show 79

Intern nannten wir sie "Großstadtshow". Denn Solingen hatte Jubiläum. 75 schon hatten die Stadtteile es miteinander ausgehalten, ohne in kriegerische Auseinandersetzungen auszubrechen. Da war es Zeit, dass diese Wettkampf auf der Bühne stattfand.

 

Die "Ansager". Links Jochen Marsch, ein ehemaliger Arbeitskollege, Schriftsetzer - und ich. Mit vollem Haar. Und Fliege. Und schlank. Offensichtlich ein Mann in besten Jahren.

 

In der Kategorie 12 bis 14 Jahre konnten die hoffnungsfrohen Kids ein Liedchen trällern. Und taten dies mal ohne, meist aber mit viel Talent. So eine Art Karaoke für Mutige.

 

 

Alles, was sich nach amerikanischem Song anhörte, Marke Protest, wurde gern gehört und schlecht bewertet.

 

 

Wolfgang Trier schaut skeptisch zu, wie ein hoffnungsvolles Talent die schöne neue teure Orgel bemüht. Sieht so aus, als wolle er ein paar Takte weiter eingreifen ...

 

 

Verrenkungen galten als bühnenreif, wenn sie nicht mit Pfiffen quittiert wurden. Das Publikum konnte ja so gemein, aber auch so fair und solidarisch sein. Was es übrigens meistens war.

 

 

Lauten Rock kann man übrigens auch mit wenigen Instrumenten machen. Jedenfalls, was man damals als laut bezeichnete. Heute würde es wahrscheinlich in die Kategorie Entspannungsmusik fallen.

 

 

 

Solingen am Broadway oder Glamour of the Klingenstadt. Die Mädels von den Tanztruppen schmissen ihre karnevalstrainierten Beine munter in die Luft und hüpften bemüht im Takt. Was aber, in Ermanglung direkter Vergleiche zu anderen Weltstädten, überaus gut ankam.