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Nichts macht das Leben so harmonisch wie ein richtiger Streit. Das war, ist und bleibt die Devise des Bergischen, hat er doch gelernt, mit Kraft das Eisen zu schmieden, solange, bis es jemanden zu heiß wird ...
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Illustration und Artikel in der Online-Ausgabe des Solinger Tageblatts
vom 15.11.05 |
Das mit dem Brückenschlag ist nicht so weit her. Denn Solingen und Remscheid, nein es passt wirklich nicht zusammen, so sehr die Vernunft dafür spricht und Generationen von Menschen sich bemühen, endlich fertig zu bringen, was längst hätte geschehen sollen. Doch wie es der Teufel will: ein jedes Mal ein neues Desaster, wenn es um Zusammenarbeit geht. Gerade die CDU, die sich in dieser Republik für Wirtschaft zuständig hält, schafft es nicht, die wirtschaftliche Logik und Vernunft an erste Stelle zu setzen. Im Gegenteil, sie verbreitert die Kluft zwischen Solingen und Remscheid immer mehr. Was mehr als ein Trauerspiel ist, denn so kräftig und blühend einst Menschen und Handwerk waren, so schwächlich und ermattet zeigen sich nun die Kommunalpolitiker. Es ist zum Kotzen.
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Der Siegerkranz steht für ein Jubiläum. Damals wurde die VHS in Solingen 75 Jahre also, ist also 1912 gegründet worden. Von vielen wird sie - auch heute noch, oder heute wieder - als so eine Art "Klötzchen-Akademie" angesehen. Womit gesagt sein soll, sie wäre so eine Mischung aus Kindergarten und letzte Rettung. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Bedeutung eines Instituts, bei dem man sich nach Lust und Laune "privat" wie beruflich weiterbilden kann, kann in Zeiten der Schwarm-Intelligenz, der Brainware, des human asset managements, der smart intelligence oder auch der Due Diligence, des Knowledge-Transfers und des know-how-Vorsprungs (übrigens, falls Sie die Begriffe nicht kennen, gehen Sie bitte zur Volkshochschule) nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das deutsche System, zur Schule zu gehen, zu lernen oder zu studieren, einen Abschluss zu machen und dann als "fertig" angesehen zu werden ist ohnehin ein Fall für die Mottenkiste. Life-long-learning ist eine fast schon überholte Vokabel, learning-on-demand wird zur entscheidenden Strategie, einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten und zu verteidigen. Die VHS als potentielle Plattform gerät leider immer mehr in Vergessenheit. Na ja, vielleicht, weil sie nicht privatwirtschaftlich agieren darf.
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Damals im Jahr 1988 waren so bekannte Männer wie Wolfgang Pfalzgraf (nie ohne Fliege) als Leiter und Dr. Elmar Wienhöfer an der Spitze der Institution. Was erklärt, obwohl der PC längst üblich, gängig und normal war, sich EDV nur in extrem rudimentären Ansätzen im Programm findet. Könnte es sein, dass da die Schöngeister etwas verpasst haben? Und für alle Esoterik-Neuentdecker: Tai-Chi gab's damals standardmäßig im Programm. "Auf den Spure der Aura" und Kirlianfotografie auch. Zufall? |
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Viel Gutes kommt aus Solingen. Im wörtlichen Sinne: auch so manche Hilfsmaßnahme irgendwo in der Welt hat hier ihren Ursprung. Als Weihnachten 2004 eine Tsunami-Katastrophe rund 30.000 Menschen auf Sri Lanka den Tod brachte, konnte die Ceylon-Direkthilfe konkret und schnell helfen. Nach 12 Monaten konnte sie eine positive Bilanz ziehen.
