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Peripherie: Venezia |
Venedig sehen - und dann kommt das große Mißverständnis.
Eben NICHT: ... und dann sterben!. Sondern: ... bevor man stirbt (nämlich
"erst dann" sterben). War es wirklich so dramatisch schön, dass das
Paradies nur zu schauen gewesen wäre, wenn man diese Stadt in der Lagune
besucht hat? Aus heutiger Sicht kaum zu beantworten, denn obgleich der
Glanz der Bauwerke geblieben ist, nervt Venedig inzwischen Touristen und
Venezianer gleichermaßen, die Geldsäckel mancher Kassen ohnehin. Venedig
stirbt, sind sich Experten einig. Lassen wir es also noch einmal
auferstehen zu einer Zeit, da es den Menschen wie von einem anderen Stern
erschien.
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Eine jener Szenen, die Venedig so berühmt gemacht
haben: Blick aus einer Gondel über andere Gondeln zum Campanile, dem
stadtbildprägenden Turm. |
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Die Markuskirche und die Tauben - das Buch
schreibt, "die der Kurzweil dienen" |
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Der Dogenpalast, die beiden berühmten Säulen auf
dem Hof und der Blick auf die Insel des Heiligen Georgs |
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Blick auf die Kirche der Heiligen Maria der
Gesundheit, Santa Maria della Salute - und in den Canale grande, den
großen Kanal. Die Kirche ruht übrigens auf rund 1,2 Millionen Pfählen.
(Hoffentlich noch lange.) |
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Man kann ja gut verstehen, warum Touristen immer
schon der Ansicht waren, Venedig sei zu schön, um es den Italienern zur
Alleinbenutzung zu überlassen und hierhin in Massen strömten - sicherlich
damals eher nur Hunderten oder zu Tausenden denn, wie heute, zu
Millionen. Und alle wollen hier mit der Gondel fahren, auf dem großen
künstlichen Wasserweg, dem Canale grande. O sole mio, du seiest nur
meiner ! |
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Auch wenn es nicht die Seufzerbrücke ist, wird
mancher Tourist hier schon schmachtvoll ob so viel Schönheit geseufzt
haben, angesichts der Rialtobrücke, an der man drei Jahre baute und deren
Bau 250.000 Dukaten verschlang. Aber die waren es wert. |
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Man rühmt, dies Denkmal hätte nicht seinesgleichen
in der Welt, das des Bartolomeo Colieoni, 1496 bereits vollendet - aha,
dann wird's wohl wahr sein mit der Einmaligkeit. |
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Venedig feiert - und das nicht zur zum Carnevale,
der fleischlosen Zeit. Nein, die Gondel-Prozessionen sind von legendärem
Ruhm. Ach, könnte man sie noch einmal, noch einmal so einsam und vor
allem so stilvoll erleben wie es dies Bild bezeugt. |
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Ein Hotel am Lido, wo man abzusteigen pflegt, wenn
man genügend (gesellschaftlich und finanziell) aufgestiegen ist. |
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Dampfzug zum Inselbahnhof - und dorthin eilendes
Bootstaxi. |
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Venedig aus der Taubenperspektive. |
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Was die Menschen im Gefängnis (rechtes) Gebäude
erwartete, war alles andere als ein menschenwürdiges Leben. Und wenn dann
der letzte Blick in Freiheit auf solch hübsche Damen fiel, mussten die
Seufzer eigentlich Steine erweichen können - oder die Kanäle mit Tränen
füllen. |
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Die entscheidende Frage wird nun sein: wie viel
Solinger waren jemals in Venedig? Was sich leicht beantworten lässt: der
wichtigste jedenfalls, ich. Aber mir hat es, trotz Hotel mit Sicht zum
Markusplatz vom Zimmer aus, nicht sooooo gut gefallen, dass ich gleich
das zeitliche zu segnen beschlossen hätte. Weniger der Preise oder eines
Hochwassers wegen. Eher wegen der hundertmillionen Touristen, die
gleichzeitig auch noch da waren. |
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