Jahr |
Ereignis, Regent |
1068 |
Beginn des Stammbaumes der späteren Grafen von Berg |
um 1130 |
an der Stelle des Schlosses steht ein kleines Kastell; mit einer
Wallburg am anderen Ufer der Wupper ("Knapen") wohl eine Anlage zur
Beherrschung der Talstraße. |
1133 |
Graf Adolf I. von Berg übergibt das auf
einem Berg gelegene Stammschloss des Geschlechts, eine Burg nahe der
Dhünn, einem Zisterzienserkonvent; dieser verlegt sein Kloster später
an die Stelle des heutigen Doms/Klosters Altenberg. Danach wird auf
den Trümmern des ehemaligen Kastells eine neue Burg (eben Schloss
Burg) errichtet; in den Urkunden als Novus mons, novum castrum, novi
montis castrum erwähnt; der viereckige Bergfried war schon damals
markantes Merkmal |
1140-1160 |
Graf Adolf II., erster regierender Graf
von Berg, dessen Mitwirkung an der deutschen Politik verbürgt ist
("Ahnherr") |
1160-1189 |
Graf Engelbert I ist Burgherr |
1160 |
Die Schlosskapelle ist mit Sicherheit vorhanden und wird in einer
Urkunde erwähnt |
um 1190 |
Johanniter errichten eine eigene Kirche innerhalb der Burganlage |
1218 |
Graf Adolf III. leitet den Angriff am
Amiette bei den Kreuzzügen (Grafen von Berg nahmen an etlichen
Kreuzzügen teil); er fiel vor Damakus |
1218-1225 |
Graf Engelbert II., Erzbischof von Köln,
baut das Schloss zur Hofburg um ("prunkende Hofhaltung"); er wurde
durch Friedrich von Isenburg ermordet |
13.+14. Jahrhundert |
Die Grafen von Berg behalten Schloss Burg als Hauptsitz, wenn auch
Düsseldorf sich zur Hauptstadt des Landes entwickelte |
1511 |
Mit dem Tode Wilhelm II. erlischt die
männliche Hauptlinie des Stammes (1475-1511), das
Ravenbergisch-Jülichsche Regentenhaus |
1514 |
Kurz residiert hier Herzog Johann |
1526 |
Prunkhochzeit von Sibylla, Tochter des
Herzogs Johann III. mit Herzog Johann Friedrich
von Sachsen |
1539 |
Die Burg ist Witwensitz; unter anderem für
Maria, Mutter Johann III., aber auch für unverheiratete
Adelige, etwa Maria, Schwester der
Sibylla |
1485 |
Meister Heinrich von Düsseldorf gestaltet den Rittersaal, wie er sich
ähnlich heute darbietet |
um 1528 |
Johann III. von Kleve-Mark ist Herzog
von Berg; etliche Umbauten erfolgen auf der Burg |
1575-1605 |
Erweiterungsbauten; Amtsperioden von Wilhelm
dem Reichen und Johann Wilhelm;
es folgt der Jülich-Klevesche Erbfolgekrieg |
1614 |
Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm besetzt das
Schloss |
1632 |
im Dreißigjährigen Krieg wird die Burg von Schweden eingenommen |
1641 |
Der kaiserliche Oberst Sparr erobert die
Burg; hessische Truppen werden vertrieben |
1648 |
Die inzwischen dort liegenden Kaiserlichen Truppen müssen unter dem
Obersten Heinrich von Plettenberg gemäß
Westfälischen Friedensbeschluss abziehen und zerstören das Schloss;
auch der Bergfried wird abgerissen, nur einige kleine
Wirtschaftsgebäude bleiben noch bewohnbar; damit ist das Schloss in
seiner Bedeutung am Ende und wird aus der Liste der fürstlichen
Residenzschlösser gestrichen |
um 1720 |
Das Schloss - es war Sitz der Kellner und Richter des bergischen
Amtes Bornefeld geblieben (bis 1807) wird in einigen Teilen
repariert, "verschönt"; die Burg ging später in den Besitz des
preußischen Fiskus über |
bis 1847 |
