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Bergische & Solinger Persönlichkeiten
- Teil 2 |
Von vielen Persönlichkeiten, vor allem Künstlern, ist der
Heimatort oder die Herkunftsregion bekannt - oft ist es Teil der
,Personality'. Die Bergischen Großen sind weniger ob ihrer Herkunft
bekannt, obwohl vor allem ohne Erfinder und Denker aus dem Bergischen das
Schicksal Deutschlands und der Welt vielleicht anders verlaufen wäre, im
großen wie im kleinen.
Und dass die
Bergische Region von den bisher 8 Bundespräsidenten der Bundesrepublik
Deutschland immerhin 3 stellt, das sind 37,5 %, beweist ja wohl nur, dass
wir den Zusatz "Wichtigster Teil Deutschlands" verdient haben, oder etwa
nicht? Vielleicht sollte ja auch nicht unerwähnt bleiben, dass Kaiser
Wilhelm II. ebenso wie Bayerns König Maximilian in direkter Erbfolge von
den Grafen von Berg, Herren des Bergischen Landes, abstammen. Also ohne
uns Bergische: da wäre aus Deutschland nix geworden.
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ChrisTine Urspruch
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* 16. Sept. 1970 Remscheid
Von ihrem Chef, dem Supermacho und LeichenbeschauerProf. Boerne (Jan josef Liefers) als Alberich (mythologischer Zwergenkönig) buchstäblich "niedergemacht" ist die kleinwüchsige Schauspielerin qua exquisiter Drehbücher und persönlichem Rollenspiel die größte. Fast schon wieder unfreiwillige Komik ist, wenn Wikipedia schreibt, ChrisTine (das große T hat sie als Künstlername gewählt) Urspruch sei in Remscheid "aufgewachsen" – bis auf 1,32 m. Und von denen ist jeder Zentimeter eine derart selbstbewusste Schauspielerin, dass sie im Tatort aus Münster (zusammen mit dem maulfaulen Kommissar Thiel, gespielt von Axel Prahl, seinem Vater, einem Alt-Hippie und der Staatsanwältin mit der versoffensten-verrauchtesten Stimme Deutschlands) den Menschen buchstäblich als Ikone des aufmüpfigen Underdogs ans Herz gewachsen ist. Wie sie Spott und Häme mit Würde und der besserwissenden Geduld einer Frau darstellt – Kompliment, Hochachtung, Bewunderung. Das ist ein Sahneschnittchen Fernsehen.
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Beatrice Coran
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* 1921 Solingen
Eine Schauspielerin, Chansoniette, Kabarettistin und "Ansagerin" – zu Zeiten, da es nocht nicht "Moderatoren" gab und die Herren sich als "Conferencier" bezeichneten, wenn sie als Dampfplauderer unterwegs waren. "Die" Coran wirkte über 50 Jahre an Hannovers Bühnen und tourte vornehmlich mit Boulevard-Stücken und als Frau mit ironischem Humor am Mikrofon durch Deutschland, auch die USA, und fand später vor allem Gefallen in der Rolle der Golde in Anatevka – " .... ist es Liebe ? – .... ist es — was?". Ein Multitalent, in Solingen kein Begriff, aber dennoch ein "echtes Solijer Wëit" und Bergischer Art.
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Willy Theissen
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* 10. 01. 1910 Solingen † 16. 4. 1988 Solingen
Ein Künstler – Maler –, der die lokale Kunstszene mit Impulsen organisatorischer und formaler Art unterstützte. Seit Gründung 1949 Mitglied der "Solinger Künstler e.V." und jährlicher Teilnehmer an der Bergischen Kunstausstellung. Südfrankreich war das Lieblingsziel seiner Studienreisen. Seine Ausstellungen haben sowohl regionale Schwerpunkte wie auch internationale Akzente.
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Richard David Precht
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* 1964 Solingen
"Von (fast) null auf Dauer-Hit" – so lässt sich der Coup des Schriftstellers aus der Klingenstadt beschreiben, der mit dem skurrilen Titel "Wer bin ich – und wenn ja wie viele" monatelang den Spitzenplatz der Bestseller-Listen belegt. Zuvor hatte er schon – neben Erstlingswerken – mit dem verheißungsvoll Titel "Lenin kam nur bis Lüdenscheid" (wörtlich im Buch: "Bis Solingen kam er nie") von seiner politisch durch ein politisch sehr linkes Elternhaus geprägten Kindheit erzählt – mit voller Namensnennung. Solinger, vor allem der älteren Jahrgänge, werden darin vieles wieder-, und das meiste überhaupt nicht mehr kennen, weil sie zu bürgerlich für solch "linkes Leben" waren. Der Autor versteht eine hochspannende Mischung aus Dokumentation und Selbstrechtfertigung zu Papier zu bringen. Mit Sicherheit wird man von Precht noch viel lesen, Prechtiges eben.
