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Veranstaltungen 2 |
Es joof jo su völl to donn früöher ...
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1969
Schneller als das Wahlamt - und alles ohne
Computer. Doch mit Hilfe der Funktechnik haben wir die Verwaltung
deutlich überholt. Im Wahlamt stanten "Funkmelder", die uns die
vorläufigen Auszählung per Sprechfunk durchgaben. Im Konzertsaal wurde
direkt hoch- und umgerechnet - per Hand und Kopf! - und Sekunden später
öffentlich projiziert. Mit der Folge, dass sich immer mehr Politiker bei
uns einfanden, weil es hier sofort Kommentare und Interviews gab. Und
zwischendurch wurde munter getanzt. Zum SPD-Foxtrott, der CDU-Rhumba oder
dem FDP-Walzer. Mehr Parteien gab es seinerzeit nicht, die etwas im
Stadtrat zu sagen hatten.
Ach, liebe SPD'ler, damals hieß das Ergebnis noch
47%, nicht 17%. |
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The all and only Lonestars, erste wirkliche Boygroup aus Solingen: Klaus
Scherf, Wolfgang Treiber, Gerd Riedel, Erhard Schulte, Wolfgang Rehborn,
Manfred P. Klein
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1967
Vor der ersten Show (show68), organisiert in
Gemeinsamkeit von Jugendamt und Solinger Tageblatt, gab es einen "von
außen" organisierten Talentwettbewerb. Auf diesem wurde Britt Malmkjell
"entdeckt", die dann später als "Britt und die Triers" semiprofessionelle
Karriere machte. Nach der Veranstaltung haben Jugendpfleger Rex und ich
zusammen gesessen und mit Alois Weber ein Konzept ausgearbeitet, den
Wettbewerb doch Solingen-typischer zu gestalten. Offensichtlich war das
Konzept stimmig, denn die Idee hat sich 20 Jahre lang gehalten. Von
solchen Quoten träumt das Showbiz heute.
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Namen, die "die Älteren" vielleicht noch "aus der
Jugend" in Erinnerung haben. Stadtjugenpfleger Walter Rex, Walter
Grundmann, umtriebiger Jugendsekretär beim DGB, Herbert Schade,
Olympiateilnehmer als Langläufer (heute ist der Sportplatz Schaberg nach
ihm benannt), Gerhard Düdden, Leiter des Hauses der Jugend auf der Dorper
Straße, Bernd Krebs - nein, noch nicht CDU-Fraktionsvorsitzender des
Solinger Stadtrats, sondern Leiter der Waldjugend Solingen. Und fürs
Unterhaltsame: "Les Orions" und "The Ghost Riders". |
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Jugend tanzt
Die vom Jugendamt organisierte
Kennenlernveranstaltung, die ungemein ehestiftend wirkte. Sittsames
Tanzen und die Cola, die vier Stunden reichen musste, eingeschlossen.
Original Livemusik, handgemacht, ohne elektronischen Firlefanz. Drei
Scheinwerfer, ein, maximal zwei Mikrofone - fertig war die Technik auf
der Bühne. Helle Beleuchtung, damit es nicht zum Knutschen kam - außer
Karneval, da wurde besser abgedunkelt. 400, 600, auch 800 junge Menschen,
im Karneval einmal 1.400 Narren in allen Räumen des rechten Theater- und
Konzertsaalteils. Veranstaltungsorganisation total hochgerüstet: 1 vom
THW geliehenes Paar Funkgeräte. Ansonsten: eiserne Disziplin auf und
hinter der Bühne, minutengenaue Zeiteinteilung - und dennoch
Improvisation, bis die Schwarte krachte. Die schönsten Veranstaltungen
waren die, bei denen alles anders lief als geplant und die Zuschauer
hinterher sagten: war aber mal wieder bis ins letzte durchorganiseirt,
oder? Und der absolute Megathrill waren die ausfallenden Auftritte,
für die man keinen Ersatz hatte und das Orchester hinter der Bühne erst
mal rauchte, trank und die Toilette besetzt hielt. "Jungs, Ihr müsst raus
auf die Bühne!". Vierzehnmäuliges Grinsen: "Nöö, wir haben nicht genug
Noten dabei." Also raus und 10 Minuten Improvisation. Sorry dafür, heute
noch. |
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Netter Gag auch: als Adwaita Nundy, in
Solingen lebender Inder, seine Feuerzaubershow auf der Bühne vorführte,
musste ich den Mann von der freiwilligen Feuerwehr mit körperlichem
Einsatz davon abhalten, den Künstler und die Bühne mit Wasser zu
befeuchten und die Veranstaltung abzusetzen. Beim nächsten Mal hatte ich
dazugelernt: Feuerwehren informiert man VOR dem Feuer. Seitdem zaubert
Nundy feuerfest.
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Jugend tanzt ging auch "in die Provinz", zum
Beispiel nach Ohligs. Zur Ehrenrettung des Stadtteils muss gesagt werden:
Es gab einen zweiten Anlauf, und da kamen immerhin 250 Personen. Seit dem
blieb Jugend tanz wieder im Zentrum der Fröhlichkeit, im Solinger
Konzertsaal.
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