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Solingen-Mosaik 6
Kunterbuntes |
Brechen wir ein Tabuthema: für Inkontinente kann diese
Stadt schon einmal ein Horror sein. Von diesen und anderen Aspekten
berichtet diese Seite und manche Beobachtungen werden noch folgen. |
Solingen galt lange als toilettenfreie Zone.
Außerhalb von Gaststätten und Kaufhäusern fand - und findet - man nur
spärlich Toiletten vor. Völlig in der Öffentlichkeit unbemerkt geblieben
ist die Tatsache, dass nun die gesamte Hauptstraße in eine offene
Toilette umgewandelt wurde. Mit der Beschilderung, hier am Entenpfuhl,
wurde bereits begonnen. |
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Findet man endlich ein Clo, steht das größte
Abenteuer erst bevor: ohne gleich zwei (!!!!) Münzen kein Einlass. Daher:
Bedürftiger, kommst Du nach Solingen, vergiss die Pinkelgroschen nicht,
will sagen, entsprechende Cent-Stücke. Hier der aktuelle Tarif. |
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Hinweis für Einheimische, Auswärtige und Gequälte: eine
gute, auch behindertengerechte, öffentliche Toilette befindet sich am
Breidbacher Tor / Ecke Goerdeler Straße. Dieses WC ist gut von der Mitte
der unteren Hauptstraße aus zu erreichen (östlich vom "Dicken Stein") |
Dass in Solingen rein gar nichts normal ist, schält
sich ja nun allmählich raus. Es gibt zwar nur eine Toilette, eine
öffentliche, in der Stadt. Aber mindestens 10 Schilder. Solingen =
Schilder. Nicht, dass Sie mir das jetzt verkehrt aussprechen. |
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Wenn man in Solingen mal was macht, dann aber auch
richtig. Zum Zeitpunkt des Zöppkesmarktes ist dies die einzige Solinger
Kirche mit Doppelklo. Der gepflegten, an diesen Tagen öffentlich
zugänglichen Toilette des Gemeindezentrums im Untergeschoss (selbst hier
handeln Solinger mit der Reinemachfrau um den Pinkelgroschen) und dem
Toilettenwagen vor der Kirche.
O Land, Land, Land. |
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Entscheidungen können durchaus schwer sein.
Verzweifelt fasst sich der zum Bedürfniswagen Eilende an den Kopf und
überlegt, ob er nun Männlein oder Weiblein ist. Der Unbeteiligte sieht es
mit Unverständnis und die Klofrau hält sich da fein raus und will mit nix
was zu tun haben. Auh weih, ob der noch bis zum Urinal gekommen ist? |
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Die Alternative: Bußgeld Pinkeln kostet 35 Euro, und
was kostet, na ja, Sie wissen schon? Das ist offensichtlich nur bei
Hunden auf der Sraße üblich. Obstkerne können Sie übrigens ziemlich
unbedenklich umherwerfen, denn das Wort ist auf der restlichen Welt
unbekannt und Sie können sich ja immer noch auf Bildungsnotstand berufen.
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Bei gutem Wetter, aber wann ist das schon mal in Solingen, wird
auf dem Mühlenplätzchen traditionsgemäß Schach gespielt. Während die
Strategen einst auf dem groß angelegten Mühlenhof gleich mehrere Felder
plus Bänke und Baumschatten hatten, hat man sie nun nach Umgestaltung in
eine Fastfood-Ecke abgedrängt. Dennoch, der Freude am Wettbewerb scheint's
kaum Abbruch zu tun. |
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Bundesweit Aufsehen erregt das sog. "Solinger
Kirchenmodell". Das regelt per Ampelschaltung, wer in die
St.-Clemens-Kirche eingelassen wird und wer nicht. Jedenfalls ist dies
die erste vollbeampelte Straßenkirche Solingens. |
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Sie hieß/heißt Conny; so hießen viele
Schlagersängerinnen: Conny Froboes, Conny Francis, und eben Conny von
Solingen. Und doch ist sie nicht von Solingen, sondern eine
Niederländerin, geboren am 3. 5. 1944 in Wassenaar. Dann gingen
ihre Eltern nach Indonesien und wieder zurück nach Holland. Conny,
angespornt durch die britischen und amerikanischen Künstler, startete
eine Sängerkarriere und nahm 19634 erste Platten auf. Das weiteres
Repertoire Conny's war eine Mischung der niederländischen Fassungen aus
britischen und deutschen Originalschlagern.