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Sigurd Tesche
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* 1940 Haan/Solingen
"Von Hass geprägt" – wie leicht lässt sich dieser Satz missverstehen, wenn man keine historischen Kenntnisse des Tauchsports hat. Hans Hass, Vater des Tauchens mit Sauerstoffflaschen, begeisterte in den 1960ern auch den jungen Solinger Sigurd Tesche, der in Wuppertal Design studiert und sich dann der Fotografie gewidmet hatte. Tesche kombinierte die neue Leidenschaft mit dem Handwerk des Dokumentarfilmens (und lernte beim unbeugsamen Wirtschaftsredakteur Leo Bermel das Journalistenhandwerk) und wurde Deutschlands bislang bester und berühmtester (Unter)Wasser-Filmer. Über 50 von rund 700 seiner gradiosen Filme befassen sich mit dem Hai – und Tesche kam bislang bissfrei davon. Nun widmet er sich unter anderem der längst von amerikanischen Flusskrebsen neubesiedelten Wupper, die keineswegs hai-frei ist: "Hai" nennt man in der Solinger Mundart die typischen Morgen- und Abendnebel über Wiesen und Gewässern. Wie intensiv und engagiert Tesche Filme dreht, zeigt sich unter anderem daran, dass seine Tochter Natali Tesche-Ricciardi auch inzwischen mit Erfolg als Tierfirlmerin anerkannt ist. Trotz Ausflügen in aller Welt ist Tesche im Bergischen verwurzelt.
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Rita Süßmuth |
* 17. Februar 1937 in Wuppertal
Sie war von 1985 bis 1988 Bundesministerin für
Jugend, Familie und Gesundheit (ab 1986 Jugend, Familie, Frauen und
Gesundheit) und von 1988 bis 1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages.
Nach dem Abitur 1956 in Rheine absolvierte sie ein Studium der Romanistik
und der Geschichte in Münster, Tübingen und Paris, welches sie 1961 mit
dem ersten Staatsexamen für das Lehramt beendete. Danach folgte ein
Postgraduiertenstudium der Erziehungswissenschaft, Soziologie und
Psychologie. 1964 erfolgte dann ihre Promotion zum Dr. phil. (gem.
Wikipedia)
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Wilhelm Dörpfeld |
* 26. 12. 1853 Barmen
† 25. 4. 1940 Leukas
Seit 1877 Leiter der Ausgrabungen in Olympia, seit
1881 mit Schliemann in Troja; entwickelte die Methode der
stratigraphischen Grabung zur Klärung der Kulturschichtenfolge und gab
damit einen bedeutsamen Anstoß zur Entwicklung der modernen Archäologie.
Von 1887 bis 1912 leitete er das Deutsche Archäologische Institut in
Athen.
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Wilhelm Fabry / Guilhelmus Fabricius |
* 1560 Hilden † 1634 Bern
Nach Lehr- und Wanderjahren (Schweiz) ländlicher
Wundarzt in Hilden, dann bekannter und berühmter Chirurg in der
Schweiz, forschte und publizierte. Ruhm wurde ihm erst posthum durch die
Verbreitung seiner medizinischen Veröffentlichungen zuteil. Fabry
verbesserte auch einige chirurgische Instrumente. Seine Schrift
"Anatomiae praestantia et utilitas" von 1624 plädierte für ein
gründliches anatomisches Studium, das zu Fabrys Zeit noch keineswegs
allgemein üblich war. |
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Peter Witte |
* um 1880 †
um 1950
Sohn eines Solinger Scherenfabrikanten. Lehre als
Kaufmann, die er als Last empfand - wegen der Kleinkariertheit der
Lehrherren (wen wundert's in Solingen?). Als Ventil begann er zu dichten
- Situationsbeobachtungen in kleinen Versen auszudrücken. Gleich nach der
Lehre musste er, wegen Erkrankung des Vaters, ins elterliche Geschäft.
Seine Liebe zur Heimat, auf vielen Wanderungen vertieft, drückte er in
prosaischen Texten und gefühlsbetonten Gedichten aus. Mehrere Bücher,
"zentrales Werk" aber sicherlich "Heimatruschen" 1939. |
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Fritz Bremshey |
* 1902 † um 1975
Fritz Bremshey baute in der "Wirtschaftswunderzeit"
nach dem 2. Weltkrieg ein Fabrikations-Imperium auf. In diesem Werk wurde
unter anderem der legendäre zusammenlegbare Taschenschirm "Knirps"
produziert, der 1932 auf den Markt gekommen ist. Und das "Dinett", ein
zusammenklappbarer fahrbarer Servierwagen, in den 60er Kult und heute
noch in eBay heiß gehandelt. Omnibus- und Eisenbahnsitze wurden bei
Bremshey gebaut, Ladeneinrichtungen und Stahlrohrmöbel. Das Unternehmen
ist heute vollständig vom Markt verschwunden. |
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Walter Henkels |
* 1906 Wippe/Solingen †
8.6.1987
Mann nannte ihn den "Bonner Hofchronisten". Er
beobachtete und beschrieb wie kein anderer die Adenauer-Ära und vor allem
den "Alten". Unter Henkels Feder wird die wahre Begebenheit zur
historischen Anekdote und das, was Leser sonst nie aus Zeitungen
erfuhren, hielt er in seinen Büchern fest. Eine früher Form der
Polit-Soap-Opera, damals noch auf Papier. Henkels gewann durch seinen
liebevoll-humoristischen, kritisch-distanzierten Stil viel Achtung und
Anerkennung. |
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Walter Schulte vom Brühl |
* 16. 1. 1858 Gräfrath (Bergerbrühl) †
4. 6.
