brandenburger Tor, von Unter den Linden in den Westen geschaut. |
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Doch dann war das Tor, über Jahrzehnte, fest
verschlossen, mit einer Mauer gesperrt. "Mr. Gorbachov, tear down this
wall" appellierte Ronald Reagan an den seinerzeitigen Sowjetführer. Dass
der dies wirklich einleitete und zuließ, hat damals noch keiner geahnt. |
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Da musste man auch privat auf eine Luftbrücke
setzen und statt der nervigen Kontrollen am Boden zog mancher ein
subventioniertes Ticket vor. |
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Hier konnte man so wunderschön dekadent Schlemmen,
während man sich larmoyant über die Missstände im Osten und die dortige
Knappheit ausließ. |
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... und abends ab in die Schwangere Auster,
Kongresshalle - die irgendwann, plumps, einstürzte. |
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Mit seinem Steilen Zahn zum Hohlen Zahn. Hier am
Breitscheidplatz war einst das Treff-Zentrum-Berlins, hier kam man hin,
traf sich, fuhr von hier aus nach gar nicht so jwd., janz weit draußen.
Spätestens im Grundwald war wieder Schluss.
Architekt Professor Eiermann setze die Akzente in
diesem Ensemble und machte so eine Ruine zu einem "Kunstwerk". |
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Die brutale Realität der Teilung. |
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Lange frommer Wunsch, längst Wirklichkeit: die
Mauer ist weg. |
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Das Tor ist wieder offen. |
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