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Heimarbeitertarife 2 |
Regulierungswahn oder Gerechtigkeit? Jedenfalls werden
die Preise in minimalen Stufungen festgelegt. Was sich als kleine, aber
nette Summe liest, ist jedoch immer per 100 Stück gemeint. Insofern:
Heimarbeit war immer Pfennigfuchserei. Ein Alptraum, der der Solinger
Besteck- und Stahlwarenindustrie bis zum heutigen Tage geblieben ist.
Gefeilscht wird um Nachkommabeträge. |
In den Tarifvereinbarungen wird ausdrücklich
festgehalten, dass alle Fabrikanten und Arbeiter, die entweder die hier
festgelegten Preise nicht bezahlen oder nicht fordern, von den anderen
weder beschäftigt werden noch dafür gearbeitet werden darf. Im Sinne
heutiger Wirtschaftspolitik eine Knebelklausel, deren sozial- und
verbandspolitischer Grund zwar einsichtig und vernünftig ist, jedoch den
Wettbewerb erheblich erschwert. Aber nur so konnten Standards im Sinne
der Qualität gesetzt und gehalten werden, was letztendlich half, die
Herkunftsbezeichnung Solingen zum Markenzeichen zu erheben. |
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Druck der Genossenschafts-Buchdruckerei in Solingen |
Detail einer Preisseite des obigen Tarifes |
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Die Ausmacher, die "Fertigmacher", waren eine der
vielen arbeitsteiligen Berufe der Solinger Industrie, die von Bestecken
über Instrumente für Human- und Veterinär-Medizin, Kosmetik, Gastronomie
bis in den Bereich der Werbe- und Geschenkartikel reicht.
ohne jeglichen Herausgeber- und Druckerei-Vermerk |
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Das Innere ist, typisch für die damalige Zeit,
vollständig in Handsatz hergestellt. Und heute hat man ja gut
kritisieren: sowohl an den unvermeidlichen Charakteristika als auch an
den Fehlern kann man einiges über den Bleisatz lernen.
Hier ein Exkurs, der nicht nur für grafische
Fachleute eine Erinnerung ist, sondern für "Satz-Laien" ein kleiner
Einblick in die Welt des Bleisatzes.
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Da denkt man nun, Obstmessermacher würden
Obstmesser machen.
Ja, auch !
Was sie sonst noch machen und wie sie dafür
entlohnt werden, listet in beeindruckender Vielfalzt das Preisverzeichnis
auf: |
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