Solinger Mosaik Kunterbuntes

Die Frage, ob in Solingen alles anders ist, stellt sich für Philosophen (oder heißen die reformiert: Filosofen?) nicht. Denn: Nicht Solingen ist anders als manches andere in der Welt, sondern die Welt ist anders als Solingen. Und damit wird bestätigt, was uralte Solinger an Stammtischen schon immer gefragt haben, wenn es um Alternativen zu Solinger Gepflogen-, Eigen- und Besonderheiten ging: "Wat soll de Quatsch?".

 

Wer wann warum ?

 

Geschichtszahlen über Solingen (die wahrscheinlich umfangreichst Liste über Solingen im Internet):



 

Kaffee-Hag-Sammelbild Nr. 55

 

 

 

 

 

Wie und warum Solingen entstand, weiß man nicht. Irgendwann gab es einen Ritter von Solingen und einen Fronhof (noch heutiger Name eines Platzes). Das ist etwas über tausend Jahre her. Vermutungen werden weitergetragen, das Solinger Gebiet sei von den Sugambrern besiedelt worden. Solingen, wie es heute existiert, besteht aus der Zusammenfassung früher selbständiger Gemeinden und Städte. Viele Hofschaften, einige wenige Herrschaftshäuser bzw. -güter hatten einst eine völlig andere, größere Bedeutung, als sie heute noch in Resten und Namen erhalten sind. Das Land war stets Lehnland und in gewisser Weise "bergiger Urwald" (nicht davon abgeleitet ist "Bergisches Land", das hat seinen Namen nach den späteren Grafen von Berg - freilich nannten die sich nach einer Burg auf dem Berg). Im Vor- und Frühmittelalter beherrschte nur wenige Adelsgeschlechte sowie teil mit- und teil gegeneinander die Kirche und ihre Institutionen die Besitzstände (wer schreiben und lesen kann, kann sich auch die besten Urkunden ausstellen). Im fränkischen Reich, etwa 5. bis 9. Jhdt. n. Chr., war das heutige Solinger Stadtgebiet im Einfluss zweier "Verwaltungseinheiten". Der nördliche Teil, heute mit Wald und Gräfrath zu übersetzen, gehörte zum Keldachgau (Neuss), der übrige zum Deutzgau (Deutz war bedeutender als Köln). Die geografische Lage macht das heutige Stadtgebiet Solingen projiziert auf die Verhältnisse vor tausenden oder hunderten von Jahren ebenfalls uneinheitlich: im Westen das flache "Unterland", eine Heidelandschaft, sandig, einst (vor Jahrmillionen) mehrfach Meeresboden (und Solingen, hätte es schon existiert, wäre Hafenstadt gewesen). Solingen liegt auf mehren ost-westlich verlaufenden Bergrücken, dazwischen die charakteristischen Bachtälern. Durch das teils nicht ganz, aber nahezu einen Canyon bildende Tal der Wupper ist es sehr exakt, fast geometrisch genau nach Osten und Süden von Wuppertal/Remscheid bzw. dem heutigen Rheinisch-Bergischen Kreis abgeschnitten. Vermutlich haben fränkische "Einwanderer" irgendwie um 700 und später erstmals in größerer in Solingen gesiedelt (und gerodet); es darf vermutet werden, dass sie auch die Kunst des Schmiedens mitbrachte. Die Nähe zum Rhein hat Solingen immer genutzt, die trotzdem relativ Ferne (Tagesfußmarsch nach Deutz/Köln oder Benrath/ Düsseldorf, Werden/Essen usw.) und die Beschwerlichkeit seiner Wege haben ihm - nicht immer, aber weitgehend - eine gewisse Ruhe und Eigenständigkeit ermöglicht. Bäche und die Wupper - niemals schiffbarer, allenfalls flößbarer Fluss - als Nahrungsquelle (Fische) und Energielieferant (Wasserräder) haben die Entwicklung der eisenverarbeitenden Industrie ermöglicht und einer gewissen Bevölkerungsdichte ermöglicht. Sowohl innerhalb des (heutigen) Stadtgebietes wie um es herum war ausreichend Ackerland für die Versorgung einer wachsenden Bevölkerung. Solingen war im Laufe der Geschichte mal Teil Bayerns (obwohl weit weg von den Bajuwaren, eben durch Adelshaus-Verflechtungen), französisches Departement und lange Zeit rheinisch-preußisch. Es ist nunmehr eine Großstadt (an die 170.000 Einwohner) im Land Nordhein-Westfalen der Bundesrepublik Deutschland. Der Anteil nichtdeutscher Einwohner ist mit ca. 14 % relativ hoch (Gesamtdeutschland um 10 %).

