show 68

Mit der "show 68" begann eine Reihe von Talentveranstaltungen, die manche Karriere begründet haben.
Das Wichtigste aber - damals und im Rückblick - ist, diese Veranstaltungen und das ganze Drum und Dran haben wirklich SPASS gemacht. Es ging noch um Musik. Und es ging fair zu. Gleichwohl: ein Hauch von (musikalisch) großer weiter Welt lag vor allem durch die Lokalmatadoren "The Lonestars" und "in der Stadt.

 

The Lonestars

Sie sind ihre eigene Revival-Band. Tausende strömen heute zu ihren Konzerten, um sich an die eigene Jugend zu erinnern.

Ja, ja, die 68er !!! Flower-Power bis ins hohe Alter.

Und so adrett, mit Krawatte, sahen damals alle Youngsters aus. Schwiegermütter konnten sich stets den propersten aussuchen.

 

 

 


 

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Leute, damals ging es noch um Musik, nicht um Show. Die Lonestars bei einem Auftritt am 7. Dezember 1968 im Konzertsaal.

Jeder Sänger nur 1 Mikrofon, jedes Instrument höchstens 1 Verstärker. So etwas war in einer Viertelstunde aufgebaut und es klang richtig gut. Weil man noch Musik machen konnte und Töne an Stelle von (heutigem) Krach (was, großes Kompliment, immer noch für die Lonestars gilt).

 

 

ST 9. 12. 68
Text: alo, Alois Weber

 

Die show 68 war eindeutig DER Durchbruch zu einer ganzen Reihe später folgender ähnlicher Talent-, Musik-, Show-Veranstaltungen und zweifellos Startrampe für manche Band und viele Solo-Karrieren. In der Stadt herrschte Aufbruchstimmung. Die durch die ruhige Art von Tanzlehrer Waluga geprägten "Jugend tanzt"-Veranstaltungen erhielten einen frischen Touch, Rudi-Schurike-Musik der Schnulzenjahre war endgültig Vergangenheit, die Beatles- und Stone-Ära hatte auch im Solinger Musikalltag längst Einzug gehalten.

 

 

 

Zu erkennen links mit blondem Haar Dorothea Rood, Sängerin, ganz rechts Klaus Bing und neben Walter Rex (unten, mit Brille) Hajo Möller, beide Mit-Organisatoren.

Die heutigen Yuppies müssen sich nichts einbilden: auch wir trugen damals mit 20 Anzüge und Krawatte !!! (grausam !)

 

 

 

Für mich auch der Start zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, die mir viel Spaß gemacht haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der "Vater" des Ganzen: Walter Rex, Stadtjugendpfleger
 

 

1964: Gründung des Kabaretts "Die Scheltbürger"
1964: erste Conférence einer "Jugend tanzt"-Veranstaltung, damals noch zusammen mit Tanzlehrer Waluga
1965: Leitung der Jugend-tanzt-Veranstaltungserie
1967: Chance 67, ein erster Talentwettbewerb in Solingen; Gesamtorganisation der Veranstaltung und Moderation
1968: Erfindung und Entwicklung der show-Idee und des gesamten Veranstaltungskonzeptes mit allen Details. Verwirklichung mit Hilfe uneingeschränkter Unterstützung des Stadtjugendpflegers Walter Rex und publizistischer Unterstützung durch den Redakteur Alois Weber, Solinger Tageblatt und den Verleger, Bernhard Boll jr.
1970: Fortsetzung der Shows und Einführung des eingebetteten Beat- und Rockfestivals; Höhepunkt: 34 Rockbands in zwei Tagen durch die Vorentscheidung scheuchen zu müssen; maximale Spielzeit 10 Minuten, Auf- und Abbau 20 Minuten. Und es hat geklappt. Heute völlig undenkbar.
1974: Moderation vieler Veranstaltungen im Rahmen der 600-Jahr-Feier; unter anderem (auch in den anderen Jahren) Moderation bei den "Solinger Wandertagen" (Veranstalter Solinger Tageblatt)