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       Friedrich Breuhaus verdanken wir diese Schilderung: 
        "Der Wohnbereich Hasseldelle liegt in dem Teil der 
       Klauberger Höhe, der auf dem Höhenrücken zwischen dem Klauberger und 
       Stöckener Bach liegt. Er ist auf dem Gelände des Klauberger Gutes 
       entstanden, welches zwischen dem Erbenhäuschen (früher: Ervenhäuschen) 
       und dem Sturmsloch, auch Sturmsklauberg genannt, liegt. Durch Erbteilung 
       waren aus diesem Gut mehrere Höfe entstanden. Der in der Verlängerung 
       Dietrichstraße gelegene Hof Hasseldelle gb dem Wohnbereich den heutigen 
       Namen, obwohl er selbst außerhalb liegt. Der westliche Teil wurde 
       überwiegend von dem Hof Hohenklauberg (Adrionsklauberg) gestellt, zuletzt 
       von Hedwig Ester als Pachtbetrieb bewirtschaftet." 
       Werner Deichmann, Souverän der Hasseldelle, bekennt sich zu Stöckener 
       bzw. Stöckerberger Herkunft, die Vorfahren wohnten am Petersklauberg, 
       1910 wurde das Haus durch Brand zerstört. Er hat für sich und die 
       Nachwelt notiert: Die Bleichstraße (ca. 100 m südlich des 
       Rest. Klauberger Hof), dort, wo früher wirklich eine Wäschebleiche war, 
       nannte man auch "Waschklauberg". Die Quellen standen auf dem alten Hof 
       Ferres, Familienwurzel der Schauspielerin Veronica Ferres. Auf dem dann 
       echten Klauberg [siehe Karte leicht oben] standen die Breuhaus Häuser und 
       der Hasselbecksche Hof (später Pott). Um den Bereich 
       Ebernhäuschen / Ginsterweg liegt der sog. Petersklauberg. Daran schloss 
       sich der Ferresklauberg an. Der Hohenklauberg, am Ginsterweg, ist 
       ebenfalls heute noch aktiv bewohnt. 
                    
       Zu erwähnen gibt es heute, das Gebiet Hasseldelle hat viel 
       Selbstbewusstsein entwickelt, den Bürgerschaftsverein "Wir in der 
       Hasseldelle". Er leistet, das Fließen öffentlicher Gelder vorausgesetzt, 
       eine intensive Jugend- und Sozialarbeit und ist dank engagierter 
       Mitbürger permanent im Gespräch. 
     
          
        
         
          
   
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       Die Hasseldelle, namensgebend für die Siedlung, ist der noröstlichte 
       Teil, der abfallende Bereich gegen die Wupper oberhalb des heutigen 
       Klärwerkes (Schlammteiche) Kohlfurth . Den Bereich "Hasseldelle" nennt 
       der heutige Stadtplan "Hasseldeller Ufer". Diese Flur liegt zwischen dem 
       Hasseldeller Bach (von dem kaum einer weiß, dass es ihn gibt) und dem 
       Stöckener Bach. "Bach" ist auch eigentlich übertriegen, "Bächlein" wäre 
       richtiger.   
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        1715 Die Karte zeigt Cannen Clauberg und Clauberg. 
       Der Clauberg, so wie er eingezeichnet ist, liegt ziemlich nördlich der 
       heutigen Straße/Hofschaft Klauberg und östlich des steilen Teils der 
       Margaretenstraße.  
         
         
         
         
         
       Die obige Karte auf den heutigen aktuellen 
       Stadtplan übertragen, ergibt diese Lage.  
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       1814 werden gleich zwei Klauberg angegeben, das 
       "heutige" Hofschafts-Klauberg und der Berg Klau, also Klauberg. 
         
         
         
         
         
         
         
       1844 ist der Berg Klauberg plötzlich verlegt, 
       ziemlich genau deckungsgleich mit der heutigen Hasseldelle (südwestlicher 
       Teil, Tendenz Richtung Sturmsloch). 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       1898 bleibt die Lage des Klau-Berges in etwa 
       gleich, man erkennt (gewissermaßen "mit Lupe") die Nähe zur Sturmsloch. 
       Der Klauberg östlich von Erbenhäuschen, also ziemlich genau im Zentrum 
       der heutigen Hasseldelle (das kann keine Kontinentaldrift sein, die 
       dauert etliche hunderttuasend Jahre).  
         
         
         
         
       1974, die Siedlung Hasseldelle ist gerade 
       entstanden, enthält die Katasterkarte (man muss fast ironisch sagen: 
       "richtigerweise" die Bezeichnung Hohen-Klauberg für den Bereich 
       südwestlich der Hasseldelle, der Berg Klauberg kommt nicht mehr vor, 
       Klauberg bezeichnet ganz eindeutig die existente Hofschaft , nördlich 
       dessen eigentlich der Klauberg auf der uralten Karte (von Ploennis) 
       gelegen haben soll.  
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        Klauberg  | 
       
