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Solingen und sein Industriebezirk 5 |
Das Leben ist bunt. Und deshalb braucht es Wasser, die
Müllabfuhr, ein paar Parkanlagen, schöne Landschaft und Technik. Von allem
hat Solingen ein wenig bis reichlich. Nur, dass es scheinbar ein paar
Generationen zurück alles noch überschaubarer, gepflegter und großzügiger
aussah. Ob da die Optik täuscht?
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Eingebettet in Wälder liegt die Sengbachtalsperre.
Ein gar nicht so großer Bach, dem man das viele Wasser, immerhin 3
Millionen cbm Stauraum, gar nicht zutraut. Dennoch, der Bergische Regen
schafft es, die Talsperre immer wieder gut zu füllen, wenn auch seit
einigen Jahrzehnten zur Unterstützung Wasser aus der Dünntalsperre kommt
und vom Wasserwerk in Karnap (Hilden), Filtratwasser aus der Rheinebene.
Die Rieselwiesen stellten einen natürlichen Filter dar. Wasser oben rein,
das Erdreich filtert es und "unten" kommt frisches klares Wasser raus.
Die Pumpstation in Strohn schickt dann das Wasser hoch nach Solingen,
dort wird es in Wassertürmen zwischengelagert und läuft per Rohrleitung
in die Häuser. |
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Das Vorbecken der 1903 fertig gestellten
Sengbachtalsperre.
3 Mio cbm Stauinhalt, für rund 165.000 Solinger
ergeben - wenn sich Zufluss und Entnahme die Waage hielten - rein
statistisch-rechnerisch jährlich 18 cbm, pro Monat anderthalb, das sind
1.500 Liter, pro Tag rund 50 Liter. Ganz schön viel, will man meinen.
Doch der statistische Jahresverbrauch beträgt in Deutschland derzeit im
Schnitt rund 130 Liter pro Person und Jahr, also muss sich die
Sengbachtalsperre jährlich fast dreimal komplett füllen, damit wir
genügend Wasser haben (wenn nichts "Fremdes" dazu käme). Also Petrus:
Lass es weiter regnen im Bergischen. |
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Die imposante Staumauer, geplant von Prof. Intze
aus Aachen, der als erstes die Remscheider Talsperre gebaut hatte - eine
Pioniertat in Deutschland mit der so charakteristischen Bogenmauer.
In diesem Bild sind noch die Versorgungswege für
den Bau der gesamten Anlage gut zu erkennen. |
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Die städtische Badeanstalt, zur vorigen
Jahrhundertwende gebaut. Wer hat hier nicht schon alles schwimmen
gelernt.
Auch ich. Im guten Sengbachtalsperrenwasser. |
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Das ist ein Krankenhaus, das Städtische, und davon der "fiese" Altbau,
der so schrecklich nach Chloroform roch und dessen Gänge und Zimmer so
aussahen wie fiese alte Krankenhäuser aussehen. Und wo der Chefarzt noch
Gott und der Pförtner noch göttlicher, weil allmächtig war. Und in das
pünktlich die Massen von "Erbschleicher" hereingelassen wurde, Schlag
zwei (glaube ich) am Sonntag nachmittag und vier Uhr mussten alle wieder
raus, sonst wurden die Schwestern gewalttätig. Eine Atmosphäre wie in der
Kaserne und Medizin, nach heutigen Gesichtspunkten, wie zur Steinzeit.
Dennoch war es ein Segen für die Stadt und die Ärzte und das Personal
haben Großartiges geleistet, um Menschen zu helfen. Aber was macht das
Ding hier in diesem Zusammenhang? |
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Es erläutert, was man seinerzeit unter Wohlergehen verstand: sich wohl in
Parks ergehen, die fein geordnet, fein gepflegt und fein klein waren. Das
Krankenhaus und seine bescheidenen Parkanlagen, in denen man dann, wenn
Medizin nicht mehr half, sich in der frischen Luft stärken sollte.
Getrennt nach Männern und Frauen, Ansteckenden und Personal. So etwas
nannte man seinerzeit, es ist an die hundert Jahre her, Fortschritt. |
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Ein wirklicher Fortschritt war, was Politiker und die Verwaltung damals
beschlossen. Nämlich einen Grüngürtel um die Stadt anzulegen. Dazu wurden
Wälder aufgekauft und unter Schutz gestellt. Das kommt der Infrastruktur
noch heute zugute. Die gepunkteten Striche zeigen baumbestandenen Alleen.
Die dunkleren grünen Punkte sind geplante oder schon errichte Grünanlagen
in der Stadt. |
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Die Realität: Viel Grün um die Stadt herum, ländliche Idylle. Baumblüte
in Balkhausen. |
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Die grünen Lungen der Stadt: Der Bülowplatz mit einem Kriegerdenkmal. |
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Der Schillerplatz (Birkenweiher) |
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Am Dicken Busch |
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Und damit alles Grün und sauber blieb, mussten
diese schmächtig-starken Kerle ran. Es war die Müllabfuhr; auch auf
diesem Gebiet hat es Pionierleistungen in Solingen gegeben, unter anderem
mit diesen Tonnen. |
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Warum gucken die bloß so traurig? |
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