Münzen aus der Herrschaftszeit Bergischer Landesherren:

Bergisches Geld

Die Autonomie eines Landes war und ist damit verbunden, eigenes Geld herausgeben zu dürfen. Macht, Staat, Souveränität definiert sich eben nur über Steuern und Geld. "Geld stinkt nicht", entgegnete vor 2000 Jahren Kaiser Augustus seinen Beratern, die ihm den Gedanken auszureden versuchten, Geld für die Benutzung der öffentlichen Bedürfnisanstalten zu nehmen. Ohne Erfolg, denn Augustus wusste nur zu gut, dass der Drang, wenn er denn einmal da ist, so stark werden kann, dass sich zwangsläufig das Staatssäckel damit füllen lassen kann. Doch das war den Deutschen viel zu umständlich. Sie zogen Geld direkt ein, ohne öffentliche Toiletten zu bauen. Immer schon.

 

1216

Denar von Köln

Engelbert V. von Berg, Erzbischof von Köln

 

1387

Weißpfennig, in Düren geprägt

Berg war 1380 Herzogtum geworden; Wilhelm II hatte die Herzogswürde von König Wenzel erhalten. Wilhelm II regierte bis und starb 1408.

 

1408

Weißpfennig, in Mülheim geprägt

Adolf IX., 1408-1437

 

 

1539

Taler

Wilhelm V., auch Wilhelm der Reiche genannt; er hatte für damalige Verhältnisse eine  rechte lange Regierungszeit von 1539 bis 1592, 43 Jahre.

 

1567

Taler

Wilhelm V.

Gleiches Wappen wie oben, jedoch dreifach behelmt.
Und der Herr ein wenig gealtert.

 

 

1570

Taler

Der Herr (Wilhelm V.) schaut zur anderen Seite; geprägt in Rodenkirchen; gleiches Wappen

 

 

1580

Goldgulden

Fünffeldriges Wappen: Jülich, Cleve, Berg., Mark und Ravensberg

 

1585

8 Albus (24 Albus sind 1 Rhein. Taler); Albus ist eine Münze mit relativ hohem Silbergehalt.

Wilhelm der Reiche

 

 

1604

Taler

Johann Wilhelm I. (1592-1609)

 

 

1639

1/4 Taler
Neujahrgeschenkstück

Ansicht von Düsseldorf von der Rheinseit mit Kreuzherrenkirche, St. Lambertus, Andreaskirche, Schloss, Rathaus, Berger Tor.

 

 

1639

1/4 Taler
Neujahrgeschenkstück

Arche Noah und Taube mit Ölzweig (als "Hoffnung auf bessere Zeiten"; der Herzog drückte damit, inmitten des dreißigjährigen Krieges, die Hoffnung auf den Friedenskongress in Münster aus.)

 

 

1653

1/4 Taler auf den Tod des Herzogs

PFALZ-NEUBURG, Wolfgang Wilhelm von, Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg und Herzog von Jülich und Berg; * 4. November 1578 in Neuburg an der Donau; † 20. März 1653 in Düsseldorf; die Grabstätte befindet sich der Jesuiten-Hofkirche St. Andreas zu Düsseldorf.

 

1675

1/8 Taler

 

 

 

1679

1/6 Taler

Johann Wilhelm II, auch Jan Wellem genannt; der "Bergische Sonnenkönig", obwohl der Gute ein wenig griesgrämig grinst.

 

1690

Gulden

Johann Wilhelm

 

 

1771

Konventionstaler

Karl Theodor regierte von 1742 bis 1799

 

1803

Taler

Maximilian IV Josef war 1799 bis 1806 der letzte Bergische Früst und wurde von den Franzosen, die unter Napoleon das Rheinland besetzt hatten, entmachte; mit ihm endet die Selbständigkeit des Bergischen ehemaligen Ritter-, dann Herzog- und Fürstentums.

 

1803

Der Landesherr Maximilian Josef von Bayern, zugleich Herzog von Berg,  lässt für das Bergische Land - wie auch Westfalen, Ostfriesland, das übrige Rheinland -  Stuber prägen (auch Stüber genannt, im ndl. Stuiver). Stüver gibt es seit dem ausgehenden 15. Jhdt. Der schon vor der preußischen Prägung bestehende klevische und bergische Stuber stand in Konkurrenz zum rheinischen Albus. Dies hier ist eine sog. Billonmünze, eine Legierung aus Kupfer und Silber (Cu-Ag) mit 21 mm Durchmesser. Mitte des 18. Jhdts. war der Stuber im Rheinland bis hinunter zur Wied gängiges Zahlungsmittel. Das M steht für Maximilian I., Josef, von Bayern, der 1806 das Bergische Land an die Franzosen abtritt, die im Gegenzug seine Königswürde anerkennen.

 

 

Foto: hgw

alle anderen SW-Repros: Auktionshaus Müller, Solingen-Burg, Auktion 50, 1985 und Auktion 54, 1987

 

1804

Taler

Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken

 

1806

Taler

Joachim Murat war 1806 bis 1808 der Verwalter des Bergischen im Auftrag der französischen Besatzer.

 

bis 2002

Deutsche Mark

Seit 1948 gängiges Zahlungsmittel im Bereich der Bundesrepublik Deutschland und damit auch im Bergischen Land. Aufgegeben zu Gunsten einer paneuropäischen Währung. Zu Beginn 1999 Parallelwährung Euro als Verrechnungswährung, 1. Januar 2002 Umstellung auf Euro als physikalisches Zahlungsmittel (Münzen, Scheine).



 

     



Eine ungemein hilfreiche und interessante Übersicht über Münzen und ihre heute seltsam erscheinende Werteinteilung sowie Kaufkraftvergleich und etliches mehr bietet Marina Alice Mutz im Rahmen ihrer genial schönen Homepage "Spurensuche im Bergischen".

 



Informationen zur Regierungsfolge im Bergischen Land.