In den Überresten des Schlosses sind einige Handwerks- und
Fabrikbetriebe eingenistet, Deckenfabrik, Roßmühle und Wollspinnerei
werden genannt |
1806 |
Aus direkter, langer Familienlinie der ehemaligen Grafen von Berg
stammt Maximilian Joseph, 1809 König der
Bayern |
1849 |
Der preußische Staat lässt verwendbares Holzwerk in der Burg
abreißen, das zum Bau des Landgerichts in Elberfeld verwendet wird |
1850 |
Schloss Burg ist nur noch ein Trümmerhaufen |
1887 |
Kommerzienrat Julius Schumacher aus
Wermelskirchen regt einen Verein zum Wiederaufbau des Schlosses an |
1890 |
Wiederaufbauarbeiten beginnen; S. A. Fischer
ist ein sachkundiger Architekt, der sich mit rheinischen
Festungsbauten auskennt und die mittelalterliche Realität mit dem
damals romantischen Bürgersinn zu neuen Plänen verwob;
es sind etliche Personen, die sich aktiv und finanziell für den
Aufbau einsetzen, unter anderem Herr Königs,
Königlicher Landrat im Kreise Lennep, Geheime Kommerzienräte Hermann
und Fritz Hardt aus Lennep, Geheimer
Kommerzienrat Friedrichs aus Remscheid,
Geheime Kommerzienräte Bernhard und
Hasenclever aus Ehringhausen,
Kommerzienrat M. A. Molineus und Adolf
Werth aus Barmen; der Wiederaufbau fand
in Abstimmung mit den Ämtern des Staates statt. |
1892 |
Der Kapellenneubau wird eingeweiht, in den Folgejahren etliche andere
Teilstücke der Burg; die Rekonstruktion erfolgte nach einer Zeichnung
aus dem Jahre 1715; neben privaten flossen Zuschüsse / öffentliche
Gelder in den Wiederaufbau |
1899 |
Durch Wiederaufbau von Toren und Mauern erhält das Schloss
(Innenteil) seinen Burg-Charakter zurück; in diesem Jahr besucht der
Kaiser Wilhelm II. (nach Besichtigung
der Kaiser-Wilhelm-Brücke, Müngstener Brücke) das Schloss - es ist
ein Stammsitz seiner Ahnen ! |
1905 |
Unter Leitung des Architekten Blaue
werden maßgebliche weitere Gebäudeteile des gesamten Burg-Komplexes
hinzugefügt; bis zum Jahr 1910 werden 1.204.500 Mark in den
Wiederaufbau gesteckt - eine ernorme Summe; dies wäre nach heutigen
Verhältnissen fast undenkbar. |
1911 |
Innerhalb der Burg wird eine Jugendherberge eingerichtet, mit 16
Feldbetten und 24 Hängematten. |
1912 |
Die äußeren Umfassungsmauern werden gebaut, der Burgbezirk ist damit
umfriedet; jährlich kommen weit über 100.000 Besucher in die Burg |
1920 |
Ein Feuer zerstört erhebliche Teile des Schlosses; das Bergische
Landesmuseum brennt vollständig aus und verliert wertvolle Exponate;
es setzt eine Welle der Hilfsbereitschaft ein, um durch Geld- und
Sachspenden den mühevollen Wiederaufbau nicht zu gefährden |
1927 |
Nachdem neue Museumsräume eingebettet worden sind, ist der
Wiederaufbau praktisch beendet und die Anlage als touristische
Attraktivität weithin bekannt; etliche hunderttausend Besucher
belohnen die Mühen des Wiederaufbaus |
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Zeichnung aus dem Jahre 1715 von Prof. E. Phil. Ploennies im Auftrag
des Kurfürsten Johan Wilhelm für eine Landesaufnahme der
niederrheinischen Herzogtümer
Lageplan Schloss Burg und Burg an der Wupper um 1925
Kunstverlag Siegfried Bäcker, Cassel [digital
bearbeitet]
Poststempel 29. Okt. 1913
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