Verschwunden 2

Nicht alles ist radikal ausgelöscht, aber vieles radikal verändert. So kennt man manche Partien noch ahnungsvoll wieder, anderes hat völlig sein Aussehen gewandelt.

 

Die nachfolgenden vier Bildern  wurden als blasse, großformatige Fotokopie auf einem Flohmarkt erworben. Man machte mich darauf aufmerksam, dass es sich wohl um Seiten aus dem "Rheinischen Städteatlas Dorp" von 1982 handelt, herausgegeben vom Landschaftsverband Rheinland.

Interessant ist die gelungene Gegenüberstellung der ziemlich identischen Perspektiven jeweils aus verschiedenen Jahren. Natürlich hat sich auch heute das Gesicht der gezeigten Panoramen deutlich geändert.

 

 

Die Dorper Kirche an der Einmündung der Ritterstraße in die Schützenstraße.

 

Die Schützenstraße Richtung Innenstadt gesehen; auf dem Bild von 1982 ist zurückgebaut das Gelände der ehemaligen Firma Kampschulte zu erkennen. Heute ist auf diesem Platz ein Supermarkt. Die rechts gerade noch zu erkennende einbiegende Straße ist die Zietenstraße.

 

Die Burger Landstraße, von der Einmündung Klingenstraße aus gesehen (Richtung Burg). Von rechts kommt die Schützenstraße, nach links biegt die Schaberger Straße ab. Links um 1908, rechts 1959.

 

Von der einmündenden Schaberger Straße geht der Blick in die Schützenstraße, die von hier aus auf den Werwolf zuläuft. Links im Bild durch das Haus verdeckt, rechts an der Baumgruppe (Volksgarten) zu erkennen die Schützenstraße.

 

Vielleicht zeigt diese Aufnahme der Dorper Kirche aus den 20er Jahren bald auch ein verschwundenes Gebäude. Zur Zeit ist unklar, ob vor allem das Dachgebälk der Kirche überhaupt noch renovierungsfähig ist oder ob das Gebäude nicht in wesentlichen Teilen abgerissen werden muss - Wiederaufbau unbestimmt.

 

 

Nur mal so zwischendurch: nicht alles hat sich verändert. Die Talsperre mit ihrer charakteristischen Mauer ist seit über 100 Jahren Garant für gutes Wasser in der Klingenstadt.

Gerhardt & Co., Solingen

 

 

Das gab's ganz so wie auf dem Bilde noch nie und konnte insofern nicht verschwinden. Ob sich die Rehlein dem Kahne dermaßen näherten, weiß nur der Förster allein. Der Aussichtstempel war noch nie so hoch, wie die Perspektive weis machen will. Und Schloss Klüppelstein wurde fein säuberlich aufs Bild gezeichnet, obwohl es ungefähr dort zu finden wäre. Aber dieses Ruderboot mit Fahne auf dem Weiher der Wupper, die durch ein Wehr gestaut wird, das wäre doch auch heute etwas Feines. Früher gab es viele solche Stellen an der Wupper; hier bei Müngsten wurde das Wasser für den Schaltkotten gestaut und die Kähne konnte man im Baumgärtnerschen Lokal mieten.

Poststempel 14. Okt. 1907

 

 

Wie diese "Partie in Müngsten bei Solingen" in der Realität aussieht, hat Michael Tettinger in diesem Foto festgehalten. Nur die Rehlein, die hat er nicht ablichten können.