Ein Bericht aus dem Jahre 1984 zeigt, dass spontane Hilfe schon immer zur Strategie des Vereins gehörte:
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Exakt 30 Jahre liegen zwischen dem Bild links und rechts. Werner Deichmann, musste zwar Haare lassen, blieb sich aber ansonsten selbst treu: vermeide bloß keine politische Auseinandersetzung, wenn sie von Nutzen erscheint. Und so kann er, dessen Freude es geblieben ist, seinen Genossen in und nach seiner Art "Feuer unter dem Hintern zu machen", das Mausen, sprich politisieren nicht lassen. Freilich könnte er auch noch einmal sein eigenes Wahlprogramm von 1975 hervorholen, weil man meint, es sei noch so aktuell wie eh und je - von einigen kleineren begrifflichen Änderungen abgesehen. Übrigens scheint seine damalige Genossin, OB Elisabeth Roock, geahnt zu haben, dass es mit der SPD nur aufwärts geht, wenn sie sich von Grün tragen lässt .... ;-) |
Wahlkampfplakat 1975
zur Goldhochzeit 2005 Dagegen die SPD Solingen von heute: sie sieht ein, dass es in diesem Lande nur noch arme Hunde gibt (woran sie, nach fast 7 Jahren Schröder vielleicht gar nicht mal unbeteiligt ist) und macht Ihren Kötern, sorry, Mitgliedern noch nicht mal Mut, sondern lässt sie so traurig aus der Mütze gucken, dass es einem ganz elend dabei werden mag. Jedenfalls hockt SPD-Pfiffi ganz brav auf dem Europa-Teppich. Wenigstens das.
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Harry Potter, David Copperfield - alles Nieten, Luschen, Anfänger gegen das, was in Solingen völlig normal ist. Roller fahren, auch ohne Rollerfahrer die gern rollerfahren, UND!!!!!: Eier laufen. Ja, nicht aus oder ein, sonder einfach nur so !!! Eier. Laufen. Was auch sonst ??? Die Rhein-Ische von der Post, die in Solingen
Solinger Moor-Gen Post heisst, schreibt zwar viel, aber wenig richtig
.... Manchmal. |
Wie heißt auf japanisch "vergess die Rechtschreibereform"? - KotZen
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Lange gibt es ihn ja nicht mehr, den Solinger Hauptbahnhof. Um so dankbarer wollen wir seiner gedenken, schaffte er uns doch Verbindungen in die weite, weite Welt. Von hier aus bis nach Istanbul, den legendären Brückenkopf nach Asien: weniger als 4 Tage ! Das hätte Goethe noch erleben müssen! www.bahn.de,
Fahrplanauskunft
2 Reisetage im Detail. |
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Auch in den hohen Norden: gerade mal 1 Tag ! |
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Das wird Dir später keiner jemals glauben: von Solingen nach Vladivostok geht es selbst abends im 10-Minuten-Takt. Fahrzeit: unter 200 Stunden !
Das einzige, was einem Sorge machen muss, ist die knappe Umsteigezeit in Ulan-Ude (Ulan-Bator). Aber wahrscheinlich hat der Anschluss sowieso 14 Stunden Verspätung. |
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Nein, Solingen ist wahrlich kein Provinznest, denn selbst nach Peking kommt von von hier aus mit nur vier mal Umsteigen.
Nun gut, 7 Tage Zugfahrt ohne Umsteigen und Pause sind nicht jedermanns Sache. Aber soooooo oft fährt der Solinger ja auch nicht nach Peking .... |
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Genau so viel Züge wie von Solingen nach Peking muss man auch benutzen, wenn man in die sächsische Partnerstadt Aue will. Kommt vielleicht auch daher, dass der Solinger dem Chinesen mental näher verwandt ist als dem Sachsen ... |
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Auf Abenteuer gespannt sein darf man auch, wenn man in die französische Geschwistergemeinde, Chalon-sur-Saone mit dem Zug reist. Entweder man durchquert Paris zu Fuß (samt Gepäck, versteht sich), oder schleicht 4 Stunden über französische Nebenstrecken mit Kleinbahnhöfen. |
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