 

Das ist kein Steinzeit-Solinger, sondern der in Solingen geboren Heldentenor Carl Hartmann als Siegfried. (1930 an der Wuppertaler Oper)

aus Werner Müller "Das Solinger kleine Welttheater"
Anker und Schwert, Band 3, Herausgegeben vom Stadtarchiv
Walter Braun Verlag, Duisburg, 1973
 

Sugambrer sind ein Volksstmm (kein Volk), bei dem sich die Wissenschaft kaum darauf einigen kann, ob es den Kelten oder den Germanen zuzurechnen sei. Mehr noch: Es geht der Streit, ob die Kelten überhaupt ein eigenständiges Volk, oder auch nur eine Gruppe (oder mehrere Gruppen) "gemischter", vorwiegend germanischer Völkerstämme sei. Die Sugambrer siedelten in etwa von Siegburg bis nördlich Solingen. An der nördlichen Grenze zu Solingen verläuft eine tiefe, quer durch Deutschland gehende Sprachgrenze und das Bergische Dreieck, Wuppertal-Remscheid-Solingen, ist von der Mentalität alles andere als eins. Erst mit den Grafen von Berg, um 1150 beginnend, bekommt das Land "rund um Solingen" eine eigene geschichtliche Identität. Die weltberühmte Klingenindustrie lebt geben 1400-1500 auf und führt dann im 19. und 20. Jahrhundert zu stürmischen Entwicklungen. Heute ist Solingen eher eine "gemischte Stadt" mit Charme und Charakter, aber mit nur wenig wirklich nach außen getragener moderner Identität. Sie lebt von ihrem Ruf der Vergangenheit und träumt von einer sich selbst verbessernden Zukunft. 

 

Dank an Ernst-Friedrich Breuhaus für Hinweise und Informationen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Falls Sie mal einen solchen in Anspruch nehmen wollen: die Emailadresse ist echt und die Kosten für eine Führung sind erstaunlich gering. Lohnenswert schon für kleinste Clubs.

 

 

Entwurf: Herbert Westphal

 

Rathaus auf dem Friedhof oder Friedhof passend zum Rathaus: das darf man sich hier aussuchen. In jedem Fall: den Beamten bietet sich das Bild ihrer Arbeit: alles für die Ewigkeit.

 

Solingen ist eine "grüne" Stadt.
Flächenaufteilung:

30 % Wald
23 % Landwirtschaft
8 % Grünflächen (Parks u. ä.)
2 % Wasserfläche
= 63 % Natur
36 % bebaut
4 % sind Straßen
= 103 % Gesamt

(Aus einem Entwicklungsplan der Stadt Solingen, die wahrscheinlich schon Zukäufe bei Nachbargemeinden einkalkuliert hat)

Der Prophet im eigenen Lande ...

Von dieser Regel macht Solingen natürlich keine Ausnahme. Es gibt eine Reihe von Persönlichkeiten, die es in gewissem Sinne zu Ruhm und auch Ehre gebracht haben, die aber in Solingen eher wenig, oder mit Argwohn beachtet und betrachtet wurden. Nicht immer und überall, nicht von jedem, aber oft genug.
Einige davon:

Kurt Lauterbach
war Humorist, der im Kölner Karneval als "Schnellsprecher" Karriere machte. Sein Markenzeichen: Versprecher auf der Grenze zwischen Klamauk à la Heinz Ehrhardt und unterhaltsamen Geplauder des Hans-Dampf-in-allen-Gassen-Conférenciers.
Lauterbach stammt aus Leichlingen und wohnte in Solingen.

Rudolf Cronau
Er schreibt 1885 eine Geschichte der Solinger Klingenindustrie und ist seinerzeit einer der bedeutendsten Journalisten der Stadt; für die "Gartenlaube", ein damaliges "in-Blatt", geht er als Reporter in die USA

Edwin Wolfram Dahl
1928 in Solingen geboren, ist er ein bedeutender Dichter: lyrische Prosa, Gedichte. Die Kritik lobt ihn, in manchen Verzeichnissen wird er in der Liste der Großen geführt.
Man kann sicher sein, in Solingen kennt ihn kaum jemand.

 

 

Walter Henkels
galt in der Adenauer-Zeit als der Bonner Hofchronist. Er hat die damals berühmten Politiker mit Worten portraitiert und Millionen von Lesern näher gebracht. Henkels wurde 1906 in Wippe geboren, sein Vater Scherenschleifermeister.

