Persönlicher Kommentar:
Es hat noch nie einen Politiker in Deutschland
gegeben, dessen Tod von den Bürgern in diesem Maße bedauert wurde, wie
der des Johannes Rau. Vergleichbar allenfalls mit der Legende Willy
Brandts, die er schon zu Lebzeiten war. Aber Brand und Rau trennen
– bei allem, bei sehr viel Verbindendem
– doch zwei Fakten oder Effekte wesentlich:
Brandt war ein Gestalter mit klaren politischen, durchaus ideologischen
Zielen, Rau war ein Anwalt und Berater, Beschützer, Bewahrer und "Macher"
für die Belange von Bürgern. Brandt ging es um das Land, das Formale, Rau
setzte pragmatisches Christentum an erste Stelle und suchte die
Strukturen daran auszurichten. Und dennoch: beide, und so manche andere,
waren eben von jenem Schlage, den man heute so vermisst. Gehörten zu
einer Generation, die bereit waren, sich für andere einzusetzen und nicht
der Sache, sondern den Menschen zu dienen. Rau war einer der jüngsten,
der letzten der "Alten Garde", die die Bundesrepublik in ihren
Aufbaujahren geprägt haben - und Rau war derjenige, der dieses Stück
"altes Bundesdeutschland" ohne jede ideologische und peinliche Verdrehung
mit dem seit 1990 hinzugekommenen Ex-DDR-Teil zu verbinden wusste.
Johannes Rau war ein bekennend moralischer Mensch, ein Mann, der
menschliche Grundsätze als die höchste Form der Kultur predigen konnte,
ohne als weltfremd abgestempelt zu werden. Er war eine moralische
Instanz. Ein Mensch, dem viele, alle vertraut haben. Weil er
wahrscheinlich nie jemanden enttäuscht hat. Denn sein "Trick" war: er hat
nie etwas versprochen, er hat "ganz einfach" den Mensch Mut gemacht,
Hoffnung gegeben, Trost gespendet, Wege aufgezeigt, ihre Fähigkeiten in
Erinnerungen gerufen, sie wieder an sich selbst glauben lassen. Mehr,
noch mehr, kann man auf dieser Welt nicht tun. Johannes Rau hat bewiesen,
dass Aufrichtigkeit und "Macht" im Sinne von Staatsamt kein Widerspruch,
sondern Bedingung sind.
Zufall, Schicksal, Symbolik: der letzte
öffentliche Auftritt von Johannes Rau fand in Solingen statt. Hier
nahm er im November 2005 den deutsch-türkischen Freundschaftspreis
entgegen. So gesehen: ausgerechnet für den Moment, an dem auch Johannes
Rau in Versuchung war zu resignieren, und in dem er beschloss, es nicht
zu tun, schließt symbolisch den Kreis seines Lebens: für seine
Versöhnungsarbeit, für sein unablässiges, menschlich überzeugendes
Bemühen, über alle Schmerzen und alles Unrecht hinweg um Versöhnung und
Neubeginn aufzurufen, zu kämpfen, einzustehen, für diese ur-christliche,
poly-religiöse Aufgabe bekommt er den letzten empfangenen öffentlichen
Preis seines an Ehrungen nicht armen Lebens.
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Auf dem im Internet zugänglichen Kondolenzbuch
des "Treff nach 9", einer Gemeinschaftsproduktion der Lokalradios, zu
der auch die "Bergischen Sender" der jeweiligen Städte und Kreise
gehören. Die Auswahl erfolgte rein zufällig, eine zufällige Sequenz.
Die Namen der Absender wurden entfernt und die Beiträge um
Wiederholungen gekürzt. Ansonsten absolut Original, außer einigen
Schreibfehler-Verbesserungen. Die Kondolenz richtet sich unmittelbar an
seine Gattin, Christina Rau und seine drei Kinder.
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Politik war für Johannes Rau auch immer ein großes
Stück Menschlichkeit. Seine politische Arbeit kann man nicht hoch
genug würdigen. Deutschland hat einen großen Staatsmann verloren dem
ich gerne ein positives Andenken bewahren werde
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Er war ein großartiger Mann, ich habe ihn geachtet
und geehrt. Es stimmt mich einfach sehr traurig, dass er gehen
musste.
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Der Frau und den Kindern mein Mitgefühl und eine
stille Umarmung.
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Der Tod von Johannes Rau macht mich sehr traurig.
Als Kind habe ich ihn schon sehr gemocht - einfach als Menschen, ganz
unabhängig von seinem politischen Handeln, denn von Politik hatte ich
damals ja keine Ahnung.