1921 Neckarsteinbach
Maler, Redakteur, Schriftsteller. Vater Landwirt.
Schrieb Romane, Novellen und Erzählungen; Märchen, Gedichte. Einige
Werke:
Hohengeroldseck, Der Prinz von Pergola, Die Revolutzer, Sachsenschädel.
Ein Roman von der roten Erde 1906,
Der Meister, Das Jahr des Irrtums, Die Ohnehosen
und auch Die Kottenprinzessin.
Dazu auch zahlreiche grafische Gestaltungen und Ex Libris-Zeichnungen;
Gehört zu den Pionieren der Heimatdichtung. |
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Friedrich August de Leuw |
* 14. 3. 1817 Gräfrath †
16. 6. 1888
Düsseldorf, beerdigt in Gräfrath
Ältester Sohn des in Gräfrath niedergelassenen
Augenarztes Friedrich Hermann de Leuw und dessen Ehefrau Johanna Maria
geb. Herder. Studierte in Düsseldorf Malerei und wurde ein bekannter und
sehr geachteter Landschaftsmaler. Lebte ein zeitlang in England, mit
einer Engländerin verheiratet, dort eigene Kinder. Etliche Reisen, unter
anderem in die Eifel, an den Rhein, die Alpen. Zeichnet und malt mit
hoher Präzision und Realitätstreue, fängt dabei ab einfühlsam
Lichtstimmungen ein. Viele Bilder im Privatbesitz, einige im Stadtarchiv. |
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Peter Knecht |
* 1798 Schlicken † 1852
Einer der zahlreichen Bergischen Pioniere in der
Zeit der Industrialisierung. Erst Reisender (Verleger) für Stahlwaren,
griff er nach einer Reise nach England die Idee der dampfbetriebenen
Fabrik auf und gründete eine solche in Hattingen. Weil er Solingen
verließ, verwehrte man ihm dort einen Sitz im Stadtrat; er seinerseits
kämpfte fortan gegen die selbstherrlichen Solinger und prangerte das
Trucksystem an: Arbeiten erhielten keinen Lohnen, sondern wurden durch
unnütze Waren entgolten. Ein billiger Trick der Fabrikanten, der
drohenden Krise zu entkommen. Zum Schluss seines Lebens wandelte er die
Meinung noch einmal drastisch und forderte ein Zurück zu den alten
Werkstätten ohne Fabrikcharakter.
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Heinrich Heine
(eigentlich Harry Heine) |
* 13. 12. 1797 Düsseldorf †
17. 2. 1856 Paris
"Denk' ich an Deutschland in der Nacht ...", so
sein wahrscheinlich bekanntester Satz, Beginn eines Gedichts. Ein
bergischer Quer- und Trotzdenker, Sohn des jüdischen Schnittwarenhändlers
Samson Heine. 1810-1814 Lyzeum Düsseldorf. 1815 kaufmännischer Lehrling
in Frankfurt/Main. 1816 im Bankhaus seines vermögenden Onkels in Hamburg.
Mit Unterstützung des Onkels Jurastudium in Bonn. 1820 nach Göttingen,
relegiert wegen eines Duellvergehens. 1821-1823 Studium in Berlin. 1831
Reise nach Paris zum endgültigen Aufenthalt. 1835 Verbot seiner Schriften
in Deutschland. Heute benennt sich die Düsseldorfer Universität nach ihm
- die Namensgebung war nicht unumstritten. |
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Thomas Becker |
* 6. 7. 1967 Solingen
Obwohl die Wupper unschiffbar ist, ist sie nicht
unbefahrbar. Der Solinger Thomas Becker wirbt für landschaftsromantische
Wupperkanutouren – und das aus gutem Grund: er ist
mehrfacher Meister und Vizemeister auf nationaler und internationaler
Ebene sowie Olympiateilnehmer im Kanu-Wassersport. |
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Friedrich Bayer |
* 1825 Wuppertal † 1880
Die Bayer-Werke, nunmehr mit
Sitz in Leverkusen, galten lange Zeit als eines der deutschen
Vorzeigunternehmen. Friedrich Bayer war Sohn eines Wuppertaler
Seidenbandwirkers und kam beim dortigen Chemiewerk Wesenfeld & Co zu
seiner Profession. Als Farbenhandlung machte er sich mit Färbereibesitzer
Johann Friedrich Weskott selbständig, weil er einen revolutionären
Farbstoff erfand. Später machte ein Barmer, Carl Duisberg (1861-1935) mit
anderen Farbstoffen das Unternehmen weltberühmt. Um 1890 erwarben die
Bayer-Werke das Chemiewerk des Dr. Carl Leverkus in Wiesdorf am Rhein -
nach diesem war ein riesiges Gelände benannt und daraus entwickelte sich
die Stadt Leverkusen.