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Der Name täuscht: diese nette Niederländerin hat nichts
mit Solingen zu tun.
Kaum vorstellbar, oder doch, dass solch eine junge
hübsche Dame im außermusikalischen Leben Zahnarztassistentin war. In der
väterlichen Praxis. Bei solch toll toupierten Haaren ...!
Het Strand waar alles begon, am Strand, wo alles
begann, war ihre erste Platte. |
Weltmeisterschaft 1954
Unter diesem Stichwort fallen den meisten nur ein
paar Klischees ein: "Wunder von Bern" und "Tor! Tooor! Tooooor!". Doch
die viel wichtigere Weltmeisterschaft :-) war in Solingen, dem Bergischen
Land: die Radweltmeisterschaften. Was ist schon heute die Tour de france
gegen die damalige Tour de monde? Und Solingen als Champs Elysée des
Bergischen. Na dann, gut Strampel.
Cramers Kunstanstalt, Dortmund
Poststempel 21. Aug. 1954 |
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Interessanter Streckenverlauf: Vom Bülowplatz erst
mal langgezogen Richtung Hästen, dann eine ziemliche Schussfahrt nach
Balkhausen und ein fieser, gemeiner Berg nach Witzhelden, leicht Erholung
auf den Höhen und dann in die extrem kurvige Abfahrt nach Wupperhof, dann
wieder den demoralisierenden Odenthaler Weg hoch und schleichender
Leichtanstieg Richtung Bülowplatz zurück. Als Junge bin ich die Strecke
auch abgefahren - mit einem sog. "Hollandrad" (wer erinnert sich noch an
diese Krummhorn-Lenker?) und ohne Gangschaltung! Ging auch! Gab stramme
Waden - und lange Fußmärsche bergauf. |
Amüsantes Detail: einfach mit dem Käfer direkt vor
der IHK (gegenüber Lutherkirche) parken. Einfach so.
Meckere keiner über die heutigen
Straßenverhältnisse. Dass man im oberen Teil, dem engen Schlauche der
früheren Haupt-, heute Konrad-Adenauer-Straße überhaupt eine mehrspurige
Verkehrsführung hinbekommen hat, ist eine stolze Leistung. |
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Bücher über Solingen gibt es buchstäblich
ungezählte. Das Stadtarchiv kann selbst eifrige Leser über Monate oder
Jahre bedienen. Oft aber will man etwas komprimiert wissen, sich einen
Überblick verschaffen. Diese A5-Heftchen sind eine gut gelungene Mischung
aus Weglassen und Informieren. Wirklich lesenswert.
Herausgeber: Rheinischer Verein für Denkmalpflege und
Landschaftsschutz, Köln
Druck Neusser Druckerei und Verlag, Neuss
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Wer weiß schon, wie es im Inneren eines Kottens
zuging. Museumsdirektor Dr. Jochem Putsch hat einige interessante Zahlen
und Details zu Papier gebracht, die die Leistung und Vielzahl Solinger
Kotten gut beleuchten. |
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Und wer sieht einer Kirche schon an, wie sie sich
entwickelt hat. Solche Grundrisspläne machen periodische Entwicklungen
besser deutlich als viele Worte. Ulrike Spengler-Reffgen hat Geschichte
und Zusammenhänge präzise und dennoch leicht lesbar präsentiert. |
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