Mein Mitgefühl gilt euch, Anna, Philip und Laura (ihr seid in meinem
Alter) und natürlich auch Ihnen, liebe Frau Rau.
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Liebe Familie Rau, mit Ihnen bin ich sehr traurig,
dass Sie ihren Mittelpunkt verloren haben. Ihr Mann, Ihr Vater war
für mich immer ein Beispiel für einen von seinem Glauben geprägten
Menschen. Möge Gott ihm seinen Einsatz für die Menschen reich
belohnen.
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Mein Berufsleben im Bergbau war nahezu permanent von
der Sorge um die eigene Existenz begleitet. In Johannes Rau hatte der
Bergbau einen steten Freund, voll Verständnis für die Menschen. Gern
hätte ich Ihnen noch eine lange Zeit, frei für die Familie gewünscht.
Mag es Ihnen ein Trost sein, dass er seinen christlichen Weg bis zum
Ziel vollendet hat.
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Ein wirklich guter Mensch ist von uns gegangen.
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Mit Johannes Rau verliert Deutschland einen der
menschlichsten Politiker, NRW einen der besten Ministerpräsidenten,
die es je in Deutschland gab, Wuppertal einen der größten und besten
Bürger seiner Stadt und ich ein Vorbild, von dem es kein zweites
gibt. Möge Gott sich seiner annehmen und wir in Deutschland ihn nie
vergessen.
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Johannes Rau wir danken dir für alles was du für
Deutschland, NRW und Wuppertal getan hast Gott beschütze auch die
Hinterbliebenen Danke Johannes Rau.
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Es ist ein Mensch von uns gegangen, es war ein
großer. Für mich einer der wenigen Politiker, denen ich vertraute,
einer der sehr wenigen, die mir als Vorbild dienten. Ich danke ihm
dafür und danke auch seiner Frau, ohne die wahrscheinlich vieles
nicht möglich gewesen wäre. Ihr und seinen Kindern spreche ich mein
tiefes Mitgefühl aus.
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niemals gehen wir ganz aus dieser welt, in unseren
herzen leben sie alle weiter.
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Johannes Rau war einer der bedeutendsten Politiker
unseres Landes und wird eine tiefgründige Lücke in unseren Herzen
lassen.
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Johannes Rau war für mich der wichtigste und der
netteste Mensch Deutschlands. Er hat für diese Land viel erreicht und
dafür bin ich ihm dankbar.
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Johannes Rau ist von uns gegangen,
aber nicht aus unseren Herzen.
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In wunderbarer Erinnerung an einen hervorragenden
Landesvater und einem der besten Bundespräsidenten. Meine aufrichtige
Anteilnahme seiner Familie und seinen Freunden.
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Johannes Rau war einer der wenigen ehrlichen und
gewissenhaften Politiker unseres Landes. Er war sympathisch,
"volksnah" und immerzu aufgeschlossen. Meiner Meinung nach der
korrekteste Politiker überhaupt! Er hat sich nicht nur für NRW stark
gemacht, sondern stets versucht, die allgemeinen Interessen zu
vertreten und war dabei auch noch sehr genügsam und im Gegensatz zu
manchen anderen überkandidelten Politikern "anspruchslos". Wir werden
Ihn in sehr guter Erinnerung behalten.
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Ein Mann, der was Bewegt hat. Mich hat er erreicht.
Es gab nicht viele Menschen wie ihn. Es möge ihn dort besser gehn,wo
er jetzt ist. Er bleibt immer in meiner Erinnerung.
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Unsere Familie hat ihn vor allem wegen seiner
Ehrlichkeit und Gradlinigkeit geschätzt. Er war Mann, der nie sich
selbst untreu geworden und seine Ziele zielstrebig verfolgte.
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Mit Johannes Rau verliert die Welt einen Freund der
Menschen, der Politik nicht um des Ruhmes oder der Prestige willen
betrieb, sondern weil er für die Gemeinschaft aller eintreten wollte.
Nehmen wir von diesem Gedanken ein wenig in jedem von uns auf, so
lebt Johannes Rau in uns weiter.
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Wuppertal hat den bekanntesten Sohn der Stadt
verloren und wir sind unendlich traurig. Wir haben ihn in Wuppertal
zuletzt beim Spiel gegen Bayern München gesehen. Er war ein
Wuppertaler und WSVer durch und durch.