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Carl Duisberg |
* 29.09. 1861 Barmen † 19.03.1935 Leverkusen
Die Lebenslegende sagt, schon als 13jähriger Schüler
sei der Beruf des Chemikers für ihn Lebenstraum gewesen. Der Sohn eines
Bandwirkers muss sich gegen die eigene Familie durchsetzen, denn
schließlich war ein Studium seinerzeit noch eher "unsolide". Er beginnt
bei Bayer, damals noch Anilinfabrik und baut das Leverkusener Werk später
zur legendären Größe auf und aus. Ebenso betreibt er den Zusammenschluss
mit zwei weiteren Chemiefirmen zur IG Farben, dem ersten deutschen
wirklichen Mammut-Konzern.
Die Carl Duisberg Gesellschaft ist heute ein
renommiertes Institut für die Förderung von Studienaufenthalten im
jeweiligen Ausland.
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Peter Hasenclever |
* 1710 Remscheid † 1793
Einer der ersten "Großindustriellen". Er lebte vor
allem als Kaufmann in Spanien, Amerika (z. B. Brasilien) und England und
begründete eine neue Art des globalen Handelns (so, wie er heute
selbstverständlich ist). Sein Wirken beflügelte die Wirtschaft im
gesamten Bergischen Land. Vielleicht war Grundlage seines Erfolges, dass
er vom berühmtesten Bergischen Rechenmeister, dem Remscheider Daniel
Schürmann (1725-1838) unterrichtet wurde |
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Johann Abraham Henckels |
* 1813 Höhscheid † 1870 Solingen
Die Zwillinge (Twins) sind heute das vielleicht
bekannteste Warenzeichen der Solinger Klingenindustrie und werden
außerorts und vor allem im Ausland sogar sehr oft mit Solingen
gleichgesetzt. Das Verdienst des Johann Abraham Henckels war, die
industrielle Fertigung perfektioniert zu haben und unter anderem mit
Dampfmaschinen und internationalen Handelsbeziehungen seiner Branche neue
Impulse zu geben. |
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Albert Bierstadt |
* 7. 1. 1830 Solingen † 19. 2. 1902 New York
In dieser Stadt weiß kaum noch einer um ihn.
Vielleicht, weil er im Alter von zwei Jahren nach Amerika kam, New
Bedford, MA. Als junger Mann zieht es zum Malstudium nach Düsseldorf,
sein Genre wird die Landschaftsmalerei; dort wird ihm an der Akademie
wegen nicht genügender Leistungen die Anerkennung verwehrt. Doch in
Amerika verkaufen sich, dank Legitimation Düsseldorfer Lehrer, die Bilder
gut. Später dann finden sich seine Werke in großen Galerien, im Weißen
Haus und auf teuren Auktionen wieder - mit Millionenerlösen. Er selbst
hat 1895 den Bankrott erklären müssen. Man kann seine Bilder, je nach Auffassung,
schwärmerisch-realistisch oder genial-kitschig nennen. Aber sie zeigen
das Land, so wie es einst gewesen ist. Man darf durchaus sagen,
Bierstadt sei ein in der Welt, allemal in den USA berühmter Mann. Nur
eben in Solingen nicht.
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Lebrecht Steinmüller |
* 1874 Gummersbach
Die Dampfmaschine hat er nicht erfunden - das war
der Engländer James Watt. Doch Dampfkessel, die mehr leisten als andere
sehr wohl - unter anderem das Prinzip des "trockenen Dampfes". Dass
Lokomotiven wie Antriebsaggregate der Industrie und
Wirtschaftsentwicklung intensive Impulse gaben und Deutschland wie auch
andere Nationen Aufschwung brachten, ist auch ein Verdienst des
konstruktiven Praktikers aus dem Oberbergischen. Noch heute hat das
Unternehmen Weltrang. |
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Johann Carl Fuhlrott |
* 1803 Elberfeld † 1877 Elberfeld
Nicht, dass es ohne diesen Mann die Neandertaler nicht
gegeben hätte. Aber mit ziemlicher Sicherheit wären sie erst viel später
durch Vergleiche und Klassifizierungen entdeckt worden. Fuhlrott war
Mitbegründer der Paläoanthropologie, der Lehre von den
menschlichen fossilen Relikten. Aus Knochen Rassen und Stammbäume,
Abstammung und Lebensumstände deuten ist heute normal, war aber zu seiner
Zeit ein Direktangriff gegen Bibel und Kirche. Er fand die berühmten
Knochen des Neanderthalers. |
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Oskar Erbslöh |
* 1879 Elberfeld † 13. 7. 1910 Leichlingen
Bergischer Luftfahrtpionier (Lenk-Luftschiff); beinahe
wäre allen Ernstes Leichlingen Zentrum der Luftfahrtentwicklung geworden,
wäre der Erbauer eines viel versprechenden Luftschiffes nicht tragisch
abgestürzt. In Balken stand einst die erste und später noch größte
Luftschiffhalle, von hier aus wurden viele Pionierflüge über das
Bergische Land unternommen. Bau und Unglück des Erbslöh-Luftschiffs
fanden weltweit ein riesiges Echo.