"Unauflöslich mischen sich Kritik und Freundlichkeit. Diese Mischung ist gefürchtet und wurde viel bewundert. Was die Nähe wie die Distanz zu Bonn angeht, so ist Henkels ein exemplarischer Fall." Aus: Die Zeit

Adenauer, "der Alte", wie er nur hieß, hat das geflügelte Wort "die Lage war noch nie so ernst" geprägt. Falsch, meint da der Bonner Hofchronist, die Lage war drei Jahrzehnte zuvor viel ernster, immer so ernst. Und blickt, wie immer im Plauderton, auf sein Leben zurück und beschreibt, ohne Pathos und Verklärung, seine Kriegserlebnisse.

Econ-Verlag, Düsseldorf

 

 

Auch Walter Scheel, Initiator der Sozialliberalen Bonner Koalition und späterer Bundespräsident, wird in humorigen Anekdoten charakterisiert. Scheel trug die Solinger Fröhlichkeit in die Welt hinaus, seine Platteneinspielung "Hoch auf dem Gelben Wagen" ist Legende geworden und wer die Geschichten liest, weiß, dass Scheel eben nur Höhscheider sein kann: Aufrichtig-listig, kreativ-gradlinig, defensiv-dynamisch, schlitzohrig-anpassungsfähig.

Dem Solinger Stadtverordneten Scheel ist es im übrigen zu verdanken, dass nach dem II. Weltkrieg die Zahl der stadteigenen Ziegenböcke, die zur Zucht den "kleinen Leuten" zur Verfügung standen, von 10 auf 5 reduziert wurden (es stank dem Walter doch zu arg und die "Kuh des Kleinen Mannes") war seit den 50er Jahren einfach out und dass ein Verein für Freikörperkultur die Zulassung erhielt, wöchentlich 2 Stunden splitternackt in der Badeanstalt zu planschen. Man sieht, der Mann hatte immer schon Kultur.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Do esser, us Weller ut Hühsched. Siëngt met den Blagen ut Düsseldorp und den Konden vam Düsseldorper Männgerjesangsverëin en Leedschen. Warum hät de dat nit met den Wopperhofern oder den Mëijenern gemackt? Vastonn ech nitt.Die hätten dat besser jekount.

 

Eine Dirk C Tillen Production
Fotografiert von Charles Wilp (!!!!!!)
Arrangements und musikalische Leitung
Claudio Szenkar
2:40 min.

 

Diese Platte hat Walter Scheel berühmt gemacht. Als Bundespräsident war er geehrt und geachtet, als Sänger ein Star. Zwar steht er hier ein wenig verloren auf einem orangefarbenen Gerüst, nicht gerade fotogen und gut arrangiert, aber seine glockenglare Stimme machte alles wieder wett. Und Mike Krüger konterte: "Mein Gott, Walter".

 

 

 

 

 

Wo wir gerade beim Krähen sind:

Es wäre fatal, Walter Scheel auch im Rückblick als einen Populisten darzustellen. Im Gegenteil, er war zeit seiner politischen Aktivitäten ausgleichender Diplomat und mahnender, zwingender Denker zugleich. Seine zahlreichen Impulse, selten reißerisch vorgetragen, haben im deutschen Nachkriegs-Liberalismus eine wichtige Rolle gespielt. Dass sie nicht mehr beachtet werden, ist ein Zeitproblem, macht seine Bücher, Vorträge, Reden und politischen Gespräche aber nicht vergebens. Denn ganz ohne Frage: Walter Scheel hat bundesdeutsche Geschichte intensiv mitbestimmt.

 

 

Wenn der Papst da mal nur nichts gegen einzuwenden hat

Rom ist bekanntlich auf 7 Hügel gebaut. Und Rom gilt, dank dem Vatikan, als heilig.
Solingen liegt auch auf 7 Hügeln. Sind wir nun schein- oder richtig heilig?

Theater machen

Solingen wird gerne als Kultur-Provinz gesehen. Dabei gibt es hier richtig "alte", sprich lang existierende muntere und wirklich gute Ensembles, die vor allem Mundart bieten: Die Theatergesellschaft "Wohlgemuth", 1850 gegründet und die "Bühnenspiele Höhscheid" von 1920.
Doch wie das so ist in dieser Stadt: eigentlich könnte man mit der Tatsache, dass die Theatergesellschaft Wohlgemuth der älteste deutsche Theaterverein Deutschlands ist ("Die Meigener" sind Deutschlands ältester Männerchor) Prestige und Kapital schlagen. Doch statt dessen sind beide Gesellschaften standesgemäß natürlich noch nicht einmal im Internet vertreten. Wie man auf der Bühne im Schwank den Solinger sagen lassen würde: "Wat soll de Quatsch?"
Und das Mandolinenorchester "Lyra", gegründet 1913, eines der ältesten seiner Art in Deutschland, gehörte schon immer zum Kulturleben der Klingenstadt: Link (andere Domaine)