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Hey Johannes, kannst du uns grad seh'n
wir vergessen dich nicht
wir werden überall von dir erzähln
damit dein Name ewig weiterlebt.(DTH)
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Ein großer Staatsmann, der nicht nur die Geschichte
Nordrhein-Westfalens, sondern der gesamten Bundesrepublik geprägt
hat. Das Rückrat und die Gradlinigkeit von Johannes Rau wünschten wir
uns auch bei anderen Politikern... In stillem Gedenken nehmen wir
Abschied!
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Meine aufrichtige Anteilnahme möchte auch ich denen
ausdrücken, die in der glücklichen Lage waren, mit und neben einem
Mann gelebt zu haben, der für mich seit meiner frühen Kindheit eines
verkörperte: GELEBTE DEMOKRATIE und Menschlichkeit!
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warum sind nicht alle politiker so aufrichtig und
ehrlich miteinander--menschlich auch andern gegenüber wie unser
landesvater es war--wir danken Unserm Johannes-im gedenken an seine
Taten für unser Land--Danke
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Ich wünschte, alle Menschen wären so aufrichtig und
mitdenkend, wie Johannes es war.
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Ich trauer um einen der letzten wirklichen Politiker
des Landes, die sich um die Bedürfnisse der Bürger Gedanken gemacht
hat.
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Mit ihm ist wieder ein Stück "ehrlicher" Politik
gestorben.
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Ich bin bestürzt. Wir haben einen Menschen verloren,
der bereit war uns zu zeigen, dass Politik nicht unmenschlich sein
muss. Er ist auf die Menschen zugegangen und hat ihnen zugehört, hat
sie getröstet, hat ihnen Kompromisse aufgezeigt und war stets bereit
mit seinem Humor dem ganzen politischen Prozess auch noch eine
leichte und schmunzelnde Seite abzugewinnen. Ein einzigartiger
menschlicher Politiker. Mich hat er durch die wichtigsten Jahre
meines Lebens begleitet und es fällt mir schwer zu verstehen, dass er
nun nicht mehr unter uns ist. Johannes Rau, du warst nicht nur der
Bruder, der mir immer fehlte, du warst für mich der Wegbereiter. Ich
spreche alle Angehörigen meine allertiefste Anteilnahme aus.
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Auf Wiedersehen lieber Herr Rau! Vielleicht sieht
man sich im Himmel wieder!
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Offennheit, Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit - für diese
Eigenschaften steht für mich der Name Johannes Rau! Mit meinen nun 37
Jahren ist er der Politiker gewesen, den ich am meisten bewundert
habe! Ich werde IHN immer in guter Erinnerung behalten und hoffe,
dass die heutige Politik sich eine ganz dicke Scheibe von seinem
politischen Geschick abschauen werden.
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.Von Jugend an hat mich ihr Mann und Vater sehr
beeindruckt. Er war ein Vorbild für die Menschheit, seinen Platz kann
keiner füllen.
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In meinen Augen war Johannes Rau einfach nur
fabelhaft! Denn er hat immer geholfen, wenn Not am Mann war und war
immer Hilfsbereit!
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Gott schließt keine Tür,
ohne eine andere aufzumachen.
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Johannes Rau war für mich von Jugend an ein großes
Vorbild.
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Zu der Zeit, als mein politisches Interesse
erwachte, wurde er gerade zum Ministerpräsidenten unseres Landes
gewählt.
Später wurde er zu unserem Landesvater. Ich danke ihm für alles, was
ich durch sein Vorbild geworden bin und noch werde.
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Aber lassen Sie sich nicht unterkriegen, der
Verstorbene würde es bestimmt nicht wollen, dass Sie in ewiger Trauer
leben würden.
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Danke, Johannes....mach et joot
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Sie sollten nicht weinen, dass das Leben mit ihm
vorbei ist, sondern danken, dass sie das Leben mit ihm leben durften
und in Dankbarkeit die Erinnerungen an ihn behalten!
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Es ist nicht schwierig, freundlich zu sein,
wenn das Leben wie eine Melodie dahinplätschert.
Aber wertvoll ist der Mann, der auch lächeln kann,
wenn alles aus dem Ruder läuft.
Denn das Herz wird geprüft durch Schwierigkeiten,
und die kommen immer mit den Jahren.
Und das Lächeln ist alles Lob der Erde wert,
das auch durch Tränen hindurch leuchtet.
Wir werden ihn nie vergessen und trauern mit Ihnen.
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Für mich war Johannes Rau immer das Sinnbild des
guten Deutschen. Sein Tod stimmt mich traurig.