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Peter Studebaker |
* 16. 10. 1695 Solingen † 1754
Frederick/Colorado (USA) Vielleicht die schönsten aller
amerikanischen Straßenkreuzer stammen, so Schwärmer, von Studebaker. Und
die Studebakers stammen aus Solingen. Um 1700 entschlossen sie sich
nach den USA auszuwandern. Als Mitglied einer Zunft war dies aber nicht
so leicht möglich, denn die wollten das Wissen der Zunftmitglieder nicht
an andere weitergeben. Sie mussten Solingen verlassen und für 5 Jahre in
einer anderen Stadt leben und eine andere Tätigkeit aufnehmen. Sie taten
das in Hagen. Danach ging es 1736 nach Georgetown/USA. Dort wurden sie
Farmer.John Clement Studebaker wurde am 8.2.1799 in Pennsylvania geboren.
Er gründete in Indiana 1852 die Firma "H. & C. Studebaker" und fertigte
Siedlerwagen.
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Werner Tillmanns |
* 1625 Solingen † November 1999 Solingen
Kunstmaler - ein durch und durch Solinger Künstler, verbunden mit dem
Bergischen Land. So wird er in einer informativen Web-Hommage bezeichnet,
die seine Bedeutung für die Solinger moderne Kunstszene hervorhebt. Links
zu seinen Bildern, wo und wie man sie erwerben kann, geben die
Möglichkeit, sich intensiv mit einem kreativen Maler auseinanderzusetzen
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Ilse Hollweg |
23. 2. 1922 Solingen † 9. 2. 1991
Die
Sopran-Sängerin studierte bei Gertrude Forstel und gab 1944 ihr Debut als Blonde
in "Entführung aus dem Serail" von Mozart und sang u. a. die Premiere von
"Titus Feuerfuchs" von Sutermeister. Zusammen mit berühmten Kolleginnen
wie z.B. Dagmar Koller ist sie noch heute mit zahlreichen
operettenhaften Aufnahmen "zu haben". |
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Werner Hollweg |
* 13. 9. 1939 Solingen † 1. 1. 2007 Freiburg
Der Tenor debutierte an der Wiener Kammeroper, sang
u. a. 1962 unter
Karajan und ist rund um den Globus auf allen bedeutenden Bühnen gern
gesehener Gast und bei vielen Auftritten und in vielen Aufnahmen der Star
aus Könnerschaft. Von ihm gibt es etlichen Schallplatten seiner Auftritte
zusammen mit Solinger Chören. Werner Hollweg wollte einst Pianist werden. Bei einem Streit nach der Schule, am Bülowplatz, durchschnitt ihm ein Mitschüler die Sehnen des Arms - aus der Traum! Daraufhin wurde in der Klingenstadt Solingen, speziell am Gymnasium Schwertstraße, das Mitnehmen von Messern in die Schule untersagt, was seinerzeit durch die Presse ging. Gewalt in der Schule - leider kein "modernes" Phänomen. Werner Hollweg lebt heute zurückgegezogen bei Freiburg i.Br. |
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Hermann Meyer |
* 30. 10. 1887 Dorp † 13. 12. 1943 Berlin
(Grab: SG, Grünbaumstraße
Ein eher Stiller, ein Vergessener unter den Solinger Größen. Aber einer,
der prägende Spuren hinterlassen, Maßstabe gesetzt hat. 24 Jahre
Geschäftsführer des Solinger Spar- und Bauvereins und maßgeblich am
Erstarken des Wohnungsbau-Genossenschaftswesens beteiligt. Welche
Bedeutung feste, bezahlbare, "lichte" Wohnungen seinerzeit (20er, 30er
Jahre des vorigen Jahrhunderts) für die Arbeiterfamilien hatten, ist
heute nicht mehr direkt ermessbar. Eine Zahl mag es verdeutlichen: Wer
keine eigene Wohnung oder Haus hatte, zog, den Umständen - und der Not -
gehorchend und folgend im Schnitt alle 2 Jahre um. Arbeiterfamilien waren
"Nomaden in der Stadt. Die Leistung Meyers wurde 1930durch eine Berufung
als Ministerialdirektor im Ministerium für Volkswohlfahrt (heute
vergleichbar einem Sozialministerium). Sein Wirken war weit über Solingen
hinaus bekannt geworden und geachtet. In Solingen (Weegerhof) trägt eine
Straße seinen Namen, doch wohl kaum einem dürfte der Name noch etwas
sagen.
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Friedrich Eugen Engels |
* 4. 1. 1909 Solingen † um 1990 (?) Haan
Tenor, vor allem während des 2. Weltkrieges Teil der pausenlosen
"Soldatenunterhaltung"; für viele freischaffende Künstler der damaligen
Zeit die geeignete Plattform, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Unter
berühmten Dirigenten sang Engels vor allem ernste Musik und ging nach dem
Krieg auf sogenannte Bädertournee, d. h. ein Tingeln über Land. Später
zog er sich in ein von ihm geleitetes Hotel in Haan bei Solingen zurück.
