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Wenn die Stadt druckt ... |
... kann es dem Bürger grausen. Manchmal wegen der
Gebühren, die in solchen Drucksachen angekündigt werden. Meistens aber
wegen der schlichten bis schlechten Gestaltung, des Obrigkeits-Habitus,
der sich auf die Typografie auswirkt und de Hilflosigkeit im Umgang mit
Struktur in Form von Gestaltung und Fläche eines Papierblatts.
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Endlich wieder Goldmark. 1924 waren die
Inflationszeiten vorbei, die Summen wieder "normal" und nicht so
lächerlich wie noch Monate zuvor.
Die Sprache der Beamten war und blieb jedoch
lächerlich ("Betrag .. ist zur Einzahlung zu bringen"), die Typografie
hatte nicht gelitten, sie war schlicht zum Heulen. Vor allem aber wundert
bei Drucksachen aus dieser Periode immer wieder ein: Adressen waren
völlig unbekannt. Die Tatsache, dass es gedruckt war, genügte, um es
amtlich zu machen. Ein simples "Stadt Solingen." hatte Gesetzescharakter.
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Da war die Stadt "nit to bang": Gebühren in
Milliardenhöhe. Summen, die morgens ausgestellt mittags schon wieder
entschieden zu niedrig waren. Daher die Androhung, binnen drei Tagen zu
zahlen. |
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Von einem Monat zum anderen: 320 Milliarden
weniger Müllabfuhr und Kanalgebühr für ein einzelnes Haus. Na, das
rechnet sich doch!
Mahngebühr 200 Milliarden, ja warum denn nicht? |
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Und dann, von einem Monat zum anderen, nur so ein
paar Mark Gebühren? Da stimmt doch was nicht?
Ist es aber nicht ein tolles
Arbeitsbeschaffungs-Programm (Hartz I gewissermaßen), wie hier
Heerscharen von Angestellten und Beamten damit befasst sind, Zettel
auszufüllen. Mit Tinte. Muss das Tintengeld gekostet haben! |
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Was klagen die Leute über die Kompliziertheit der
Steuern heute? Früher war es nicht besser. |
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Heute feilscht die Stadt um 5.000 Euro Zuschuss für
irgendwas. Damals nahm sie für banale Gebühren 1,2 Mio Mark. Die sollten
sich allmählich wieder was trauen und das Klein-Klin aufgeben: Herr
Oberbürgermeister, think big! |
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Ein eher simpel, um nicht zu sagen gar nicht
gestaltetes städtisch-amtliches Dokument.
Betrachtet man sich, mit welchen Fertigkeiten
Schüler entlassen wurden, ist es eigentlich mau bestellt. Neben den
Disziplinnoten und der "Lebensertüchtigung" Turnen, Gesang und Handarbeit
aber immerhin noch Rechnen, Deutsch, Geschichte, Erd- und Naturkunde.
Immerhin war es gemessen an dem, was noch 50 Jahre zuvor Standard gewesen
ist, der Sprung in eine Bildungsrevolution. |
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Auch nicht gerade feierlich, dieses Zeugnis. Man
muss es immer vor dem Hintergrund sehen, dass in dieser Zeit andere
Drucksachen mit Pomp und Gloria ausgestattet waren, wenn es um Volk und
Vaterland ging. Von den Schulen ging immer schon der schwermütige Hauch
der Armut aus.
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Zur Entlastung der städtischen Schulen, auch eine
Privatschule macht es nicht besser. Immerhin wird da noch vermerkt, dass
die Schülerin mit den besten Wünschen für ihre Zukunft entlassen wird. |
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