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Mit ihm ist ein Teil Deutschlands und des Bergischen
Landes gestorben.
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Aus dem im Internet veröffentlichten Sendeprotokoll von
"westpol", einer WDR-Sendung vom 15. 1. 2006, Raus 75. Geburtstag, den er
schon, von Krankheit geschwächt, zu Hause verbringen musste. Autorin:
Beate Becker
O-Ton Wolfgang Clement, SPD Ministerpräsident
1998-2002:
"...es gibt ja niemanden, der dieses Land so geprägt hat wie er, 20 Jahre
lang Ministerpräsident dieses Landes, mit seiner Politik, mit den
Akzenten, die er gesetzt hat, in der Wissenschafts-, in der
Hochschulpolitik..."
O-Ton Bärbel Höhn, Umweltministerin 1995-2005:
"...ich muss sagen, er war von den 3 Ministerpräsidenten, die ich hatte,
das glaub ich, das wird auch Herrn Steinbrück und Herrn Clement nicht
stören, war es der netteste..."
O-Ton Anke Brunn, Wissenschaftsministerin 1985-1998:
"Er ist er ein Mensch, der ist ja geradezu arbeitswütig und an vielen
Stellen gleichzeitig präsent, aber auch irgendwo sehr empfindsam."
O-Ton Burkhard Hirsch, FDP Innenminister 1975-1980:
"Er liebt Menschen. Er hat ein unglaubliches Personengedächtnis und er
ist glaube ich der einzige Ministerpräsident, der mal mit der Straßenbahn
durch das ganze Ruhrgebiet gefahren ist, um mit Menschen
zusammenzukommen..."
O-Ton Friedhelm Fahrtmann, SPD Arbeitsminister 1975-1985:
"Ich habe immer wieder erlebt, dass Bürger fasziniert waren und
beeindruckt waren davon, dass er sie ansprach auf irgendwelche
Kleinigkeiten, auf irgendeine persönliche familiäre Angelegenheit, die er
in Erinnerung behalten hatte, und wodurch er immer das Gefühl
vermittelte, unmittelbar im persönlichen Verhältnis zu stehen."
O-Ton Wolfgang Clement, SPD, Ministerpräsident 1998-2002:
"Er hat alle Daten im Kopf der Kinder, er weiß alles über die Kinder,
nicht nur über meine Kinder, sondern über unendlich viele Personen.
Niemand hat eine solche Offenheit und solche einen Blick für andere."
O-Ton Anke Brunn, SPD, Wissenschaftsministerin 1985-1998:
"Natürlich war er machtbewusst und er wollte auch die Endentscheidungen
haben und er wollte auch vorher wissen, worum es geht. Er wollte schon es
genau wissen."
O-Ton Norbert Blüm, CDU, Landesvorsitzender 1987-1999:
"Er ist ja auch Bundespräsident geworden nicht dadurch, dass ihm dieses
Amt auf dem Tablett serviert wurde, sondern er hat schon darum gekämpft.
Also, er weiß, was er will."
O-Ton Gabriele Henkel, Kunstprofessorin:
"Er war immer mein Landesvater, auch als er Bundespräsident wurde, und
ich denke, seine Landeskinder haben sich bei ihm sehr wohl gefühlt."
O-Ton Norbert Blüm, CDU, Landesvorsitzender 1987-1999:
"Er war kein Mann der Konfrontation, er hat immer versucht, auch das
gemeinsame zu betonen."
O-Ton Burkhard Hirsch, FDP, Innenminister 1975-1980:
"Und das führte dann aber dazu, dass die Kabinettsitzungen etwas länger
wurden, weil er sich bei streitigen fragen scheute, harte Entscheidungen
zu treffen. Er setzte auf Diskussion, solange bis wir erschöpft waren und
sagten okay, dann machen wir es eben so."
O-Ton Manfred Kock, EKD-Ratsvorsitzender 1997-2003:
"Er hat seinen Beruf so definiert, als Auftrag Gottes in dieser Welt zum
Wohle der Menschen tätig zu sein."
O-Ton Paul Spiegel, Vorsitzender des Zentralrat der Juden in Deutschland:
"Und er hat vor allem unterstützt den Neubau der Synagogen und hat zum
Beispiel bei der Einweihung der Synagoge in Aachen gesagt, wer baut ,
will bleiben. Und diese aussage ist immer wieder zitiert worden."
Der Staatsmann Rau, der Mensch Rau. Zwei in einem.