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Jochen Pützenbacher |
* 1939 Solingen
Die Rundfunkkarriere des in Solingen
geborenen, gelernten Friseurs und Maskenbildners begann 1970, als er als
Sprecher beim deutschen Programm von Radio Luxemburg (RTL) engagiert
wurde. 1973 machte ihn der damalige Programmdirektor Frank Elstner zum
Chefsprecher (später Unterhaltungschef). Im RTL-Hörfunk war er in den
1970er und 1980er Jahren der unangefochtene Star unter den Moderatoren.
Jochen Pützenbacher ist eigentlich der "Mister RTL". Nach eigener
Zählung hat er rund 20.000 Sendestunden hinter sich.
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Robert Engels |
* 9.5.1866 Solingen † 24.5.1926 München
Maler, Graphiker, Kunstgewerbler
1886-1889 Studium an der Akademie in Düsseldorf. Tätig seit 1898 in
München, 1910 Lehrer an der Kunstgewerbeschule in München. Mitarbeiter
der "Jugend". Seit 1912 Mitglied des Deutschen Werkbundes. |
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Marco Matias |
* 1975 Solingen Da tut sich vielleicht ein neuer Stern am
Schlagerhimmel auf. Marco Matias Eltern kamen 1970 aus Portugal nach
Solingen. Marco Matias studierte in Köln Romanistik und englische
Philolo-
gie und machte seine ersten Bühnenerfahrungen bereits mit 10 Jahren im
"Circus Banaba", als Jongleur, Artist und Clown. Als Gesangsduo mit
seinem Bruder Jorge trat er mit Pop -Rock und Südamerikanischen Songs
auf. Die erste eigene Band "LUA CHEIA" gründete er mit 16. Erste
Studioerfahrungen sammelte Matia mit seiner nächsten Band "The Basement
Kids".
Das SW-Foto aus
seiner "Kölner Zeit", jetzt sieht ihn das Show-Image als Yul Brinner der
Neuzeit. Viel Glück im Showgeschäft ! Vorläufiger Höhepunkt: 2. Platz im
Duo mit Nicole Süßmilch in der deutschen Vorentscheidung für den
Eurovision Song Contest 05. |
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Johann Vaillant |
* 27.4.1851 Kaiserswerth † 11. 3. 1920 Remscheid
Erfinder geschlossener Heizofen für Badezimmer
"Der Herr badet gerne Lau", hat auf dem Höhepunkt der parteiinternen
Auseinandersetzung einmal Herbert Wehner abfällig über Willy Brandt
gesagt. Allein: der Rest der Menschheit badet gerne temperiert und
verdankt das der Erfindung des in Remscheid ansässigen
Installationshandwerkers, der 1884 einen Ofen erfindet, der mittels Gas
im Durchlauf Wasser zum Baden und Duschen aufheizt, gefahrlos in
Wohnräumen zu betreiben. Den Osterhasen als Markenzeichen lässt er sich
1899 markenrechtlich schützen und der Produktname "Geyser" für solche
Badewasserheizöfen wird zum Inbegriff der gesamten Art solcher Geräte.
Das Werk ist heute noch von Remscheid aus höchst aktiv und erfolgreich. |
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Carl Vorwerk |
* 1847 Barmen † 1907 Barmen Kaum ein Produkt spaltet in Deutschland
Hausfrauen-Meinungen so wie Vorwerk, wenn wieder einmal der freundliche
Staubsaugervertreter an der Haustüre klingelt und drum bittet, seinen
kleinen Kobold zeigen zu dürfen. Dabei ist das Ding, der Staubsauger, ein
Phänomen. Der damalige Chefentwickler der 1883 von Carl zusammen mit
seinem Adolf "Barmer Teppichfabrik", die alsbald als Produzent
hochwertiger Teppiche aufblühte (und bis heute blüht), entwickelte 1929
aus einem Grammophon-Motor den sensationell kleinen und leistungsstarken
Staubsauger. Allein, keiner wollte das Ding kaufen und die Firma stand
vor dem Ruin. In letzter Not versuchte man es mit dem Klinkenputzen und
der Vorführung im Haus. Auf Anhieb ein Riesenerfolg und bis heute Synonym
für erfolgreichen Strukturvertrieb. Wenn also der Kobold nächstens
dreimal klingelt ... lassen Sie ihn herein, er ist Bergischen Ursprungs.
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Horst Tappert |
* 26. 5. 1923 Elberfeld Man glaubt es kaum: Derrick ist die im Ausland
erfolgreichste, weil in die meisten Länder der Welt (104) verkaufte
deutsche Fernsehserie. Host Tappert in dieser Lebensrolle, assistiert vom
ewigen Assistenten Harry (Fritz Wepper) löste seit 1973 bis 1997 genau
281 Fälle in exakt 44 Minuten. Horst Tappert kennt man also auf der
ganzen Welt, er ist Mister Deutschland. Dass er ein Bergischer ist, weiß
kaum einer. Seine Karriere als Schauspieler begann in Sachsen (Köthen),
um 1955 kehrte er für drei Jahre nach Wuppertal auf die Bretter zurück,
die nun für ihn die Welt bedeuteten. Seine Liste erfolgreicher Bühnen-,
Kino- und Fernsehrollen gehört zu den Spitzenplätzen in Deutschland. In
Edgar-Wallace-Filmen setzte er deutliche Akzente.
