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30er Jahre Spaziergang - 2 - |
Beschaulichkeit und Ruhe - die Tugenden, die der
Industriestadt immer wieder mythengleich angedichtet werden. Und so zeigt
sie sich in Bildbänden gerne von ihrer romantischen Seite. |
Wenige nur kennen es noch aus eigenem Erleben |
Der Alte Markt in Solingen hier in einer ganz
seltenen Farbaufnahme, Ende der 30er Jahre: |
Foto C. Blasberg
Druck W. Giradet, Essen |
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Das Jesuitenhaus am Klosterwall (Haus Wagner)
stammte aus dem 17. Jahrhundert und wurde beim 1944er Bombardement
zerstört. |
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Das Loensdenkmal im Solinger Stadtwald lädt noch
heute Wanderer zum Verweilen ein. So sie denn wissen, wo es ist: auf der
Burger Landstraße, kurz hinter der Ortschaft Jangenberg |
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Die nachfolgenden Bilder entstammen einem Buch (Sammlung), das 1937
veröffentlicht wurde und keinerlei Titel, Impressum oder Hersteller- bzw.
Verlagsangaben trägt. |
Schloss Hackhausen in Ohligs, das auch heute noch
in privatem Besitz und Benutzung ist. |
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Wintertag an der Picardsaue. Die kleinen
Schleifkotten standen nicht nur an der Wupper, sondern auch an den
zahlreichen Bächen, wie hier zu sehen ist. |
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So wie auf diesem Bild aus den 30er Jahren kann man
auch heute noch Hofschaften antreffen, zum Beispiel in Meiswinkel und
Rüden (Bereich Widdert). Dem Prinzip nach hat sich kaum etwas verändert.
Im Dritten Reich waren Friedrichstal/Rüden sogar offizielles
"Musterdorf"; dennoch ist dies nie touristisch "ausgeschlachtet" worden.
Zwar ist es ein beliebtes Ausflugsziel, aber von Massentourismus kann
selbst an attraktiven Sommertagen nicht die Rede sein. |
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Rüden war "unter den Nazis" zum Musterdorf im
Rheingau ernannt worden; eine Art Vorläufer der heutigen Aktion "Unser
Dorf soll schöner werden". Die Auszeichnung war wie ein Ritterschlag.
Interessant, wie wenig bebaut der Widderter
Höhenrücken Ende der 30er Jahre war: |
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Gaststätte Meis, Rüden |
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Kunstverlag Max Biegel, Wuppertal-Elberfeld
Poststempel 31. August 1942 |
Wupperhof. |
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Frühling im Ittertal. |
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Ittertal, an der Schaafenmühle. |
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Der Neumarkt in den 30er Jahren. Das kleine
Turmhäuschen in der Mitte steht an der Stelle, wo heute der
Verkehrspavillion der 60er Jahre erhalten geblieben ist.
Foto: Stadtarchiv |
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So wie auf dieser Zeichnung waren früher die
zahlreichen kleinen Geschäfte. Hier bekam man die "Wenkelswaren" führten;
ein Begriff, der dem niederländischen gleich ist (Winkel = Geschäft). Der
Begriff "Tante-Emma-Läden" kam erst um 1975 in Mode, nachdem klar wurde,
dass die Einzelhändler keine Überlebenschance mehr hatten.
Ich kann mich noch an Läden erinnern, die um 1954 so aussehen - nur viel
kleiner waren! Zeichnung Ludwig Füllbeck
aus: Druckerei Ullrich, "Erinnerungen" zum 75jährigen Firmenjubiläum 1972
Druck Hermann Ullrich KG, Solingen
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Noch ein paar Jahrzehnte zurück: 1907 ein
Colonialwarenladen in Unnersberg, die Verkäuferin ist Frau Hartmann.
aus: Leben und arbeiten am Unnersberg, Walter Krebs erzählt, SSS, 1988 |
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Dagegen in der Stadt schon die Moderne: Kaufhaus
Tietz, in den 1920er Jahren eröffnet. Später & heute Kaufhof, "alles
unter einem Dach". |
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Das Gymnasium Schwertstraße in seiner
Ursprungsgestalt. Irgendwie weiß man bei solchen Gebäuden nicht, sind sie
das Amtsgericht, die Gaswerke oder die Psychiatrie. Nun, zumindest
letzteres könnte ja bei einer Penne zutreffen. |
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Und wer weiß, vielleicht wären Sie auf den
Spaziergängen diesen beiden Solinger Originalen begegnet: Peffermönzkes
Fretz, der Hausierer, der durch Kneipen zog, Fürspönken (Streichhölzer)
und eben Pfefferminzrollen verkaufte und provozierte, sich zu einem Bier
oder Schnaps einladen zu lassen. Und der Wiedens Ott, ein Pferdemetzer,
dem man es wohl kaum ansah (die Rede ist vom Herrn rechts), und der
mindestens ebenso viel Tierliebe hatte wie er Rösser anzahlmäßig
schlachtete. |
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