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Post 2 |
Bei allem Übel, das die Post darstellt: sie hat Fans. Und
das hängt mit Drucksachen zusammen, nämlich den Briefmarken. |
Der Norddeutsche Postbezirk war der
Zuständigkeitsbereich der Postverwaltung des Norddeutschen Bundes. Zum
Norddeutschen Bund hatten sich nach dem Krieg 1866 unter der Führung
Preußens 22 deutsche Staaten zusammengeschlossen. Er existierte bis 1871.
Die bedeutendste Leistung der Norddeutschen Bundespost war die Einführung
von einheitlichen Gebühren für Sendungen von Postort zu Postort innerhalb
des Norddeutschen Postgebietes und der Vertragsstaaten. Bei noch nicht
einheitlicher Währung im Postgebiet wurde die preußische Thalerwährung
als Grundlage der Tarife bestimmt.
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Norddeutscher Postbezirk
1 Groschen
WALD
8. November 1870
Die Deutsche Reichspost wurde 1872 gegründet, ein
Jahr nach Entstehen des Deutschen Reichs. |
Briefmarken wurden als erstes in England gedruckt.
JAMES CHALMER, Ein Buchhändler aus Dundee schlug es der britischen
Regierung 1834 vor. 1840, am 6. Mai, wurden die ersten Marken ausgegeben,
die schwarze One Penny und die blaue Two Penny. Die ersten deutschen
Marken waren der Schwarze Einser Bayern (am 1. November 1849) und der
Sachsen-Dreier (29. Juni 1850). |
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Deutsche Reichspost
1/2 Groschen
Sog. Hufeisenstempel
SOLINGEN
1. April 1874
Die Deutsche Reichspost wurde 1872 gegründet, ein
Jahr nach Entstehen des Deutschen Reichs. |
Vor hundert Jahren hatte jeder Unter-Ortsteil sein
eigenes Postamt. Heute ist man froh, dass es noch eins für das gesamte
Bergische Land gibt. Fürwahr, die Post stirbt. Email sei Dank. |
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Deutsches Reich, Germania, 5 Pfennig (Postkarte)
Weyer (Rheinland)
13.10.(19)08
Weyer liegt zwischen
(Solingen-) Wald und Ohligs |
Stempel:
Carl Wilh. Kohl
Solingen Solingen, 19. Juli 1886
Herren
Kamphausen & Plümacher
in Ohligs
Wenn Sie mir die 6 kg nicht in 3 Säcken zu 2 kg senden können, so (..?..)
Sie 2 Sorten à 3 kg, sonst Nachricht, ob nicht darauf rechnen kann, der
Versand will darauf (..?..), wenn die Sorten schön & courant
(=gleichmäßig) sind.
Hochachtungsvoll
C.W. Kohl
Solingen, 19. 7. (18)86 |
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Deutsche Reichspost
5 Pfennig
Sog. Klaucke-Stempel
SOLINGEN
19. Juli 1886
So
ganz klar wird der Text nicht, aber vielleicht liegt es ja eben auch
daran, dass man heute solche Schrift und Ausdrücke kaum noch entziffern
kann. |
Würdevoller als das heutige Logo der Post sieht es
in jedem Fall aus, dieses Telegramm. Und auch würdevoller als jede Email,
die heute an Stelle der Telegramme steht. |
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No 058
Aufgenommen den 21/12
1916
um 10 Uhr
37 Min. vorm.
von ???
durch Selzer
Telegramm aus ravensburg 2
10/9 W. den 21 /
12 um
9 Uhr
- Min.
gaukel weissenburgstrasse 13
allseits grüsse
josefa |
Patente Leute waren sie schon immer, die
Höhscheider. Und so ist es ja kein Wunder, dass man den einen oder
anderen Gedankenblitz auch beim Patentamt in München anmeldet.
Und zu einem Opfer bereit waren nicht nur die Höhscheider, sondern
zwangsweise jeder Postbenutzer: 2 Pfennig Sondersteuer für Berlin mit
jedem Brief. |
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Poststempel:
16. 12. 1946 |
Briefmarkensammler sind ein mindestens ebenso
entusiastisches Völkchen wie Internet-Homepage-Bastler (oder umgekehrt).
Denn egal wie schlecht oder besser die Zeiten sind, die winzigen
Papierfetzen vermögen ebenso den passionierten Sammler zu
entzückende wie animierte Gifs die Spielernaturen unter den Webdesignern.
1946
Und an der Sammel- wie Zeige-Leidenschaft hat sich
bis heute nichts geändert: |
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Briefmarken zu sammeln hat schon kurz nach deren
Einführung eine Faszination ausgelöst. Gut 50 Jahre nach den ersten
Briefmarken bildete sich in Solingen ein Briefmarkensammler-Verein, der
heut zu den größten in ganz Nordrhein-Westfalen zählt.