Tierisch laut

"Bergische Kräher", das ist ausnahmsweise mal kein Gesangsverein, sondern eine Geflügelrasse besonders großer und stattlicher Federviecher. sie werden im übrigen, so ein anderer Chronist, im Brockhaus der Jahrhundertwende 1899/1900 einzig unter dem Stichwort "Bergisch" erwähnt. Ihre Herkunft geht der Sage nach auf spanisches Geflügel, das von Mönchen importiert worden sein soll.
Der Hahnenschrei, wenn er Rekorde brechen soll, muss übrigens 20 Sekunden und mehr am Stück betragen!

Typen

In jeder Stadt gibt es irgendwelche Menschen, die sind anders als andere. Und nicht selten werden diese Menschen dann zu einer Art Legende: "jeder" kennt sie, keiner weiß etwas Genaues. Hier ein paar davon aus Solingen.

Vinzenz Krapp, die Eisverkäufer-"Rothaut"
Mit einem zweirädrigen Eiskarren zog er sommertags durch die Stadt. Alle Kinder kannten ihn - Eissalons gab es noch nicht. Sein markant rotes Gesicht machte ihn unverwechselbar.

Ewald "Conny" Darmann, Currywurst-Legende
Erst an einer Bude am unteren Ende der Ohligser Sauerbreystraße ("Hintereingang" zum Ohligser Bahnhof), später auch auf der Kirmes hat Conny den Solingern den Geschmack an der guten und gepflegten Currywurst beigebracht. Helle Freude hatte er, wenn jemand "extra scharf" verlangte. Ein aufrichtig seufzendes "Ooooch!" machte alles noch mal eine Prise wärmer.
(Die erste Currywurst-Bude war übrigens am Schlagbaum neben Lederwaren-Unshelm".

Abendpost-Mariechen
Sie zog vor allem mit dem "Sporttelegramm" durch die Kneipen. Wer mehrere Zeitungen haben wollte, blitzte ab. Abendpost-Mariechen konnte nämlich nicht rechnen. Sie kannte nur den Preis für eine Zeitung.

Heinrich Luff, "Graf vom Dreieck", "der dicke Heinrich"
In wetterfester Lederkleidung, auf einem kleinen runden Podest stehend oder wild mit den Armen schwenkend umher laufend regelte er den Verkehr am Dreieck. Von imposanter Statur gelang es ihm, jeden Fußgänger, der verbotswidrig die Straße querte, gehörig Respekt einzuflößen. Mir zum Beispiel schlottern heute noch die Knie ...
Gerne hielt er sich auch im gemütlich-warm-verqualmten "Reserveraum" der Stadtwerke im Verkehrspavillon auf. Wenn, was damals durchaus üblich war, die Fahrer-Reservemannschaft Skat drosch und jemand abrupt auf einen Wagen musste, spielte Heinrich gerne weiter. Freilich nur, wenn der Flüchtende auch sein Spielgeld auf dem Tisch liegen ließ. War dies verbraucht, musste sich Heinrich ganz furchtbar dringend um den Verkehr kümmern ...
Ach ja. Die wirklichen Menschen sind fast alle (aus)gestorben.

 

Werner Deichmann erinnert sich: "Polizeimeister Heinrich Luff kam aus der ,kalten Heimat'. Er hat mich mal mit 2 Mark sehr lautstark am Dreick verwarnt, weil ich beim Abbiegen keinen Winker gesetzt hatte. Aber die vielen Weihnachtsgeschenke, die er in seiner Tonne sammelte, hat er christlich unter den Kollegen verteilt. Auch im PSV Solingen war er aktiv dabei. Leider ist er viel zu früh an Herzversagen gestorben.

Und erst Abendpost-Marie. Sie wohnte mit ihrem Vater in einer Baracke für Bombengeschädigte am Promenadenweg, da wo heute die Gärten der Kleingartensiedlung Kannenhof sind. Leider wurde ihr die Kombination von beschränktem Denkvermögen und Hang zum Alkohol zum Verhängnis. Oft machten sich Gäste in Kneipen einen Spaß daraus, ihr etwas zu spendieren und sie regelrechten  ,abzufüllen', bis sie hilflos herumhing. Ein arg derber Spaß in der damaligen Zeit. Ihr Leben endete tragisch. So weit ich mich erinnere, sprach man davon, sie hätte eines Tages tot auf der Straße gelegen. Ein anderes Gerücht glaubte zu wissen, sie sei in einer Klinik gestorben."

