Henckels: Maßstab seiner selbst

Solinger Arbeiter waren extrem stolz, bei und für Henckels zu arbeiten. "De Henckels-Mark es'n Daler wert", eine Mark Lohn von Henckels wäre derer drei wert. Weil das Unternehmen, nicht nur der Gebäudegestalt wegen, als feste Burg angesehen wurde. Auch der Ruf seiner Qualität war buchstäblich sagenhaft (und ist es wohl immer noch). Wer für Henckels arbeitete, der musste nicht mehr betonen, was er kann. Eben Spitzenqualität. Die Marke der Zwillinge, engl. Twins, ist weltweit bekannt und wird in vielen Ländern dem Städtenamen Solingen gleichgesetzt. Solingen ist Henckels und Henckels, das ist doch diese Stadt mit den guten Stahlwaren ... ??? !!!

 

Druck: Gebrüder Grunert, Berlin SW
DIN A 4 quer, 40 Seiten

 

 

 

Ein Fischgrätenentferner, nicht der Gegenstand, sondern der Mensch/Mann, ist heute Synonym für Weichei, Warmduscher, Sitzpinkler, Einparkhilfenbenutzer, Email-Ausdrucker, Altpapiersammler, Birkenstockkäufer, Cola-light-Trinker, Festnetztelefonierer, Frühbucher, Gelbbremser, Frauenversteher, Kalorienzähler, Leiserülpser, mit-dem-Wind-Pinkler, Mittelspurfahrer, Problemfilmgucker, Servorlenkungsfahrer, Toilettenfenster-Öffner, Wechselgeldzähler, Gutschein-Einlöser, eben für eine Memme, Feigling, Angsthasen, Sich-in-die-Hose-Pinkler, Schlappschwanz, oder eben: Fischgrätenentferner.

 

 

Wie dichtet das Chanson!?:

"Gebt nicht solchen Rohlingen
Stahlwaren aus Solingen".

 

 

Kurioserweise gibt und gab es nie Herrenschneiderscheren.

 

 

Die Totsünde, die man mit einer Schere begehen kann ist, Papier damit zu schneiden, wenn es keine Papierschere ist. Laien glauben es nie: sie ist dann sofort kaputt. Jedenfalls, was die extreme Schärfe ihres Schnitts angeht. Und mit einer Gartenschere sollte man auch keinen Garten, sondern das dort befindliche Gewächs schneiden. Also warum heißt sie nicht Strauchschere, Baumschere, Gewächsschere?

 

 

 

 

Solche klappernden und zwickenden Scheren plus Streichriemen kennen alle noch, die sich vor der Verbreitung von elektrischen Apparaten den Kopf verschönern ließen. Streichriemen, das für alle jüngeren Menschen unter 50 Jahre, dienten zur Schärfung von Rasiermessern. Und nicht zum Streichen von Möbeln, Wohnungen, oder Spielen von selben resp. Streichen von Segeln ... ;-)

 

 

Die Schweizer Offiziersmesser gab es als Manöver- und Touristenmesser schon längst in Solingen. Nur während man hier Okkultismus betrieb (sprich es möglichst geheim hielt), hat die Firma Victorinox nahe des Vierwaldstätter Sees in der Innerschweiz daraus einen Kult gemacht.

Warum Hühneraugenmesser in die Reihe der Essbestecke gehören, ist bis heute ein Rätsel.

 

 

 

Bei allem Respekt, aber der Katalog zeigt 3 Seiten Rasiermesservarianten. Wofür? Gibt es so viele Bartsorten?

 

 

 

In den 20er und 30er Jahren war die Klingenstadt fast zu einer Rasierklingenstadt geworden. Rasierapparate und -sets waren das große Geschäft.

 

 

 

 

 

Und künstlerisch ging es auch zu, in der Taschenmesser-Industrie.