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In Solingen nur unter Spezialisten - Briefmarken-
und Poststempelsammlern - bekannt, hat dieser Solinger Stempelmacher
tatsächlich Postgeschichte geschrieben. Seine im Inneren verstellbaren
Stempel lösten die sogenannten Hufeisenstempel ab. Klaucke-Stempel der
früheren Zeit sind heute begehrte und hochbezahlte Sammlerstücke.
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Ist das Briefmarkensammeln in Solingen erfunden
worden? Fast eindeutig ja, im großen Stil ist es jedenfalls durch John R.
Boker jun., Industrieller aus dem Staat New York der USA, in Sammler- und
Fachkreisen legendär geworden. 2003 starb er 90jährig und hinterließ eine
der größten Briefmarkensammlungen der Welt. Er entstammte der
Solinger Fabrikantenfamilie Heinrich Böker, die 1837 in Ney York eine
Firma zum Import ihrer Schneidwaren gegründet hatte
(Textquelle: Solinger Morgenpost, 5.6.03) |
Auch 25 Jahre zuvor gab es bereits ein Jubliläum des
Briefmarkensammler-Vereins Solingen. Mit einem Sonderdruck einer
vermutlich aus dem Gründungsjahr stammenden Marke. Damals fuhren noch
"echte Postdampfer" über die Weltmeere.
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Dieser Poststempel gehört zu den ältesten, wenn er nicht sogar eine
Reproduktion des überhaupt ältesten erhaltenen ist.
1863 wurde Solingen Postort
1766 gab es ein kaiserl. Postamt
1889 wurde ein neues Postgebäude an der (heutigen) Kölner Straße
errichtet
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Zum Zöppkesmarkt 1976 gab es - wie zu vielen anderen Anlässen auch -
Sonderstempel und entsprechende Vordrucke. Und so ist, mit gebührender
Verspätung, der Tag der Briefmarkt 1975 mit dem 76er Solinger
Sonderstempel verziert. |
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Ein Sonder-Umschlag des rührigen Vereins für
Philatelie und Postgeschichte Solingen 1903 e.V. zeigt die bunte
Farbenpracht der Fauna-Vögel aus Solingen-Gräfrath. So exotisch kann
Solingen sein. |
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Ob nun beim Schleifer die Post ab geht oder bei der
Posta es mit dem Schleifer zugeht, sei dahingestellt: jedenfalls kommt
Solingen ohne seine Nostalgiemotive wohl nicht aus. |
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Natürlich sind auch Solinger auf Briefmarken
verewigt worden: Walter Scheel, Solinger, Bundespräsident 1974-79
Und hier der Herr noch einmal orgend gestempelt,
logischerweise mit Solingen. |
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Wie arm darf ein Amt sein? Das Finanamt
Solingen-Ost, heute Goerdeler Straße, hatte 1947 noch kein Geld, korrekte
Drucksachen zu ordern. Die Bundesrepublik Deutschland war obendrein noch
nicht gegründet, man lebte in einer Übergangszeit unter britischer
Besatzung. Mit einem so genannten Kopierstift sind die Insignien des
besiegten Dritten Reiches mühsam übertüncht. "Frei durch Ablösung Reich"
bekommt auf diese Art und Weise eine doppelte Bedeutung.
Nur, wer glaubt, irgendwie sei das Finanzamt
Solingen-Ost heute reicher, nun ja, der soll hingehen und schauen.
Vielleicht entdecken Sie ja noch den Karton mit den Briefcouverts in
einer Ecke. Denn das Finanzamt schmeist nichts weg!
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Noch Kaiserreich, gegen Ende des Ersten
Weltkrieges: Poststempel Solingen |
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1923, die Inflation tobt. Ein Brief an die
Betriebskrankenkasse der Firmen vorm Friedr. Bayer AG in Leverkusen
kostete tausende von Mark .... zählen Sie nach. |
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... aber noch ist kein Ende. Neben der "vollgepflasterten"
Vorderseite reicht die Rückseite gerade noch aus, um die weiteren Marken
zu fassen.
Insgesamt 60.000 DM. Na ja, so gesehen ist das
Porto augenblicklich billig. |
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"Heuschrecken", so heißen neuerdings die rein am
Totalitätkapitalismus ausgerichteten "Absahner-Firmen": aufkaufen,
aufbrauchen, auflassen ... den Rest regelt der Steuerzahler aus leeren
öffentlichen Kassen. Doch so schrecklich anonym und methaperhaft
kapitalistisch sind Firmen nicht erst heute. Ganz im Gegenteil, dieser
Name ist ja geradezu die Krone des Wording für ein vollkommen auf
geldorientierten Kommerz ausgelegtes Unternehmen. Solinger Firmen bekamen
eben manch bemerkenswerte Post ins Haus. |
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