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Solingen-Mosaik 4
Kunterbuntes |
Et jött nix, wat et nit jött. Mit dieser pragmatischen
Weisheit erklärt sich der Solinger die Kuriositäten, die ihn wundern -
oder auch nicht. Jedenfalls gibt es in dieser Stadt viele Aspekte, die
kaum auffallen und doch kurios sind. Oder zumindest mir so erscheinen.
Vielleicht aber Ihnen auch. |
Sind Porschefahrer Angeber? |
Ja. Wenn nicht die Fahrer, dann Porsche selbst. Am
Werwolf steht, groß an der Wand, das neue Porsche Zentrum Solingen sei am
Schlagbaum, nur 1 Minute von hier. Vom Werwolf bis zum Schlagbaum sind es
genau 1,8 km. Bei einer höchstzulässigen Geschwindigkeit von 50 km/h
innerorts braucht man dafür 2,16 Minuten. Da aber zwischen Werwolf und
Schlagbaum 8 Ampelanlagen sind und die Erfahrung sowie der gesunde,
vorhandene Menschenverstand lehren, dass man nicht schnurstracks 50
fahren kann, sondern ein Durchschnitt von vielleicht 35 km/h realistisch
ist, braucht man für die Strecke von 1,8 km exakt 3 Minuten. Womit
bewiesen ist: Porschefahrer sind dokumentierte Raser oder Porsche kann
nicht rechnen. Letzteres mag stimmen, denn Sie kennen sicherlich auch all
die Helden, die locker in 4 Stunden von Solingen nach München fahren ...
!!!! ??
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Wo wir gerade beim Auto sind: warum verfahren sich
viele Auswärtige in dieser Stadt? Ganz einfach, dieses Schild erklärt es
abschließend: zu 50 % geht es in Sackgassen, mit der Wahrscheinlichkeit
von 25 % landet man im Zentrum (ohne es zu merken) und um in alle
Richtungen zu fahren, bleibt ebenfalls nur ein Viertel aller
Möglichkeiten ... |
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Am "Obi-Kreisel" Mangenberger Straße, aus Fahrtrichtung
August-Dicke-Straße kommend |
Ansonsten sind aller Beschilderungen vorbildlich
und sehr, sehr unkompliziert. Auf Grund örtlicher Verhältnisse haben
Autofahrer, die die Kuller Straße Richtung Kreuzung Schlagbaum befahren,
immerhin volle zwei bis zweieinhalb Sekunden Zeit, das Schild vollständig
zu deuten. Das wird man ja vor allem von einem Auswärtigen verlangen
dürfen, dass er das kann.
Ebenfalls an der Kreuzung Schlagbaum: in wenigen
Sekunden - eine oder zwei - muss man sich für die Fahrspur entscheiden.
Solingens Stadtplaner haben alles getan, damit man sofort und auf einen
Blick alles gut erkennen kann (siehe rechts). Sicherlich ist es ungehörig
zu bemerken, dass diese Schilder gerade mal einen Meter breit sind und
auf die normale Entfernung bis zur Entscheidung für die Fahrspur etwa die
Schriftgröße des Kleingedruckten in Versicherungsverträgen annehmen. Aber
das ist ja natürlich nur ungerechtfertigte Kritik, wer darf schon an der
Intelligenz von dauerbesoldeten Unverantwortungsträgern zweifeln.
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Naaaaa, und wo wollen SIE hin? |
Auf den Hund gekommen zu sein ist in Solingen eine
durchaus lobenswerte Angelegenheit. Ich frage mich nur, vielleicht zu
laienhaft, welch eine Klefferei bei der Vorstandssitzung herrschen muss.
Aber das ist, so weiß ich, in Clubs ohne Teckel meist nicht anders. |
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Von allem, was in Solingen frei herumläuft, scheint
ohnehin eine Gefahr auszugehen, wie zahlreiche Schilder aufmerksam
machen.
Gesehen Unten zum Holz und im Johänntgesbruch |
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Der Solinger wird früh an mobile Essensversorgung
gewöhnt. Damit er im Alter "Essen auf Räder" leichter akzeptiert,
trainiert man ihn von Kind an auf "Eis auf Rädern". Nun überlege ich, ob
die Jungs das Eis nur auf ihren Rädern essen dürfen ... ??? |
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Solingen alpin |
Steile Straßen sind in Solingen gar nicht so
selten. Was vor allem im Winter bei den Autofahrern für Heiterkeit sorgt:
sie haben ihren Spaß an den Rutschpartien. Im Übrigen: dies ist mitten im
Stadtgebiet - in einer Industriestadt !