 

Wir hatten alles!

Solingen stellte mit Walter Scheel einen Bundespräsidenten. Doch dass wir auch einmal einen Kanzler hatten, der einen ganzen Kaiserhof sein eigen nannte, das wissen vermutlich nur noch die alten Ohligser.

 

 

NEUE Handschellen der Firma CLEJUSO aus Solingen, Typ No.19R - Aus rostfreiem Edelstahl, vergrößerte Ausführung mit Gelenkverbindung + 2 Schlüssel. Die Firma CLEJUSO steht für hohe Qualität und ist seit Jahren Marktführer für diese Produkte. Diese Handschellen werden von der Deutschen Polizei und von der Deutschen Justiz (Gefängnisse) phasenweise verwendet!

 

Fesselnd

Solingen stellt(e) nicht nur Waffen, die keineswegs nur zur Zierde benutzt wurden, her, sondern auch andere Werkzeuge des körperlichen Zwangs: unter anderem Handschellen.
eBay ist voll solcher Angebote und der Hersteller liefert neben diesen "Standardartikel" auch andere Polizeiwerkzeuge in alle Welt. Wer im Zuchthaus sitzt, bekommt also unter Umständen ein Solinger "Besteck" der ganz andern Art.

[Link oben führt auf eine fremde Domain - deren Inhalt außerhalb der Verantwortung der Redaktion.]

 

Gab es in Solingen Passionsspiele? Zeigt dieses Bild die Nachstellung des Abendmahls, wie es in Oberammergau zelebriert wird?

Keineswegs, hier haben sich lediglich Sozialdemokraten versammelt. Ein berühmtes Bild aus den Anfangstagen der politischen Strömung, als Gewerkschaften und die Sozialdemokratie noch dicht beieinander waren. Hoher Besuch stand da 1903 ins Haus, sitzend 3. von rechts August Bebel, 2. v. r. der Solinger Reichstagsabgeordnete Philipp Scheidemann. Merke: ohne Bart kein echter Sozialdemokrat (vergleichen Sie's mit heute !)

 

Und wieder mal war es Solingen, das den Sozialdemokraten zum Regieren verhalf. Wieder mal war es ein Solinger, müsste man genau sagen. Walter Scheel, seinerzeit Vorsitzender der FDP, später Außenminister und Vizekanzler, danach Bundespräsident. Am 6. Oktober 1969 machte der SPIEGEL mit diesem Titel auf. Die FDP hatte die Koalition mit der CDU aufgekündigt und sich mit der SPD zusammengetan, zur so genannten linksliberalen Koalition. Eine Konstellation, die für eine ganze Generation und mindestens zwei Jahrzehnte idealprägend war.

Der Spiegel, 6. 10. 69, Nr. 41

Wahlplakat 1972

Gilt als unternehmungs- und feierfreudiger Typus und verkörpert damit perfekt Solinger Naturell: Walter Scheel, geboren in Solingen Höhscheid. Sozusagen ein früherer Nachbar von mir.

 

Walter Scheel als 8jähriger

Heinz Risse: Solingen so wie es war, Droste-Verlag, 1975

 

 

 

 

 

 

Berg- und Talstadt Solingen:
Blick von der Klingenstraße auf das Karstadt-Hochhaus am Graf-Wilhelm-Platz

Interessante Daten, die man sich eh nicht merkt:

  • Länge der Stadtgrenze: 62 km

  • Abschnitt der Wupper auf Solinger Gebiet: 26 km

  • Strecke, auf der die Wupper die Stadtgrenze bildet: 20 km

  • Nachbarstädte: Wuppertal, Remscheid, Leichlingen, Haan, Hilden, Langenfeld

  • Ausdehnung Ost-West: 15,6 km

  • Ausdehnung Nord-Süd: 11,7

  • Mittlere Höhenlage 170 m über NN

  • Niedrigster Punkt: 53 m; Ohligs Nähe Verlach

  • Höchster Punkt 276 m: Gräfrath Sportplatz / Wasserturm

  • Höchster Punkt Remscheids: 379, Hohenhagen

  • Höchster Punkt Wuppertals: 350, Lichtscheider Wasserturm

  • Höhe der Wupperquelle: 400 m (Börlinghausen, Oberbergisches)

  • Höhe der Wuppermündung: 40 m (Rheindorf, Leverkusen)

  • Höchster Berg des Bergischen Landes: 526, Die Homert, Oberrengse