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Alice Schwarzer |
* 3. 12. 1942 Elberfeld Alice Sophie Schwarzer wird in
Wuppertal-Elberfeld als Tochter einer ledigen Mutter geboren und wächst
bei den Großeltern auf. Alice Schwarzer studiert, wir Journalistin in
Paris, engagiert sich in der Frauenbewegung zunächst in Frankreich und
später in der Bundesrepublik. Mit der Zeit gehört sie zum harten Kern des
"Mouvement de libération des femmes" (MLF). In Zusammenhang mit einem
Interview mit Jean Paul Sartre begegnet Schwarzer erstmals der
Philosophin Simone de Beauvoir, deren Buch "Das andere Geschlecht" als
Grundlagenwerk der Neuen Frauenbewegung gilt. 1977 Mitbegründerin und
Herausgeberin der bundesweit erscheinenden autonomen feministischen
Zeitschrift "Emma", die unter dem Motto "von Frauen für Frauen" steht.
Darin bemüht sich Schwarzer nach eigenen Angaben um eine feministische
Alternative und um "ein Stück anderen, aufklärerischen Journalismus".
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Helga von Sinnen bürgerlicher Name:
Hella Kemper |
* 2. Februar 1959 Gummersbach Die TV-Entertainerin und Komikerin
studierte in Köln Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Germanistik
und Pädagogik. Bekannt wurde sie 1988 durch die
RTL-Fernsehunterhaltungssendung "Alles nichts oder?!", die sie zusammen
mit Hugo Egon Balder moderierte. Dabei stach sie bei jeder Aufzeichnung
mit einem neuen und extravaganten Kostüm hervor, was ebenso zu ihrem
damaligen Markenzeichen wurde wie ihre pausenfüllende Lautmalerei
Tschacka-Tschacka. Sehr erfolgreich war ebenfalls ihr Kabarett-Programm
"Ich bremse auch für Männer", mit dem sie zwei Jahre lang über
Deutschlands Kleinkunst-Bühnen tourte. (nach Wikipedia)
(Foto: SAT.1, presseportal)
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Günter Wand |
* 1912 Elberfeld † 14. 2. 2004 Ulmiz/CH Günter Wand studierte in Köln
und München und sammelte erste Theatererfahrungen in seiner Heimatstadt.
1939 wurde er zum 1. Kapellmeister an die Kölner Oper berufen, 1946 zum
Generalmusikdirektor der Stadt Köln ernannt. In den insgesamt dreieinhalb
Jahrzehnten seines Wirkens in Köln – davon 28 Jahre als
Gürzenichkapellmeister- hat Günter Wand das Musikleben der Domstadt
nachhaltig geprägt. Günter Wand dirigierte die Berliner und die Münchner
Philharmoniker, gab Konzerte in Paris, in der Schweiz, Italien, England,
Spanien und in Skandinavien. 1959 war er der erste deutsche Dirigent, der
zu Konzerten in die damalige Sowjetunion eingeladen wurde. Von 1982 bis
1991 war Günter Wand Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters, dessen
Ehrendirigent er seit 1987 war. Seit 1982 war Günter Wand
Chief-Guest-Conductor des BBC Symphony Orchestra.
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Kurt Schwippert
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* 1903 in Solingen † 1983 Hünerbach/Eifel 1921-23 Ausbildung an
der Kunstgewerbeschule Essen, 1923-24 Studium an der Kunstakademie
Stuttgart, 1924-27 an der Kunstakademie Düsseldorf, 1927 Atelier in
Düsseldorf, Atelier in Kelberg/Eifel 1930, 1939 Atelier in Köln, das im
Krieg zerstört wurde, 1949-68 Lehrtätigkeit an den Werkkunstschulen in
Münster, Wuppertal und Köln, 1961 Ernennung zum Professor.
Kurt Schwippert gehört zu den substanziellen deutschen Künstlers seins
Genres, dessen allgemeines Vergessen so typisch wie ungerecht ist. Er hat
- beispielsweise im Werkbund, aber auch mannigfach zu jeglicher
Gelegenheit - Ansichten, Einsichten, Analysen und Handlungsvorschläge
gesagt und geschrieben, skizziert und erläutert, entworfen und
verbessert, die fundamentale Erkenntnis genannt werden dürfen und weit
über "nur Künstler sein" hinausgehen. Der Mann hatte die Kraft eines
klassischen Denkers - wenn nicht gar eines Philosophen, obwohl er eben
"nur" Skulpturen schuf. Leider ist er eben nur noch "Eingeweihten"
ein Begriff und einer jener vielen Solinger und Bergischen, deren
prophetische Gabe in der Heimat nur am Rande wahrgenommen werden. Das
Museum Baden bietet seinen Werken Raum und bewahrt somit das Angedenken.
