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Klingen

Die Stadt Solingen wird auch "Klingenstadt" genannt. Der Klingen gibt es genau vier Gruppen: Schwert-, Messerklingen und Rasierklingen, dazu ein bunter Strauß von sog. Industrieklingen. Sieht man einmal von der Einteilung der "Schwerter" in allerlei differenzierte Tötungsinstrumente wie Degen, Säbel usw. ab und differenziert auch die Messer nicht weiter nach Funktion und Gebrauch unterteilt. Und dann gibt es noch ein anderes Klingen in der Klingenstadt: das Singen der Chöre. Für Geschwindigkeitsfans gibt es den Klingenring, ein Autorennen. Und für die Wanderer den Klingenpfad, der korrekter Weise Klingenstadt-Umrundungspfad heissen müsste. Aber hier begeben wir uns erst einmal auf den Pfad der metallisches Klingen.

 

Rasierklingen sind noch gar nicht so alt, wie es mancher denken mag.

Der Amerikaner King Champ Gillette (1855 bis 1932)  entwickelte mit William Nickerson die zweischneidige Rasierklinge für einen eigens konstruierten Apparat, der aus einem Griff und einem einstellbaren Kopf bestand. Gillette gründete 1901 die Safety Razor Company und vertrieb die Rasierapparate. Erst um 1920 und später kam in Solingen die Rasierklingenproduktion in Gang; sie nahm nach dem 2. Weltkrieg sukkzessive ab und läuft heute auf Sparflamme.

 

Celloglas-Plakat
Kunstanstalt Weylandt Berlin SO.16

Die Firma F. Herder A. Sohn, 1623 gegründet  ist heute noch existent und produziert hochwertige Messer.

Thekenaufsteller, heute "POS-Display" genannt (POS = Point Of Sale, dort, wo Kunden unmittelbar kaufen).

Mann kann kaum sagen, war das nun früher Hand- oder Maschinenarbeit, Klingen herzustellen? Es war eben Hand-Werk, Arbeitsvorgänge, bei denen man sich der Werkzeuge und Maschinen bediente, aber diese Maschinen waren kaum Vollautomaten. Sie mussten oft unglaublich sensibel eingestellt werden und es gibt Berichte ohne Ende, dass bestimmte Maschinen eben nur bestimmten Bedienern "gehorchten". Man könnte auch so sagen: die weltberühmte Solinger Qualität beruht ausschließlich auf der Fähigkeit der Arbeiter zum Improvisieren und "Basteln", letzteres im absolut positiven Sinne gemeint.

Das Bergische Land und seine Industrie
Verlag M. Dumont Schauberg, Köln