Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 |
Das Ereignis, das schliesslich
direkt zum Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges führte, war die
Kandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, eines
entfernten Verwandten des preussischen Königs Wilhelm I., für den
spanischen Thron, der durch die Spanische Revolution von 1868 frei
geworden war. Dieser Streit eskalierte als diplomatisches Affront beider
Seiten.
Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich Preussen den Krieg. Die süddeutschen
Staaten schlossen sich sogleich Preussen in einer gemeinsamen Front gegen
Frankreich an. Drei deutsche Armeen marschierten von der Pfalz aus in
Frankreich ein.
Die Entscheidungsschlacht des Krieges wurde am Morgen des 1. September
1870 bei Sedan eröffnet. Der Friede von Frankfurt am Main, der am 10. Mai
1871 unterzeichnet wurde, beendete den Krieg zwischen Frankreich und
Deutschland formell.
Der Deutsch-Französische Krieg hatte die Vollendung der Einigung
Deutschlands unter preussischer Führung gebracht; er hatte zugleich das
Kräfteverhältnis in Europa weiter zugunsten des neuen Deutschen Reiches
und zuungunsten Frankreichs verändert und infolge der Abtretung
Elsass-Lothringens den deutsch-französischen Gegensatz vertieft. |