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Zugig 4 |
Nostalgie und kein Ende. Als Deutschland noch unter Dampf
stand (was heute alle Ökobewussten erschaudern lässt) und die
Eisenbahnräder noch als Siegeszeichen des Fortschritts und des Modernen
galten, da war auch in Solingen die Begeisterung groß für den Eisernen
Hund, den angeblich schon Nostradamus in seinen mystischen Sehereien
beschrieben hat.
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Solingen Nord. Wohl
nur wenigen wird diese Station noch in Erinnerung sein. Verborgen im
"rückwärtigen" südöstlichen Teil des Schlagbaums, zugänglich über die
Haumannstraße oder in der markanten Kurve der Schlachthofstraße, liegt
eine verwildert erscheinende Brachfläche, die einst einmal ein richtiger
Bahnhof war. Hier gab es übrigens auch einen Anschluss an die Barmer
Bergbahn (später nur Straßenbahn), die seinerzeit einen beträchtlichen
Güterverkehr abwickelte.
Fotos aus "eisenbahn magazin / Modellbahn", Ausgabe 4,
April 1999; Artikel "Korkenzieherbahn" von Kurt Kaiß (Bilder
digital coloriert)
Kurt Kaiß ist vielfältiger und unermüdlicher Dokumentar
der Eisenbahngeschichte Solingens |
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Ähnlich auch in Wald: dort ist zwar das Bahngebäude
heute noch als Geschäftshaus genutzt, aber dass es einst eine wichtige
Station war, ist in Vergessenheit geraten. Die Trasse der
Korkenzieherbahn ist längst zur Erholungsstrecke umgewidmet, Züge werden
hier nie mehr fahren.
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Die
Korkenzieherbahn war eigentlich nicht als "innerstädtische" Bahn, sondern
Teil einer "Fernlinie" von Troisdorf (heute Rhein-Sieg-Kreis, nahe
Flughafen Köln/Bonn) nach Speldorf (heute Ortsteil von Mühlheim/Ruhr; an
der westlichen Grenze zu Duisburg) zur Station Lüntenbeck in Wuppertal
geplant, wo sie Anschluss an die Linie Düsseldorf—Elberfeld—Dortmund
finden sollte. Doch schließlich wurde – schon
damals war Verkehrspolitik ein Spielball von Interessen und wankelmütigen
Meinungen – "nur" eine Nebenbahnlinie gebaut.
So gesehen ist die Korkenzieherbahn der Vorläufer
der Viehbachtalstraße und des ewig nicht gebauten Südanschlusses an die
A3. Die Stadt beteiligte sich durch Grundstücks-Zukäufe an der
Errichtung der Bahnlinie, die ab 1886 gebaut wurde. Der spätere Solinger
Hauptbahnhof, den es bald so auch nicht mehr geben wird, wurde "Bahnhof
Solingen Süd" genannt; weshalb noch heute die Verwirrung herrscht, dass
die Südstadt eigentlich Innenstadt ist (wäre ja auch nicht solingerisch,
wenn mal was klar wäre).
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"Richtig groß" war auch einst
Gräfraths Bahnhof, von dem nunmehr nur noch das Hauptgebäude in
ansehnlicher Form erhalten ist. Die Nutzung des unter Denkmalschutz
stehenden Hauses ist offen, nachdem vor einiger Zeit ein Investor durch
Auflagen seitens der Verwaltung die Lust am Umbauen verloren hat.
Die Korkenzieherbahn war einst vor allem auch eine
Personenbahn, doch ihre Bedeutung wurde durch die Straßenbahnen des
Kreises Solingen bald abgelöst. |
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Kleines Malheur in Wald: eine aus Gräfrath kommende
Lok ist aus den Gleisen gehüpft. Doch wie es scheint, ist Hilfe zur
Stelle und genügend kluge Ratgeber halten sich (links am Bildrand) bereit
... :-)
1998 fuhren auf dieser Strecke täglich 13
Personenzüge in beiden Richtungen, 1930 waren es nur noch 3; am 2. 11.
1942 wurde der Personenverkehr eingestellt, ab da (bis zur Stilllegung
1958) wurde die Bahnstrecke nur für Gütertransporte genutzt. |
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Eigentlich entschieden zu stark - aber damals
bereits im Streckendienst ausgemustert, deshalb rangiert Loks der
Baureihe 50 im Solinger Hauptbahnhof die wenigen verbliebenen Transporte.
Doch für Lokfreunde und Nostalgiker waren diese Kraftprotze schon immer
ein kultisches Objekt, zumal sie - siehe Bild unten - so eindrucksvoll
Dampf machen konnten. |
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Nicht in Solingen fotografiert, aber ich erinnere mich
noch persönlich gut, dass es genau so aussah, wenn die Loks von Ohligs
kommend an der "Teufelsinsel" vorbei gen Hauptbahnhof fuhren und Güter-
oder Personenzüge hinaufschleppten. |
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Irgendwie erinnert mich diese Bahnmannschaft an den
Spruch: "Unser bestes geschultes Personal ..." ! |
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