        Der Name hat mit Klauen zu tun, aber nicht mit 
       Klauen im Sinne von Stehlen. Sondern Tierklauen, "gespaltene Füße". 
       Klauberg bezeichnet also einen "gespaltenen Berg", einen Höhenrücken, der 
       zweigeteilt aus- und weiterläuft. 1244 wird Klauberg als Cloberg in einer 
       Urkunde genannt - was zu anrüchigen Verwechslungen und Anspielungen 
       führen könnte. Klauberg ist ein nicht häufig vorkommender Familienname 
       ohne besonderen geografischen Schwerpunkt. Das lässt zwei Thesen zu: 
       entweder einen Klauberg gibt es in vielen (deutschsprachigen) Orten - 
       oder der Name Klauberg/Cloberg (Kloberg) stammt umgekehrt von einem 
       Besitz(er) namens Klauberg. Kurioserweise gibt es in ganz Deutschland nur 
       sehr wenige Ortschafts- oder Siedlungsnamen (bzw. später davon 
       abgeleitete Straßennamen)  Klauberg, einen davon in Neustadt an der 
       Weinstraße. Cloberg kommt ebenfalls als Fundstelle nicht mehr vor, so 
       dass die (Familien-) Namensherkunft "ungeografisch" sein könnte. Die 
       Herkunfstableitung hat Ernst-Friedrich Breuhaus gefunden und mitgeteilt; 
       er nennt konkrete Quellen. Doch wo und wie sollte der Klauberg als 
       Höhenrücken gespalten sein? Er ist es in klassischer Form sogar gerade 
       NICHT. Sondern zieht sich als langgezogene Kuppe etwa der heutigen 
       Hasselstraße verlaufend von der Kuller-/Cronenbergerstraße bis zum 
       Hasseldeller Ufer - jeweils nach links und rechts mehr oder weniger steil 
       abfallend. Am Straßendreieck Cronenberger-/Kuller-Straße schließt sich 
       der Höhenrücken an einen Zwei an, der über Mangenberg und Aufderhöhe bis 
       nach Landwehr/Ohligs in die Rheinebene reicht. Interessant ist, dass in 
       Genealogien und in der Namensforschung zu Klaue / Klawe viele 
       Abwandlungen genannt werden - zu viele, um auf nur eine geografische 
       Herkunft zu schließen: Klaua, Klauck, Klaucke, Klauka, Klauke, Klaumann, 
       Klaus, Klausch, Klause, Klausing, Klauß, Klauwisch, Klaves, Klawe, Klawes, 
       Klawis, Klawisch. Diese Namensstämme wiederum werden Nikolaus / Klaus 
       zugeschrieben, so dass auch Klau(e)berg /Cloberg durchaus 
       Klaus/Nikolausberg sein könnte (Siedlername, Gedenkstätte wie z. B. ein 
       Kreuz ???). Eine andere Deutung ist auch interessant: Klobben steht mhdt./ahdt. 
       für klopfen ("kloppen"); also könnte es auch Klopfberg heißen - wer oder 
       was auch immer das geklopft haben mag (auch die typische Solinger 
       Sprechweise könnte ein Hinweis auf "Klobberch" sein); vielleicht waren es 
       Steinbrüche ("Steine kloppen" = brechen) oder im Bereich des Clobergs 
       frühe Schmieden. 
       Die Herkunft bleibt im Dunkeln, das Spekulieren 
       darf weitergehen. Und wenn jemand die Deutung kolportiert, so gilt sie - 
       Geschichtsschreibung ist solch ein Schaugeschäft - als "überliefert". Na 
       dann, Legende, lege los. 
          
         
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       Also, den Text links hätte ich mal besser nicht 
       schreiben sollen. Klar, dass dies Ernst-Friedrich Breuhaus nicht ruhen 
       ließ und er mir beweist, dass der Klauberg doch gespalten ist:  
       Dem Verfasser ist offensichtlich entgangen, dass es 
       nicht nur ein Klauberg, nämlich das auf den Höhenrücken entlang der 
       heutigen Hasselstraße gab. Die Karte von 1844 zeigt deutlich das Klauberg 
       (Waschklauberg) und das Kannenklauberg, benannt nach dem zeitweiligen 
       Lehensnehmer, dem Kapitänleutnant de Can, einem Hof, der zur Abtei 
       Altenberg gehörte. Die de Can waren eine der wenigen katholischen 
       Familien in Solingen. So taucht die Frau de Can fast bei jeder zweiten 
       Taufe als Patin oder Zeugin (testis) auf. Das zugehörige Land gehört noch 
       heute zum Kirchenvermögen und ist im Zusammenhang mit der Bebauung in 
       Erbbaurechten vergeben. Das Hofgebäude ist erhalten und steht unter 
       Denkmalschutz. 
       So bilden die Klauberg(e) von der Stadt her gesehen mit dem Spalt des 
       Klauberger Bachtals eine Klaue. 
       Beide Hauptgebäude habe ich in der Anlage in ihrem heutigen 
       Erscheinungsbild festgehalten. Das Gebäude Klauberg 6 (Pott) fällt durch 
       seine noch heute teilweise bestehende Holzverschindelung auf der 
       wetterabgewandten Seite auf, das Gebäude (Alfred-Nobel-Str. 14) hatte 
       früher Stroh- oder Schilfeindeckung auf dem Krüppelwalmdach. 
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