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Der Solinger Radfahrer als solcher fährt nicht nur
einfach so durch die Gegend - gedankenlos, schmucklos, selbstlos. Nein,
zumindest die Tätowierung am muskelgestählten Unterschenkel ist auf die
Fußkleidung, sprich Turnschuhe abgestimmt - oder umgekehrt. Logisch, dass
sich die Farbe des Radrahmens der Tätowierung anpassen sollte. |
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Schnappschuss an der Kreuzung Eichenstraße /
Bismarckstraße |
Tante Emma lebt
Das oft totgesagte kleine, persönliche Geschäft für
den täglichen Lebensbedarf hat in Solingen sehr wohl überlebt. Die Stadt
hat eine ausgesprochen bunte "Büdchen-Kultur". In einer erstaunlich
großen Zahl gibt es die kleinen und kleinsten Läden, die oft extreme
Öffnungszeiten haben und für in denen man alles bekommt, was nicht gesund
ist, aber gut schmeckt und fröhlich macht. |
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Gepflegtes Erscheinungsbild
Die Stadtverwaltung, bürgernah, legt ein besonderes
Augenmerk auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Stets ist sie bemüht, ihr
Image aufzupolieren. Gelegentlich vergisst sie dabei, dies auch bei ihren
Schildern und Zäunen zu tun.
Frankenstraße, dort wo das städtische Grünamt
residiert(e). Nomen est omen. |
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Zweimal Schornstein, zweimal mitten in der Stadt.
Was ist der Unterschied?
Rechts ist der Schornstein des Krankenhauses. Aber
keine Sorge, es ist nicht das Krematorium, sondern die Wäscherei, neben
dem dieser Schornstein in den Himmelwächst.
Und links ist die Müllverbrennungsanlage, mitten in der Stadt, aber dank
guter und vieler Filter macht sie nicht krank. Sagt die Stadt. |
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Apropos Müll. Der Solinger ist übrigens
begeisterter Müllsortierer und hat sich zu zahlreichen Tests und
Versuchen gebrauchen lassen. Und so jongliert, wer's richtig macht, mit
mehr als einem halben dutzend verschiedener Tonnen und Container: dem
grauen Restmüll, dem gelben Kunststoff und Metall, dem blauen Papier, dem
grünen Bio-Kompost, den diversn Containern für verschiedenfarbige
Flaschen
Mülltonnenreihe auf der Eichenstraße
Nich immer jedoch klappt es so recht, den Müll in
die Tonnen zu werfen. Da geht, wie im richtigen Leben, halt manchmal was
daneben.
Gesehen auf der ... na na, da schweigt des Fotografen
Höflichkeit.
Auf der Diedrichstraße
Mustergültig: damit sie auch immer schon aussehen,
werden auf der Hasseldelle die Container immer frisch gestrichen. |
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Solingen war schon immer eine Marke - das erklärt
vielleicht, warum Briefmarken in Solingen hoch im Kurs stehen. Von Ohligs
aus informierte ein ehedem und fürderhin eher unbekannter Kaloso-Verlag
(Karl ..?? Lo..cher .. oder so? Solingen!) Sammler und Systematiker über
die Briefmarken nach dem WW2 auf. |
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Auch das gab es in Solingen: einen Verlag für
Deutsche Einheitskurzschrift in Merscheid, an den sich heute keiner mehr
(oder doch?) erinnern kann.
Poststempel als 1930 identifiziert, extrem schlecht
lesbar. |
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1924 wurde in Deutschland die "Deutsche Einheitskurzschrift" in
Kraft gesetzt. Sie war ein Kompromisssystem aus den Stenographiesystemen
von Franz Xaver Gabelsberger, Heinrich August Wilhelm Stolze und
Ferdinand Schrey. Bis zur Festlegung der Deutschen Einheitskurzschrift
waren in Deutschland über 600 Kurzschriftsysteme entwickelt worden (Rehm). |
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Ich selbst habe es leider nie wesentlich über
220 Silben pro Minute hinaus gebracht, bei ca. 180 Silben lag meine
Wettkampfleistung, um mit guten Noten zu übersetzen. |
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