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Maria Zanders
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* 9. März 1839 in Hückeswagen † 6. Dezember 1904 Sie war eine
bedeutende Kulturstifterin des Bergischen Landes. Sie war die Tochter des
Tuchfabrikanten-Ehepaars Julius und Charlotte Johanny. Allerdings wurde
sie in einem vornehmen Düsseldorfer Pensionat erzogen. und heiratete 1922
im Alter von 18 Jahren den Papierfabrikanten Carl Richard Zanders aus
Bergisch Gladbach. Nach dem Tod ihres Mannes 1870 wurde für sie ein Haus
errichtet, das heute in Bergisch Gladbach noch existiert. In ihrem
gastfreundlichen Haus verkehrten bedeutende Künstler und Gelehrte, unter
ihnen der Komponist Max Bruch, der Maler Carl Ludwig Fahrbach und die
Grafikerin Alexe Altenkirch. Maria Zanders ist die Begründerin des
Altenberger Dom Vereins. Sie trug damit maßgeblich zum Erhalt des Doms
bei. In einem Aufruf vom 13. November 1893 wandte sie sich an weite Teile
der Bevölkerung des Bergischen Landes, den Dom zu sanieren. Am 20. Juli
1894 gründete sie dann den Verein. (Wikipedia) |
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Daniel Schürmann |
* 11.2.1752 Lüttringhausen † 25. Februar 1838 Remscheid Als Sohn
eines Lehrers wurde Daniel Schürmann am (heute Ronsdorf) geboren.
Bekannt wurde er wegen seiner Rechenbücher. Schon mit 18 Jahren war er
als Lehrer in Hohenhagen (früher Lennep) tätig. Danach unterrichtete er
u.a. im Raum des Oberbergischen. Nach 1785 arbeitete er für 35 Jahre
ausschließlich in Remscheid. Hier verfasst er auch die meisten seiner
Werke: Ein "praktisches Schulbuch zur Rechenkunst und Geometrie", eine
"Algebra" und einen "Entwurf zur Prüfung von Lehrern".
Ganze Schülergenerationen haben nach diesen Standardwerken die Mathematik
erlernt. Doch auch für die Weiterbildung seiner Lehrerkollegen setzte
sich Schürmann ein. Eine von ihm gegründete Lehrergesellschaft
ermöglichte den Kauf von Büchern zum Themenbereich Pädagogik und
aktuellen Zeitschriften. Auch erste Lehrerkonferenzen zum gemeinsamen
Erfahrungsaustausch sind auf Schürmann zurückzuführen. Über den
schulischen Bereich hinaus regte er die Gründung einer Witwenkasse an und
beteiligte sich bei der Umsetzung der Einrichtung.
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Manfred Melzer |
* 28.02.1944 Solingen-Ohligs
Studium in Bonn, Freiburg/Br. und Köln, Priesterweihe in Köln,
verschiedene seelsorgliche Aufgaben, zuletzt Pfarrer in
Waldbröl/Nümbrecht, 1995 Bischofsweihe, Titularbischof von Carinola und
Weihbischof in Köln, Beauftragt für den Pastoralbezirk Mitte,
Bischofsvikar für die Frauenorden
Mitglied u. a. der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche
Dienste der Deutschen Bischofskonferenz, der Kommission für
weltkirchliche Aufgaben der Deutschen Bischofskonferenz
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Bergische Art Von Ludwig Traude |
Nicht weit im Bogen, wo gerade es geht !
Nicht gleich verzagen, wenn ein Wind weht !
Wo ein Wort mag sagen, nicht Schwur noch Eid !
Wo Schwächere zagen — Hilfsbereit !
Offenen Auges — nicht allzu zart
—
Niemand zu Unrecht, niemandes Knecht —
Frei, Gott nur fürchtend: Das ist bergisch Art ! |
Nun wissen Sie, warum sie so sind, wie
sie sind, die Bergischen. |
Erich Jansen |
«
Wenn das Haus brennt,
gibt es die, die in Panik fortlaufen.
Das sind die Ängstlichen.
Und solche, die nichts als gaffen.
Das sind die Verwirrten.
Und die, die sich freuen, weil es so heimelig warm wird.
Das sind die Einfältigen.
Die, die löschen, egal, wie es um die Sache steht.
Das sind die Mutigen.
Und die, die darüber debattieren, wer den Eimer tragen,
das Wasser schöpfen darf, soll, muss, kann.
Ob überhaupt und warum. Und wann und wie und wo.
Das sind die Bergischen.
Wenn es dann niedergebrannt ist, wissen einige, warum,
und andere erklären, warum sie es hätten verhindern können.
Wenn man sie nur gefragt und gebeten hätte.
Das sind die Solinger.
»
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Nicht wahr, liebe Solinger? |
Manchmal meine ich, die
Bergischen wären gar keine ganz echten Deutschen. NIEMALS würde ein
Bergischer sich um die Wolle streiten. Nur immer um das ganze Schaf. Und
wäre er es selbst. |
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