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Das letzte Interview von Johannes Rau: "Es gibt Anlass
zur Zuversicht"
Deutschland habe die Kraft und die Ideen, seine
Probleme zu lösen, betonte Altbundespräsident Johannes Rau im Gespräch
mit der Westdeutschen Zeitung. Es war das letzte Interview, das er einer
deutschen Tageszeitung gegeben hat.
Zur WZ gehört auch der Generalanzeiger, größte
Tageszeitung von Wuppertal, Raus Heimatstadt
Wiedergabe gekürzt |
Frage: Nordrhein-Westfalen besteht
sechzig Jahre. Wie blicken Sie auf dieses Land, das Sie so lange regiert
haben und das Ihnen viel zu verdanken hat?
Rau: Auch wenn ich nun die letzten Jahre in Berlin verbracht habe,
bleibe ich Nordrhein-Westfalen und besonders meiner Heimatstadt Wuppertal
doch sehr verbunden. Es ist ein schönes Land mit liebenswerten und
charakterstarken Menschen, die anpacken, auch wenn die Zeiten manchmal
schwer sind.
Frage: Welches war Ihre größte Erfahrung in Ihrem
politischen Leben? Und welches war Ihre größte Enttäuschung?
Rau: Das ist so nicht in ein paar Sätzen zu beantworten. Aber mir war
ganzheitliche Bildung immer besonders wichtig. Bessere Bildungsangebote
und besserer Zugang für alle. Über Fortschritte in diesem Bereich habe
ich mich sehr gefreut. Dankbar bin ich dafür, dass ich während meines
politischen Wirkens mit so vielen begabten und klugen Menschen
zusammenarbeiten konnte. Mit manchem hat sich eine lebenslange
Verbundenheit ergeben. Natürlich gibt es in der Politik auch
Enttäuschungen. Damit muß man leben und umgehen lernen. Tief erschüttert
haben mich der Brandanschlag in Solingen und der Amoklauf in Erfurt.
Frage: Was hat Ihnen der Glaube im politischen
Leben bedeutet?
Rau: Der Glaube gibt mir Halt und Kraft, und die christliche Botschaft
ist mir auch ein Wertmaßstab. Er ist aber sicher kein Regierungsprogramm.
Frage: Deutschland befindet sich in einem tiefen
Umbruch. Gibt es Anlaß zur Resignation oder zur Zuversicht?
Rau: Uns Christen ist Resignation ohnehin verboten. Ich glaube auch
nicht, dass es dazu Anlass gibt. Aber es gibt Anlass zur Zuversicht.
Deutschland hat die Kraft und auch die Ideen, seine Probleme zu lösen.
Dazu muß die Große Koalition ihren Beitrag leisten.
Frage: Hartz IV, Arbeitslosigkeit, Kinderarmut
bedrücken Millionen Menschen. Welche Botschaft hat Johannes Rau für sie?
Rau: Ich stehe nicht mehr im aktiven politischen Leben. Ich werde jetzt
also kein Modell zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beschreiben. Wichtig
ist mir, dass die Menschen auch in wirtschaftlich schwierigen Situationen
Zuversicht und Vertrauen nicht verlieren. Ohne Zuversicht kann man
Zukunft nicht gewinnen.
Frage: Unvergessen bleibt Ihr Appell, zu versöhnen
und nicht zu spalten. Gibt es die gespaltene Nation? In Arm und Reich, in
Selbstsucht und Solidarität?
Rau: Nein, die gibt es nicht. Es gibt viel Solidarität in unsere
Gesellschaft. Sichtbar wird sie für jedermann besonders bei großen
Katastrophen. Denken Sie nur an die große Flut bei uns oder an den
Tsunami in Südostasien. Aber es gibt sie ja nicht nur dann. Tagtäglich
erfahren wir Zuwendung und Hilfe nicht zuletzt durch die vielen Bürger,
die sich ehrenamtlich engagieren.
Frage: Die Politiker haben schwere
Glaubwürdigkeitsverluste. Wie kann der Glaube an Verlässlichkeit und
Kompetenz zurückgewonnen werden?
Rau: In dem man tut, was man sagt, und sagt, was man tut.
Frage: Welchen Bibelspruch würde Johannes Rau den
Deutschen widmen, deren Zuversicht so gelitten hat?
Rau: Ich möchte anstelle eines Bibel-Verses gern etwas von
Diet-rich Bonhoeffer zitieren, das er im November 1944 aus dem
Konzentrationslager an seine Braut Maria geschrieben hat: "Von guten
Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott
ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag."
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