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Schloss Burg |
Mit großen Worten soll man vorsichtig umgehen. Dass sich
aber das Schloss hoch über den Wupperklippen heute in dieser trutzigen
Gestalt zeigt, ist eigentlich ein kleines Wunder. Der Visionskraft einiger
heimatbesessener Bürger des Bergischen Landes verdanken wir den
Wiederaufbau einer Ruine. Obwohl einst bedeutendes Machtzentrum, wäre die
Burg beinahe ein Opfer der Zeit geblieben.
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Warum "Schloss Burg" - warum nicht entweder Schloss oder
Burg? Die Erklärung ist sehr einfach: es handelt sich um ein Schloss
inmitten einer Burg - und außerdem heißt die Ortschaft so, so dass es
sich um das Schloss des Ortes Burg handelt, zugleich um eine Burg mit
einem Schloss, gelegen bei Burg, benannt nach dem Schloss. Alles klar?
digitale Bildverfremdung nach einem Tiefdruck-Bild |
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Geradezu als Idyll bietet diese Postkarte aus dem
Jahr 1905 die Szene dem Betrachter samt kleinem Teich vor dem
Fachwerkhaus.
W. & V., L.
Dem bürgerlichen Idealbild einer Burg entspricht Schloss Burg erst seit
dem Wiederaufbau. Im Mittelalter dürfte sie nicht so "fürstlich"
ausgesehen haben. |
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"Knuffig", dicht und kompakt, dem Idealbild einer
Burg nahe zeigt sich hier Schloss Burg auf der Zeichnung - ähnlich der
Wirklichkeit, aber eben doch "typisch Postkarte", nämlich leicht
übertrieben.
Poststempel 24. 11. 1917 |
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Einen jämmerlichen Anblick bot die Burg Ende des
19. Jahrhunderts. Nur ein paar Außenmauern und einige wenige Nebengebäude
waren stehengeblieben, alles andere hatte im Laufe der Zeit als
Materiallager gedient. Selbst das Landgericht in Wuppertal wurde mit
Holzbalken aus der Burgruine gebaut. |
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G. A. Fischer aus Barmen ist der Architekt, der
sich intensiv für den Wiederaufbau einsetze und die Pläne entwarf. Er
hatte bereits eine Vielzahl von Burgen wieder aufgebaut und hielt viel
von Werktreue, d. h. die Rekonstruktion richtet sich nach den
historischen Tatsachen. 1890 begann die Restaurierung, zum Teil waren nur
noch Außenmauern der früheren Burganlage stehengeblieben. |
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Herausgegeben im Auftrag des Schlossbauvereins durch
Verlag Gronenberg, Gummersbach
1990 |
In dieser Skizze des Architekten Fischer kann man
das Prinzip der Burganlage erkennen. Sie verkürzt jedoch die Perspektive
sehr stark, in natura ist das Gelände sehr viel weitläufiger.
Abb. aus oben genanntem Buch. |
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Poststempel 28. Okt. 1900 Die Realität des Bauens kam den Plänen recht nahe,
wenn auch auf diesem Bild, wie ein Experte entschlüsselt, einige der
späteren Bauvorhaben in künstlerischer Gestaltung vorweggenommen wurden.
So dürfe das Glockentürmchen auf dem Bergfried pure Phantasie sein. Sieht
aber hübsch aus. Das Bild zeigt die Sicht aus Südwesten, wie sie auf
vielen Postkarten vorkommt.
Postkarte
Verlag W. Fülle, Barmen
Poststempel 5. Juni 1900
Wie leicht sich übrigens das Auge täuschen lässt, sehen Sie an diesem
Bild, das nichts anderes ist als das Bild oben. Nur ein bisschen
kürmeliger, wie der Solinger sagt.
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Der Burgfried im Wiederaufbau, so wie es der
Künstler sieht. Will sagen: auch hier hat jemand der Realität ins
Handwerk gepfuscht: Siehe Bergfried. Dies ist nun die Sicht aus östlicher
Richtung. |
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Kunstverlagsanstalt Bruno Hansmann, Cassel |
Analytisch betrachtet gab es schon längst vor
Fernsehen und Video Verherrlichung der Gewalt speziell für Kinder. Ob die
Zinnfiguren, mit denen angehende Vaterlandsverteidiger einst militärische
Strategien lernten oder die ungebrochene Faszination, die bei Kindern die
Rittersymbolik, vor allem das Schwert, auslösen - immer geht es nur um
das Heroische, Heldenhafte, die Tapferkeit, den Mut, das Siegen und den
Triumph über das Böse und Schlechte. Niemals - oder äußerst selten - ist
die Rede von leidvollem Sterben bei Höllenqualen, dem Tod mit 20, 25
Jahren, Hunger, Gestank, Dreck, Kälte, Rheuma, Zwist und Neid, Missgunst
und Aggression in der eigenen (Adels-)Familie, die Unterdrückung der
Frauen. Es gab anscheinend nur Helden, alles andere wird ausgeblendet. Ob
Schloss Burg oder Hollywood, die Botschaft bleibt gleich: be an alpha,
auch Du kannst Held sein. |
Doch
dieses Buch ist um Objektivität bemüht und schreibt - für Kinder - auch
über die vielen negativen Seiten des Lebens und der Geschichte, die sich
ereigneten.
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Herausgegeben vom Schloßbauverein Burg an der Wupper,
Solingen
Text Dr. Dirk Soechting (Museumsdirektor)
Illustration Michael Schubert
Frohn Verlag, Essen
Informationen über das Museum und die Burg:
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Batman.
Erfunden im Bergischen. Das hätten Sie jetzt wohl
auch nicht gedacht?! Was dieser Fledermaustyp dank Hollywood kann,
konnten die Bergischen schon lange. Ein zu Unrecht eines Mordes
bezichtigter Ritter galoppierte nach seiner Verurteilung auf Burg
schnurstracks auf eine hohe, steile, selbst für Kletterer kaum zu
bewältigende Klippe zu - und in die Tiefe. Mit dem Ruf "Gott möge dem
Schuldlosen gnädig sein" soll er auf dem Pferde hinabgesaust sein, das
Pferd einige Felsvorsprünge genutzt haben, um nur noch weiter ins
Lotrechte zu fallen. Das Wunder geschah, Tier und Reiter kamen mit
geringen Blessuren davon, ritten durch die Wupper und gegen den Berg
gewandt rief der Ritter, dass an der Stelle seines Sturzes nie mehr etwas
wachsen möge. Was bis heute auch geschah. Ein seit Menschengedenken
unbewachsener Felsen, der Weiße Felsen, ist sichtbarer Beweis, dass diese
Sage sich so zugetragen haben muss. Schauen Sie selbst nach! |
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aus dem Buch "Adels Schloss und Ritter Burg"
Für alle, die momentan über kein flugfähiges Pferd verfügen, empfiehlt
sich, die Passage mit der Sessel-Seilbahn zu bewältigen, die seit über 50
Jahren ihren Vergnügen bereitenden Dienst versieht.
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