Panoramen 1

Um die Jahrhundertwende 1900 dehnte sich Solingen wirklich nur über einen Hügel bzw. Höhenrücken aus. Die heute so typischen bebauten "Gürtel", wie etwa Meigen, Hasseldelle, Unnersberg, Weyersberg usw. waren als "Häusermeere" noch nicht vorhanden.

 

Diese Aufnahme in Maxi

Aufnahmen : hgw, 1. Mai 2003

 

Zum Vergleich: das exakt identische Panorama vor rund 400 Jahren ! Der Kupferstecher Matthäus Merian d. Ä. schuf es 1647

 

 

 

Vergleichsweise unpräzise stach E. Ph. Ploennies dieses Panorama 1715. Der Turm der Kirche war inzwischen geändert worden ("barockisiert").

 

Obwohl viel Grün - viele Felder und Gärten zu sehen sind, wird dieses Gemälde als die Kreis- und Fabrikstadt Solingen bezeichnend angegeben. Wahrscheinlich sollen die Schleifer, die von den Wupperbergen kommend ihre Waren abliefern und holen diese Fabrikationen symbolisieren.

 

Solingen 1829

Das Ganze "von hinten", vom Weyersberg aus betrachtet (links, fast zum Übersehen, die Stadtwindmühle). Mittig die kleine katholische Kirche, die große ist die einst katholische, dann evangelische Kirche (im Zuge der Religionsstreitigkeiten um den 30jährigen Krieg im 17. Jhdt. zur anderen Fakultät gelangt). Das Aquarell wurde von Renier Roidkin um 1740 gemalt

 

Vom Mangenberg aus auf die Stadt gesehen um 1925:

Im Bildmittelpunkt der damalige Bahnhof am Weyersberg, dort endete die Linie von Ohligs.

 

 

 

Vom Mangenberg aus auf die Innenstadt gesehen. Das Wohngebäude diente lange Zeit bis vor kurzem als Jugendmusikschule, auf dem Areal des Werkes ist ein Supermarkt (z. Zt. Kaisers)

 

 

Detailkarte wahrscheinlich aus den Jahren um 1880-85

Link zu 6 Detail-Ausschnitten dieser Planungskarte

 

 

General-Debit der Karten der Königl. Landes-Aufnahme.
Offizier-Verein.
Berlin N.W. 7.
R. Eisenschmidt, Verlags-Buchhandlung.

Von Südwesten (Mangenberg) her gesehen. Rechts unten erkennt man den Güterschuppen des einstigen Solinger Bahnhofes, der genau auf dem heutigen Parkplatz (auch Kirmesplatz) stand und erst später durch den Bau den Südbahnhofes (jetzt sog. Hauptbahnhof) abgelöst wurde.

 

 

 

 

Auf dem unteren Panoram wird noch einmal die Struktur der auch heute noch existierenden Straßenverläufe deutlicher: Der Blick geht vom Mangenberg in den unteren Teil der Friedrichstraße. Das Haus rechts steht dort, wo der Platz vor der Klingenhalle (Kirmesplatz Weyersberg) beginnt.

 

 

Das Panorama der Stadt; vermutlich vom Süden aus gesehen. Die stark gerasterte Postkarte ist extrem lithographisch bunt eingefärbt. Dennoch könnte die Kirche links die Lutherkirche, das helle Gebäude in der Mitte der Bahnhof und demzufolge rechts es sich um die Stadtkirche und Clemenskirche handeln. Vermutlich wäre dann der Straßenzug vorne die Gasstraße, der Schornstein gehört zu Henckels. Achtung: die künstliche Übermalung hebt natürlich Sichtperspektiven weitgehend auf.

 

 

 

Kunstverlag Monopol F.S.B.
Joh. W. Voerster, Solingen.
Poststempel 7. Sept. 1915

 

Eine solche Freifläche mitten in der Stadt? Gab es wirklich mal, aber nur, um die Stadt gewissermaßen zuzubauen.

Reinecke & Rubin, Magdeburg

 

Die Schienen führen direkt in die Ziegelei Maus an der Felder Straße und dahinter ist der 1898 errichtete Neubau des Gymnasiums Schwertstraße zu sehen.

Special Thank an den optischen Pfadfinder MIchael Tettinger, der diese Location identifizieren konnte.

 


 

Das Schulgebäude aus anderer Sicht.

 

 

 

Mit gestalterischem Geschick stellt hier Klaus Tettinger, Reproide von Beruf und heimatlicher Geschichts-Interessierter von Passion, das alte und neue Solingen-Panorama gegenüber.

 

Die Heimat
Mitteilungsblatt des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Solingen e.V.
Heft 4, 1988
Entwurf: Klaus Tettinger
Druck: B. Boll, Solingen

Ein Panorama aus jüngster Zeit (1991): Eine Schuldverschreibung der Stadtsparkasse Solingen komponiert die Highlighst der Stadt neu und die SSS stellt sich - völlig legitim - in den Mittelpunkt.

Druck: W. Oldenbourg München

 

V.l.n.r: Turm der ev. Kirche Wald, Schloss Hackhausen, Lutherkirche, sog. Karstadt-Hochhaus am "Grafen", Gebäude der Stadtsparkasse Ecke Kölner Straße / Ufergarten, Turm der ev. Stadtkirche, St.-Clemenskirche, "Hans im Glück" Bronzefigur im Sparkassenhof, Klosterkirche Gräfrath, Müngstener Brücke, Schloss Burg, Balkhauser Kotten.

 

Verlag Max Biegel, Elberfeld
Poststempel 4. Okt. 1957

 

Das Panorama zeigt noch mächtige Baulücken auf der unteren Hauptstraße. Viele Häuser, die später das Stadtbild prägten, sind noch nicht errichtet. Das Teleobjektiv verkürzt die Abstände sehr, so dass die Orientierung nicht leicht fällt. Links Mitte die August-Dicke-Schule, unterhalb der ev. Stadtkirche das Gymnasium Schwertstraße. Links oben ist der Neubau der Stadtsparkasse gut zu erkennen (ganz links die Post), rechts unterhalb der Kirche das neue Finanzamt (Ost). Mitten in der Stadt befinden sich noch etliche Schornsteine, sie recht bald darauf verschwanden. Der Fotograf befindet sich - sinnigerweise - auf einem Feld namens Feld, im Vordergrund ist die Zietenstraße zu sehen.

 

2005, die Innenstadt von der Hasseldelle aus gesehen

 

 

Das gleiche Panorama - anderes Licht, andere Stimmung.